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Kommentar: unter Druck
Ein Kommentar von KONSUMENT-Redakteurin Elisabeth Spanlang
Redakteurin Elisabeth Spanlang |
Pausbäckige Äpfel, leuchtend rote Hagebutten, saftige Beeren: Die Bilder auf den Verpackungen von Früchtetees gehen förmlich über mit knackigem Obst. Natürlich erwartet kein Mensch, dass in den Teebeuteln ganze Früchte stecken. Umgekehrt rechnet aber auch niemand mit Granulaten. Darunter versteht man gepresste Fruchtanteile, die wir in den meisten unserer getesteten Früchtetees fanden.
Das habe nichts mit mangelnder Qualität zu tun, versichern die Hersteller. Abgesehen davon, dass sich Granulate beim Befüllen der Teebeutel praktischerweise nicht verhaken, seien sie manchmal einfach unverzichtbar, z.B. bei Holunderbeeren, die sonst alles – von der Abfüllmaschine bis zum Teebeutel – hoffnungslos verkleben würden. Kann schon sein. Dann aber bitte auch draufschreiben. Kunden wollen wissen, was sie kaufen.
Dass Granulate - siehe auch das Bild Seite 2 - drin sind, war auf genau einer Packung vermerkt. Bei 25 Tees, wo wir sie ebenfalls aufspürten, wurde diese Tatsache mit keinem Wort erwähnt. Das hat wohl damit zu tun, dass Früchteteekäufer sich getrocknetes, fein geschnittenes Obst im Teebeutel erwarten und nicht gepresstes. Dazu kommt: Was genau in den verschiedenen Presslingen steckt, weiß niemand so genau. Auch unseren Experten gelang es nicht, die Bestandteile der einzelnen Granulate zuverlässig zu identifizieren.
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