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Olivenöl: Das Rätselhafte daran - Nur "extra vergine"?

Wo bleibt das Billigöl? - "Kunde König": Ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

Der Weg des Olivenöls "extra vergine"

Es ist so eine schöne Vorstellung: Unter den uralten, knorrigen Olivenbäumen sammelt der Bauer die kostbaren Früchte ein, die wunderbare Mittelmeer-Luft duftet nach einem geruhsamen und vor allem langen Leben.

Alsbald fließt das goldene Öl in die Flaschen, worauf der Chor der Ernährungsexperten einmal mehr in Jubel ausbricht und kaum mehr aufhören kann, die Vorzüge zu preisen: Wo Olivenöl genossen wird, hat der Herzkasperl nicht viel zu melden, die Antioxidantien zeigen den freien Radikalen den Herrn, das Cholesterin zuckt zusammen und macht sich klein.

Abgerundet wird das Bild vom Olivenöl durch unzählige Kochsendungen, in denen der Koch „extra vergine“ empfiehlt. Das sagen die meisten Köche so automatisch, wie sie beim Nudelkochen „al dente“ sagen.

Im Supermarkt angekommen

Das alles spielt in den Hinterköpfen mit, wenn der Mensch in die Supermarkt-Gasse mit den Ölen einbiegt. Dort ist es zwar bei Weitem nicht so romantisch wie in einem Olivenhain, aber eine Spur des mediterranen Zaubers wirkt in den Flaschen weiter.

Und es gibt viele Flaschen. Schon mittlere Supermärkte bringen es locker auf ein Dutzend Sorten, alle „extra vergine“. Schwierig wird es allerdings, wenn man „gewöhnliches“ Olivenöl erwerben will, da ist das Angebot überraschend klein, da muss man suchen.

Wohin geht das Billigöl?

Womit sich die Frage erhebt: Es muss anderes als kalt gepresstes Öl in großen Mengen geben, aber wo kommt es hin? Wird es in den Erzeugerländern verbraucht, nach dem Motto: Das Edle in den Export, das Gewöhnliche in den eigenen Salat?

Das ist eine von mehreren Vermutungen. Sollte sie stimmen, wird sich eines Tages herumsprechen: Zur echten Kreta-Diät gehört Billigöl!

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