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I wie Identitätskennzeichen
Vom ovalen Identitätskennzeichen, früher Genusstauglichkeitskennzeichen genannt, dürfen Sie sich dagegen keinen Aufschluss über die Herkunft der verwendeten Rohstoffe erhoffen. Das Kürzel AT für Österreich sagt nur, dass das Produkt zuletzt hierzulande bearbeitet bzw. verpackt wurde.
Zum Glück lässt sich vieles auch einfach mit dem Hausverstand lösen. Überlegen Sie vor dem Einkauf, was gerade in unseren Breiten wächst. Angesichts des hier herrschenden Klimas ist klar, dass Erdbeeren frühestens ab Mitte Juni von heimischen Feldern kommen können. Auch heurige Erdäpfel stammen vor Juni nicht aus heimischer Erde, sondern reisen aus Zypern oder Ägypten an, konventionelle genauso wie biologisch erzeugte.
Österreich-Flagge an Billa-Regalen
Für mehr Klarheit will der Rewe-Konzern sorgen. In seinen Billa-Filialen weist direkt am Regal eine Österreich-Flagge auf die inländische Herkunft hin. Eine rotweißrote Fahne samt A+A hebt Produkte hervor, die in Österreich zu 100 Prozent aus heimischen Rohstoffen hergestellt wurden, wobei eine Toleranzgrenze von zwei Prozent für ausländische Zutaten wie z.B. Gewürze eingeräumt wird. Die Österreich-Flagge plus A signalisiert hingegen einen inländischen Wertschöpfungsanteil von lediglich 50 Prozent. Nur flüchtig Hinschauen kann daher leicht zu dumm Dreinschauen führen.
Vorsicht, Falle!
Fallen lauern auch bei offen angebotener Ware im Gemüseregal. Fehlerhafte, wenn nicht gar falsche Auszeichnungen sind hier praktisch an der Tagesordnung. Manchmal fallen sie den Kunden auf, etwa wenn am Preisschild „Österreich“ steht, auf der zugehörigen Steige mit Pfirsichen oder Paradeisern aber „Italien“ oder „Spanien“. Besonders undurchsichtig ist es auf Märkten. Dort wissen nur Insider, wer Händler ist – und damit die Waren von überall her zukaufen darf – und wer Produzent.