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Bio-Milch, Bio-Käse, Bio-Topfen - Alles im grünen Bereich

Test: Wie gut sind Bio-Milch, Bio-Topfen und Bio-Käse? Wir haben insgesamt 43 Bioprodukte unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse des Tests können sich sehen lassen!

Lesen Sie auch unser EXTRA "Gütezeichen" und die Lebensmittel-Checks.


Fast 20 Prozent der landwirtschaftlichen ­Fläche Österreichs werden bereits biologisch bewirtschaftet. Und die Chancen, dass sich dieser Flächenanteil in den nächsten Jahren noch kräftig erhöht, stehen gut, denn die Nachfrage ist groß.

 

Neun von zehn kaufen Bioprodukte

Neun von zehn Öster­reichern, sagt die Statistik, kaufen zumindest hin und wieder Bioprodukte. Die meisten ­gehen dafür in den Supermarkt. Anders als beispielsweise in Deutschland gibt es bei uns nur wenige Biofachgeschäfte, und die fast ausschließlich in den großen Städten. An die 70 Prozent aller Bioumsätze werden hier deshalb im Lebensmitteleinzelhandel und damit in den Filialen der großen Ketten gemacht.

Bio-Milch boomt

Das bei den Konsumenten mit Abstand ­beliebteste Bioprodukt ist nach Erhebungen der AMA (Agrarmarkt Austria) die Milch. Über 94.000 österreichische Milchkühe liefern ­jährlich rund 480 Millionen Liter Biomilch. Aufbereitet wird sie in den heimischen Molkereien übrigens nicht nur für das Inland: 15 bis 20 Prozent der verarbeiteten Biomilch gehen bereits in den Export. Die wichtigsten Ab­nehmer sind derzeit Deutschland und Italien.

Qualität von Bio-Milch, -Topfen und -Käse

Um die Qualität von Milch, Topfen und Käse aus biologischer Produktion zu überprüfen, machten wir einen Großeinkauf. 43 Produkte gingen über den Ladentisch, der Großteil ­davon Käse. Aus den Milchregalen räumten wir 8 verschiedene Marken in unseren Einkaufswagen.

Zurück zum Ursprung, Natur pur, Ja! natürlich im Test

Apropos Milch: Die erste Biomilch kam Anfang der 1990er-Jahre in den österreichischen Handel. Sie stammte aus der Molkerei Pinzgau Milch in Maishofen, die bis heute für die Rewe-Eigenmarke Ja! Natürlich abfüllt und zu den zehn größten österrei­chischen Milchverarbeitern gehört.

Von frisch bis länger haltbar

Von frisch bis länger haltbar

Milch ist laut Österreichischem Lebens­mittelbuch, auch kurz Codex genannt, „das durchmischte, unveränderte Gesamtgemelk eines oder mehrerer Milchtiere“. Spätestens 72 Stunden nach dem Melken wird der weiße Saft in der Molkerei wärmebehandelt. Alle unsere Einkäufe sind etweder pasteurisiert oder hocherhitzt. Zwei Proben – Natürlich für uns (Zielpunkt) und Spar Natur pur – ­werden als „frische“ Milch ausgelobt und unterliegen daher besonderen Kriterien. Vier Produkte sind länger haltbar, haben also ­eine MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) von bis zu 25 Tagen. Auch wenn es manche ­Konsumenten überrascht: ESL-Milch (ESL = ­Extended Shelf Life) gibt es längst auch bei Biomilch, Tendenz steigend.

Kleine Molkereien auf dem Rückzug

Für Kunden ist es oft schwer, herauszufinden, aus welcher Molkerei die Milch kommt. ­Häufig sind nur die Handelsketten als Vertreiber angeführt. Unsere Erhebungen ­zeigen, dass lediglich ein Produkt, Natürlich für uns (Zielpunkt), aus einem vergleichs­weise kleineren Betrieb stammt – der Mol­kerei Seifried in Aspach. Bei allen anderen kommen die großen österreichischen Milchverarbeiter zum Zug.

Verkostung: Zurück zum Ursprung von Hofer überzeugt

Vor der Untersuchung aller Proben im Labor wurden die einzelnen Produkte von Experten verkostet. Und zwar gleich zweimal: un­mittelbar nach dem Einkauf und am Ende der jeweiligen MHD. Überzeugen konnte die Profis nur Zurück zum Ursprung von Hofer. ­Diese Milch erreichte in beiden Verkostungsdurchgängen die höchstmögliche Punktezahl. Kritikpunkte bei der schwächeren ­Konkurrenz waren meist ein leicht herber Geschmack oder ein leichter Kochgeschmack. Im Labor gab es dagegen nichts zu beanstanden. Die Angaben zum Erhitzungsverfahren passten ebenso wie der Fett­gehalt. Auch in Sachen Mikrobiologie gab es nichts zu meckern.

­Eigenmarken des Handels sind um wenig Geld zu haben

Bezahlt haben wir für unsere Milch zwischen 1,05 und 1,29 Euro pro Liter. Vor allem die ­Eigenmarken des Handels sind um wenig Geld zu haben. Wie viel davon geht an die Pro­duzenten? Weniger, als die meisten ­Kunden denken. Der Biomilchpreis setzt sich zusammen aus dem konventionellen Milchpreis und einem Biozuschlag, der sich in den letzten ­Jahren kaum verändert hat.

Bauer erhält nur 44 Cent/kg Biomilch

Von Jänner bis September 2012 erhielten die Bauern, wie die Milchpreiserhebung der AMA zeigt, durchschnittlich 44,17 Cent (inkl. 12 % USt.) für ­einen Kilogramm Biomilch. Für konventionell hergestellte wurden im selben Zeitraum von den Molkereien 36,94 Cent (inkl. 12 % USt.) pro Kilogramm Milch bezahlt (1 Kilogramm Milch ist etwas weniger als 1 Liter Milch).

Erstaunliche Preisunterschiede

Erstaunliche Preisunterschiede

20 Liter Milch braucht es, um vier Kilo Topfen herzustellen. Wir haben 7 Produkte unter die Lupe genommen. Aufgefallen sind uns hier vor allem die stark unterschiedlichen Preise. Sie liegen pro Kilo zwischen günstigen 3,56 Euro (Natürlich für uns von Zielpunkt, Zurück zum Ursprung von Hofer) und üppigen 10,76 Euro (Marksteiner von denn’s).

Andechser: teuer und nicht überzeugend

Der zweitteu­erste Topfen – Andechser – kommt nicht aus Österreich, sondern aus Deutschland, und konnte in der Expertenverkostung weder bei der ­Probenanlieferung noch am ­Ende der MHD überzeugen. Allerdings waren auch beim Rest die Ergebnisse nicht berauschend. So störte die Profis bei den meisten Proben der leicht herbe, aber auch säuerliche Geschmack.

Marksteiner: fetter als angegeben

Überraschend auch, dass mit einer Aus­nahme jeder Topfen mehr Fett in der Trockenmasse (F.i.T.) enthält als angegeben. Die ­Abweichungen reichen von geringfügig bis zum 2,5-fachen des deklarierten Wertes. Am fettesten kommt mit 51,5 Prozent F.i.T. der Topfen von Marksteiner daher. Im Labor ­fanden wir hier zudem einen erhöhten Hefegehalt, was auf Mängel in der Prozess­hygiene hinweist. Andechser wiederum entspricht in seiner Zusammensetzung nicht den österreichischen Bestimmungen. Da der Topfen aber die deutschen Vorschriften einhält, darf er auch bei uns verkauft werden. Beide Produkte gibt es bei denn’s.

Großmolkereien gut im Geschäft

Bio-Hart-, Schnitt- und Weichkäse

Natürlich haben wir nicht nur bei Topfen nachgeschaut, sondern auch bei biologisch hergestelltem Hart-, Schnitt- und Weichkäse. In diesem Segment müssen Kunden um ­einiges tiefer in die Geldbörse greifen. Hartkäse kostet zwischen 10,80 und 17,90 Euro, Schnittkäse zwischen 11,90 und 24,90 Euro, Weichkäse zwischen 10,76 und 19,90 Euro, jeweils pro Kilo. Während bei Hartkäse zwischen Handelsmarken und Markenprodukten preislich kaum ein Unterschied ist, kommen bei den Weichkäsen die Eigenmarken der Supermärkte deutlich günstiger.

Großmolkereien gut im Geschäft

So wie bei der Milch sind auch beim Biokäse große Betriebe mittlerweile dick im Geschäft. Der Bergkäse für ­Zurück zum Ursprung (Hofer) kommt von Rupp, jener für Natürlich für uns stammt von Woerle. Der untersuchte Schnittkäse wird überwiegend vom Käsehof her­gestellt, der zur Alpenmilch Salzburg gehört. Und beim Weichkäse ist die Groß­käserei Stift Schlierbach unangefochten die Nummer eins.

Klebrig statt trocken

Obwohl sich die großen Käsereien auf ihre Kunst viel zugute halten: Bei Hart- und Schnittkäse erreichte keine unserer Käse­proben in der Expertenverkostung die volle Punktezahl. Beim Hartkäse von Ja! Natürlich und Zurück zum Ursprung bemängelten die Profis bei der ersten Verkostung eine „klebrige Schmiere“.

Bestnoten für Camembert von Bantel

Anders fielen die Bewertungen beim ­Weichkäse aus. Spar Natur pur erreichte mit einem handgeschöpften Camembert der ­Ge­schwister Bantel aus Möggers in Vorarlberg Bestnoten bei den Profis. Top auch der Schlierbacher Schloßkäse Exquisit, den wir bei Merkur kauften. Gleichzeitig reichte es für den mild-würzigen Münsterkäse von Ja! Natürlich, ebenfalls erzeugt in der Stiftskäserei in Schlierbach, nur für Güteklasse 2. Trau, schau wem?

Nicht immer 1. Güteklasse

Nicht immer 1. Güteklasse

Am Ende der MHD erwischte es dann noch zwei weitere Proben: Der Dorfkäse von Bio+, ein Schnittkäse, hergestellt von der Käserei Pötzelsberger (verkauft im Maximarkt), und der St. Leonhardter Camembert natur, ein Weichkäse der Biokäserei St. Leonhard ­(verkauft bei denn’s), wurden ebenfalls als Güteklasse 2 eingestuft.

Im Labor waren dagegen alle Proben unauffällig. Es konnten weder Listerien noch Sal­monellen oder Staphylococcus aureus (Bak­terienart, die auch Eiter hervorrufen kann) nachgewiesen werden. Alle Hart- und Schnittkäse waren zudem frei von Natamycin. Dieser Zusatzstoff mit antibiotischer, also keim­abtötender Wirkung (E 235) wird für die Oberflächenkonservierung von Käse eingesetzt.

Der Rohstoff für Trinkmilch und Käse kommt bei fast allen unseren getesteten Produkten von heimischen Kühen und wird auch hier verarbeitet. Wo bio draufsteht, ist praktisch immer Österreich drin. Nur zwei unserer Einkäufe haben einen anderen Ursprung. Die Marke Andechser kommt aus Deutschland und damit auch die Milch für ihren Topfen. Bei ihrem Ziegencamembert setzt die Firma neben deutscher auch österreichische Ziegenmilch ein, wie uns auf Nachfrage mitgeteilt wurde.

Testtabelle: Bio-Milch

Testtabelle: Bio-Topfen

Testtabelle: Bio-Hartkäse

Testtabelle: Bio-Schnittkäse

Testtabelle: Bio-Weichkäse

Testtabelle: Bio-Ziegenkäse

Zusammenfassung

  • Wachsender Markt. Immer mehr Konsumenten kaufen zumindest gelegentlich Bioware. Die meisten Kunden greifen bei Mich und Milchprodukten zu.
  • Wärmebehandelt. Auch bei Biomilch geht ohne Erhitzen gar nichts. Statt Rohmilch fanden wir in den Geschäften praktisch ausschließlich pasteurisierte oder hocherhitzte Produkte.
  • Groß statt klein. Immer weniger Milch und Käse kommt aus kleinen Betrieben. Das Hauptgeschäft machen längst die großen Molkereien bzw. Käsereien.
  • Vergleichen. Beim Einkauf auf den Preis achten. Bei Weichkäse kommen Sie mit den Eigenmarken der großen Supermarktketten deutlich günstiger weg.
  • Made in Austria. Fast alle unsere getesteten Produkte wurden in Österreich erzeugt und in heimischen Betrieben verarbeitet.
  • Verbesserungsbedarf. Mangelhafte Kennzeichnung hat auch diesmal einige Produkte die Topplatzierung gekostet. Schade drum!

Testkriterien

Im Test: Getestet wurden insgesamt 43 Produkte.

  • 8 Biomilch
  • 7 Biotopfen
  • 10 Biohartkäse
  • 8 Bioschnittkäse
  • 9 Bioweichkäse
  • 1 Bioziegenkäse

Untersucht wurde nach allgemein gültigen und auch in der Lebensmittelkontrolle üblichen Methoden.

Sofern es sich nicht um Produkte mit einer einzigen Zutat (Monoprodukt) mit dem AMA-Biozeichen mit Herkunftsangabe handelte, wurden alle Hersteller (oder Vertreiber) um Auskünfte hinsichtlich ihrer verwendeten Hauptrohstoffe gebeten. Zunächst wurden sie per E-Mail kontaktiert. Traf keine Antwort ein, wurde telefonisch nachgefragt, ob sie unsere Fragen beantworten wollen, und gegebenenfalls eine Nachfrist gesetzt. War die Auskunft sehr vage – z.B. „Europa“ oder „je nach Verfügbarkeit“ –, wurden sie gebeten, diese Angaben zu konkretisieren und genaue Länderangaben zu machen, ebenfalls mit einer Nachfrist. Eine genaue Angabe wurde mit 1 bewertet, eine vage mit 3, gar keine mit 5.

BIOMILCH

Experten-Sensorik: Sie wurde nach Anlieferung der Probe und am Ende der Haltbarkeit (HB) bestimmt. Ausnahme: Wenn das Eintreffen der Probe und das Ende der Haltbarkeit zeitlich zu nahe beieinander lagen, erfolgte nur eine sensorische Beurteilung am Ende der Haltbarkeit. Geprüft wurde nach ISO 22935-3/IDF 99-3:2009: Sensorische Prüfung von Milch & Milchprodukten unter Abstützung auf das AMA GS Prüfschema für Milch & Milchprodukte.

Peroxidase- und Phosphataseaktivität: Mit den beiden Enzymen Peroxidase und Phosphatase kann die korrekte Hitzezeit-Einwirkung auf die Milch überprüft werden.

  • Peroxidaseaktivität: Die Grundlage der Untersuchung bildete die Entscheidung (EWG) 91/180; 04/1991: Bestimmung der Peroxidaseaktivität.
  • Phosphatase-Aktivität: Untersucht wurde nach IDF/RM 82:2004: Milch und Milchprodukte – Bestimmung von Phosphatase-Aktivität, modifiziert.

Lipopolysaccharide: Diese Verbindungen aus fettähnlichen Stoffen und Zuckerbestandteilen wurden nach der EOLA Methode 019; 1994: Endotoxinbestimmung in Milch, Kaffee- und Schlagobers – chromogen-kinetische Methode gemäß den Richtlinien der Amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA – bestimmt.

Fettgehalt: Bestimmung nach IR: EOLA Methode 231; 1998: Bestimmung der Inhaltstoffe von Milch mittels IR-Messung.

Gefrierpunkt: Die Bestimmung des Gefrierpunktes erfolgt, um eine eventuelle Verwässerung der Milch nachweisen zu können. Bestimmung nach UnFIL-IDF 108:2002(E) bzw. Entscheidung (EWG) 91/180; 04/1991: Rohmilch und wärmebehandelte Milch – Bestimmung des Gefrierpunktes.

Hemmstoffe: Darunter versteht man alle Substanzen, die z.B. auf das Wachstum von Mikroorganismen hemmend oder abtötend wirken, etwa Tierarzneimittel. Untersucht wurde nach der EOLA Methode 027; 1994: Milch – Standard-Diffusionstest zum Nachweis von antibakteriellen Substanzen mittels Delvotest SP – NT.

Mikrobiologie:

  • Enterobacteriaceen: Untersucht wurde nach ISO 21528-1, ISO21528-2; 8/2004: Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln – Horizontales Verfahren für den Nachweis und für die Zählung von Enterobakteriaceae (MPN-Technik und Koloniezählverfahren).
  • Gesamtkeimzahl: Untersuchung nach ISO 4833; 2/2003: Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln – Horizontales Verfahren für die Zählung von Mikroorganismen – Koloniezählverfahren bei 30 °C.

Beschaffenheit: Wurde durch einen Gutachter bewertet und entspricht der substanziellen Beschaffenheit (Codex, Zusammensetzung, Mikrobiologie). Beschreibt, ob das Produkt verkehrsfähig ist.

Verkehrsfähigkeits-/Deklarationsprüfungen: Erfolgten durch einen Gutachter. Untersucht wurde die Lebensmittelkennzeichnung, die Fertigpackungsverordnung, die Bio-Kennzeichnung sowie – falls nötig z.B. durch spezielle Auslobungen – die Nährwertkennzeichnungsverordnung und die Berechnung der GDA (Guideline Daily Amount). Entsprach die Kennzeichnung nicht, konnte das KONSUMENT-Testurteil maximal „durchschnittlich“ sein.

BIOTOPFEN

Experten-Sensorik: Wurde nach Anlieferung der Probe und am Ende der Haltbarkeit (HB) bestimmt. Untersuchung nach ISO 22935-3/IDF 99-3:2009: sensorische Prüfung von Milch & Milchprodukten unter Abstützung auf das AMA GS Prüfschema für Milch & Milchprodukte.

Phosphataseaktivität: Mit dem Enzym Phosphatase kann die korrekte Hitzeeinwirkung auf Milchprodukte überprüft werden.

  • Phosphatase-Aktivität: Untersucht wurde nach IDF/RM 82:2004: Milch und Milchprodukte – Bestimmung der Phosphatase-Aktivität, modifiziert.

Fettgehalt: Geprüft wurde nach ISO 3433; 7/1975: Bestimmung des Fettgehaltes – Verfahren nach Van-Gulik. Wurden Werte außerhalb der Norm gemessen, wurde der Fettgehalt erneut nach der Methode nach Schmid-Bondzynski-Ratzlaff ermittelt (ÖNORM EN ISO 1735:2005: Käse und Schmelzkäse – Bestimmung des Fettgehaltes – gravimetrisches Verfahren nach Schmid-Bondzynski-Ratzlaff = Referenzverfahren).

Trockenmasse: Überprüft nach ÖNORM DIN 10314; 8/1992: Bestimmung des Trockenmassegehaltes von Käse und Schmelzkäse – Referenzverfahren.

F.i.T.-Gehalt (berechnet): Der Gehalt an F.i.T. (Fett in der Trockenmasse) wurde nach der EOLA Methode 183; 1995: Berechnung des F.i.T.-Gehaltes aus den Ergebnissen der Fett- und Trockenmassebestimmung ermittelt.

Mikrobiologie:

Folgende Parameter wurden untersucht und anschließend von einem Gutachter bewertet:

  • Listeria monocytogenes: Untersucht nach ISO 11290 Teil 1; 12/1996/AMD. 1:2004: Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln – Horizontales Verfahren für den Nachweis und die Zählung von Listeria monocytogenes (modifiziert).
  • Staphylococcus aureus: Ermittelt nach ISO 6888 Teil1; 2/1999/Amd. 1:2003: Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln – Horizontales Verfahren für die Zählung von koagulase-positiven Staphylokokken (Staphylococcus aureus und andere Species).
  • Escherichia coli: Untersuchung nach der EOLA Methode 228; 1998: Lebensmittel – Parallele Bestimmung von Escherichia coli und coliformen Keimen – Koloniezählverfahren.
  • Hefen: Ermittelt nach ISO 6611, IDF 94; 10/2004: Milch und Milchprodukte – Zählung der koloniebildenden Einheiten von Hefen und/oder Schimmelpilzen – Koloniezählverfahren bei 25 °C.
  • Schimmelpilze: Nach ISO 6611, IDF 94; 10/2004: Milch und Milchprodukte – Zählung der koloniebildenden Einheiten von Hefen und/oder Schimmelpilzen – Koloniezählverfahren bei 25 °C.
  • Lebendkeimzahl: Untersuchung nach der EOLA Methode 391; 08/2003: Frischkäse – Zählung der produkttypischen Lebendkeime – Koloniezählverfahren bei 37 °C.

Beschaffenheit: Wurde durch einen Gutachter bewertet und entspricht der substanziellen Beschaffenheit (Codex, Zusammensetzung, Mikrobiologie). Beschreibt, ob das Produkt verkehrsfähig ist.

Verkehrsfähigkeits-/Deklarationsprüfungen: Sie erfolgten durch einen Gutachter. Untersucht wurde die Lebensmittelkennzeichnung, die Fertigpackungsverordnung, die Bio-Kennzeichnung sowie – falls nötig durch z. B. spezielle Auslobungen – die Nährwertkennzeichnungsverordnung und die Berechnung der GDA (Guideline Daily Amount). Entsprach die Kennzeichnung nicht, konnte das KONSUMENT-Testurteil maximal „durchschnittlich“ sein.

KÄSE

Experten-Sensorik: Wurde nach Einlieferung der Probe und am Ende der Haltbarkeit (HB) bestimmt. Ausnahme: Wenn das Eintreffen der Probe und das Ende der Haltbarkeit zeitlich zu nahe beieinander lagen, erfolgte nur eine sensorische Beurteilung am Ende der Haltbarkeit. Untersucht wurde nach ISO 22935-3/IDF 99-3:2009: Sensorische Prüfung von Milch & Milchprodukten unter Abstützung auf das AMA GS Prüfschema für Milch & Milchprodukte.

Phosphataseaktivität: Mit dem Enzym Phosphatase kann die korrekte Hitzeeinwirkung auf Milchproukte überprüft werden.

  • Phosphatase-Aktivität: Untersucht wurde nach IDF/RM 82:2004: Milch und Milchprodukte – Bestimmung von Phosphatase-Aktivität, modifiziert. Die Phosphatase-Aktivität wurde nicht bei Weißschimmelkäse, Grünschimmelkäse und Käse mit Rotkultur bestimmt.
  • Phosphataseaktivität (quant.): Quantitative Bestimmung der Phosphatase-Aktivität bei Milchprodukten. Diese Bestimmung wurde nur durchgeführt, wenn die ermittelte Phosphatase-Aktivität mit der Milchbehandlungsform (pasteurisiert, Rohmilch) nicht übereinstimmte.

Fettgehalt: Nach ISO 3433; 7/1975: Bestimmung des Fettgehaltes – Verfahren nach Van-Gulik. Wurden Werte außerhalb der Norm gemessen, wurde der Fettgehalt erneut nach der Methode nach Schmid-Bondzynski-Ratzlaff ermittelt (ÖNORM EN ISO 1735:2005: Käse und Schmelzkäse – Bestimmung des Fettgehaltes – gravimetrisches Verfahren nach Schmid-Bondzynski-Ratzlaff (Referenzverfahren).

Trockenmasse: Ermittelt nach ÖNORM DIN 10314; 8/1992: Bestimmung des Trockenmassegehaltes von Käse und Schmelzkäse – Referenzverfahren.

F.i.T.- Gehalt (berechnet): Ermittlung nach der EOLA Methode 183; 1995: Berechnung des F.i.T.-Gehaltes aus den Ergebnissen der Fett- und Trockenmassebestimmung.

Natamycin: Die Untersuchung auf das Vorhandensein dieses Zusatzstoffs mit antibiotischer Wirkung erfogte nach ISO/DIS 9233-2 Part 2; 2005: Käse und Käserinde – Bestimmung des Natamycingehaltes mittels HPLC. Eine Untersuchung auf Natamycin wurde nicht bei Schimmelkäse durchgeführt. Ebenso entfiel die Untersuchung bei Käse in Scheiben aufgrund einer zu geringen Probendicke.

Kuhmilchkasein/Isoelektrische Fokussierung: Der Kuhmilchanteil wurde nur bei Käse bestimmt, der nicht aus Kuhmilch hergestellt wurde. Dies traf nur auf den Ziegencamembert von Andechser zu. Alle anderen Käsesorten wurden aus Kuhmilch hergestellt.

Mikrobiologie:

Folgende Parameter wurden untersucht und anschließend von einem Gutachter bewertet:

  • Listeria monocytogenes: Nach ISO 11290 Teil 1; 12/1996/Amd. 1:2004: Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln – Horizontales Verfahren für den Nachweis und die Zählung von Listeria monocytogenes (modifiziert).
  • Salmonellen: Ermittlung nach ISO 6579:2002 + Cor. 1:2004 + Amd. 1:2007: Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln – Horizontales Verfahren zum Nachweis von Salmonella spp.
  • Coliforme Keime: Untersuchung mittels EOLA Methode 228; 1998: Lebensmittel – Parallele Bestimmung von Escherichia coli und coliformen Keimen – Koloniezählverfahren.
  • Staphylococcus aureus: Nach ISO 6888 Teil1; 2/1999/Amd. 1:2003: Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln – Horizontales Verfahren für die Zählung von koagulase-positiven Staphylokokken (Staphylococcus aureus und andere Species).
  • Escherichia coli: Ermittlung nach der EOLA Methode 228; 1998: Lebensmittel – Parallele Bestimmung von Escherichia coli und coliformen Keimen – Koloniezählverfahren.

Beschaffenheit: Wurde durch einen Gutachter bewertet und entspricht der substanziellen Beschaffenheit (Codex, Zusammensetzung, Mikrobiologie). Beschreibt, ob das Produkt verkehrsfähig ist.

Verkehrsfähigkeits-/ Deklarationsprüfungen: Erfolgte durch einen Gutachter. Untersucht wurde die Lebensmittelkennzeichnung, die Fertigpackungsverordnung, die Bio-Kennzeichnung sowie – falls nötig z.B. durch spezielle Auslobungen – die Nährwertkennzeichnungsverordnung und die Berechnung der GDA (Guideline Daily Amount). Entsprach die Kennzeichnung nicht, konnte das KONSUMENT-Testurteil maximal „durchschnittlich“ sein.

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