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Baby-Gläschenkost mit Fleisch - Kraftfutter für die Kleinen

  • Tadellose Ergebnisse
  • Geheimnis um Herkunft des Fleisches

Die Ernährung des Kindes im ersten Lebensjahr legt den Grundstein zur späteren Gesundheit. Sie muss darauf Rücksicht nehmen, dass wichtige Organe des Neugeborenen wie Niere oder Darm noch nicht ausgereift sind. Auch die Abwehrkraft des Verdauungssystems muss sich erst entwickeln. Das Baby muss kräftig wachsen und verbraucht dafür viel Energie – doppelt so viel wie ein Erwachsener. Auch sein Bedarf an Flüssigkeit ist sehr hoch.

Muttermilch

Es ist unbestritten: Am Anfang ist Stillen das Beste fürs Baby, Muttermilch ist die maßgeschneiderte Ernährung. Eine Tatsache, die von der Wissenschaft erst wiederentdeckt wurde. Die Mütter oder ihre Angehörigen befürchten leider häufig, dass die Milch nicht ausreicht, dass der Sprössling nicht richtig wachsen und gedeihen kann. Doch diese Angst ist in den allermeisten Fällen unbegründet. Als Ersatz für Muttermilch gibt es industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung fürs Fläschchen.
Frühestens im fünften Monat kann man beginnen, schrittweise Milch- durch Breimahlzeiten zu ersetzen. Halten Sie sich dabei nicht an die wohlmeinenden Ratschläge aus Ihrer Umgebung: Vorher braucht Ihr Baby nichts außer Milch. Als ersten Schritt bekommt der Säugling zu Mittag einen Karottenbrei. Sonst ändert sich nichts am gewohnten Speiseplan. Beobachten Sie Ihr Kind, um den geeigneten Zeitpunkt für diese erste große Nahrungsumstellung zu finden. Zeichen dafür sind, dass es damit beginnt, sich für das zu interessieren, was die Familienmitglieder essen oder mit einem Löffel zu spielen. Wenn sich dies erst im Laufe des sechsten Monats ergibt, ist das auch in Ordnung.

Breikost aus Gemüse

Stillenden empfiehlt die Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinderheilkunde, trotz des Beginns mit Brei zumindest bis zum Ende des sechsten Monats damit fortzufahren. Je länger Sie stillen, desto besser: Muttermilch schützt vor Allergien und steigert ganz allgemein die Abwehrkraft. Wenn es Allergien in der Familie gibt, sollten Sie mit Beikost überhaupt erst am Anfang des siebenten Monats beginnen.
Als zweiten Schritt gibt es Kartoffeln oder Reisschleim im mittäglichen Karottenbrei. Möglich wäre auch, die Reihenfolge umzudrehen und mit den Kartoffeln zu beginnen. Die Einführung neuer Lebensmittel auf Babys Speiseplan sollte stufenweise erfolgen. Die Grundregel besteht darin, alle drei bis vier Tage immer nur ein Lebensmittel neu einzuführen, um unmittelbar danach beurteilen zu können, ob es vertragen wird oder Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Verstopfung oder Allergien hervorruft.

Fleisch ist notwendig

Als dritter Schritt folgt Fleisch, am besten ein mageres Stück vom Rind oder Kalb im Mittagsbrei aus Karotten und Kartoffeln. Fleisch versorgt das Kind mit dem Spurenelement Eisen. Die Muttermilch enthält bis zum fünften oder sechsten Monat genügend Eisen. Dann erschöpft sich der Vorrat. Deshalb empfehlen Experten zwischen vier und sechs Fleischmahlzeiten pro Woche. Vielen Eltern erscheint dies sicherlich zu häufig, doch die Menge an Fleisch (20 Gramm zu Beginn und 35 Gramm im zweiten Beikostmonat) ist äußerst gering. In den Gläschen sind nur 15 Gramm enthalten.
Untersucht haben wir 19 Gläschen mit fleischhältigem Brei. Geprüft wurde die Zusammensetzung der Breie und deren Belastung mit Schadstoffen. In diesem Test setzte sich erfreulicherweise der Trend der letzten Jahre fort: Es war kaum etwas zu beanstanden. Daneben ist eine weitere sehr positive Entwicklung zu verzeichnen: Bereits der Großteil der Produkte stammt aus biologischer Landwirtschaft.

Herkunft des Fleisches

BSE und der Schweinemastskandal haben viele Eltern unsicher gemacht. Sie wollen mehr denn je wissen, woher das Fleisch kommt. Die Hersteller von Babynahrung haben sich zwar verpflichtet, lediglich Fleisch von Rindern heimischer Vertragsbauern zu verwenden. Bei den Produkten aus biologischer Landwirtschaft wollten wir es aber genauer wissen. Unsere Fragen nach der Herkunft des Fleisches haben nur zwei offen beantwortet: Ja! Natürlich (Bio-Marke von Billa,  Merkur und Bipa) und Alnatura (Bio-Marke von DM). Bei Ja! Natürlich wurden die Unterlagen am ausführlichsten offengelegt und reichten bis zu den Ohrmarken der verarbeiteten Rinder. Die Firmen Nestlé (Alete), Hipp und Martin Evers Naturkost nannten nur die Bio-Kontrollstelle. Aus „Datenschutzgründen“, lautete die Begründung. Wir meinen allerdings: Es ist eindeutig zu wenig, die Bereitschaft zur Offenheit nur anzukündigen.
Dennoch empfehlen wir: Wählen Sie Gläschen mit Bio-Fleisch. Die Rinder dürfen nur mit pflanzlichem Futter ernährt werden (und die Kälbchen mit Milch des Muttertieres). Und das Risiko, dass verbotene Medikamente eingesetzt werden, ist viel geringer, weil viel stärker als in der herkömmlichen Landwirtschaft kontrolliert wird.

Essen will gelernt sein – für beide Seiten.

  • Mit Geduld. Verzweifeln Sie nicht, wenn das Baby mit der neuen Nahrung noch herumspielt oder sie ausspuckt. Lassen Sie ihm Zeit. Und verwechseln Sie Anfangsschwierigkeiten nicht mit der Ablehnung eines bestimmten Lebensmittels. Es muss keineswegs bedeuten, dass Baby Karotten nicht mag.
  • Für Baby tabu. Nicht im ersten Lebensjahr verabreicht werden sollten Lebensmittel, die sich als aggressive Allergieauslöser erwiesen haben (Milch von Kuh, Schaf, Ziege oder anderen Tieren; deren Milchprodukte wie Jogurt, Butter, Käse, Obers etc.; Eier, Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse, Weizen oder Soja). Oder stark gesalzene oder gewürzte Lebensmittel (Wurst etc.). Das würde Babys Nieren zu sehr belasten. Den Brei nicht salzen oder würzen. Honig sollte aus einem anderen Grund nicht auf den Speiseplan: Er kann eine sehr gefährliche Erkrankung (Säuglingsbotulismus) übertragen.
  • In kleinen Portionen. Immer nur die benötigte Menge aus dem Glas entnehmen. Der Rest sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden, wo er noch einen Tag haltbar ist. Den Brei nicht zweimal aufwärmen.
  • Selber kochen oder fertig kaufen. Die Babykost in Gläschen ist wenig belastet und wird kontrolliert. Gemüse oder Fleisch aus dem Handel kann da oftmals nicht mithalten.

Alete, Nestlé Österreich GesmbH, Emil-Kralik-Gasse 6, A-1050 Wien, (01) 546 71-0
Alnatura GmbH, Darmstädter Straße 3, D-64404 Bickenbach, (0049 6257) 93 22-0
Hipp GesmbH & Co Vertrieb KG, Theresienthal-straße 68, A-4810 Gmunden, (07612) 765 77-0
Ja! Natürlich Naturprodukte GesmH, IZ NÖ-Süd, Straße 3, Objekt 16, A-2355 Wiener Neudorf, (02236) 600 69 50
Martin Evers Naturkost, Postfach 1124, D-56242 Marienrachdorf, (0049 2626) 75 73-3
Milasan, D-84570 Polling/ Obb., (00800) 55 00 13 80

Erstklassige Ergebnisse. Die getestete fleischhältige Gläschenkost war – sowohl was Zusammensetzung als auch was Belastung mit Schadstoffen betrifft – in Ordnung.

Unnötige Vielfalt der Rezepte. Für die ersten Löffelchen braucht es keine Schinkennudeln. Damit soll wohl der Geschmack der Eltern getroffen werden. Ein einfacher Karottenbrei mit Fleisch mundet meist genauso.

Ersten Brei nicht zu früh. Langsame Umstellung auf Gemüse- oder Kartoffelbrei erst ab dem 5. bis 6. Lebensmonat.

Bio-Produkte bevorzugen. Die biologische Landwirtschaft wird stärker kontrolliert als die herkömmliche. Außerdem bekommen die Tiere nur pflanzliches Futter.

Getestet wurden 19 Gläschenkost-Produkte mit Fleisch. Die Eiweißanalyse
erfolgte über die Bestimmung des Stickstoffes nach Kjeldahl, die des Gesamtfettgehaltes nach Weibull-Stoldt, die Analyse der einzelnen Fettsäuren gaschromatographisch.
Der Gehalt an Kohlenhydraten wurde berechnet (100 minus Wasser-, Fett-, Protein- und Aschegehalt).
Der Ballaststoffgehalt wurde enzymatisch untersucht.
Außerdem wurde der Energiegehalt errechnet (Energie in kcal = Eiweiß in Gramm multipliziert mit vier plus Kohlenhydrate in Gramm multipliziert mit vier plus Fett in Gramm multipliziert mit neun).
Die Natriumbestimmung erfolgte mittels AAS, jene von Calcium, Zink und Eisen jeweils nach der Veraschung mittels Flammen-AAS.
Der Phosphorgehalt wurde mittels Photometrie bestimmt.
Die Tierartbestimmung wurde mittels ELISA durchgeführt, außerdem wurde auf zentrales Nervengewebe mittels Western Blot untersucht.
Die Bestimmung der toxischen Schwermetalle Blei, Cadmium und Quecksilber erfolgte mittels Graphitofen-AAS aus der gesamten Probe.
Hinsichtlich Rückständen von Pflanzenschutzmitteln wurden die Produkte nach dem DFG-Einheitsverfahren S-19 untersucht. Die Methode erlaubt die Ermittlung der Rückstände von mehr als 220 fett- und wasserlöslichen Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln und einigen Umwandlungsprodukten.

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