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Ostereier - Nicht mehr anonym

, aktualisiert am

Rohe Eier werden EU-weit Stück für Stück gekennzeichnet. Haltungsform und Herkunftsland sind an einem Code erkennbar. Doch woher stammen bereits gekochte und gefärbte Eier?

Pro Kopf 233 Eier im Jahr

Über das Jahr gerechnet wurden hierzulande zuletzt pro Kopf 233 Eier verbraucht. Davon steckte etwas mehr als die Hälfte in diversen Speisen und Nahrungsmitteln, der nicht unerhebliche Rest wurde von den Konsumenten in roher Form erstanden. Heimische Legehennen können den Bedarf lediglich zu 75 Prozent decken. Vor allem zur Saisonspitze Ostern werden Eier daher importiert.

AT steht für Österreich

Woher rohe Eier stammen, wird seit 1. 1. 2004 stückweise, also einzeln auf jedem Ei, mit einem Zahlen- und Buchstabencode angegeben. Die erste Ziffer dieses Codes informiert über die Haltungsform der Legehennen: 0 steht für Bioware, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Dann folgt das Länderkürzel des Herkunftslandes: AT steht für Österreich, DE für Deutschland, IT für Italien ... und schließlich ist noch die Kenn-Nummer des Landwirtschaftsbetriebes angeführt. Auf freiwilliger Basis kann zudem das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgestempelt sein.

Eier aus Bodenhaltung

Eine Banderole über einem
Karton verpackter, gefärbter
Eier beantwortet alle Fragen
zu Herkunft, Produkt, Haltungsform
und Mindesthaltbarkeit.

Gefärbte Eier müssen dagegen keinen Herkunfts- Stempel tragen. Auf der Packung ist zwar unter anderem auch der Produkt- Verantwortliche anzuführen, doch das kann der Hersteller, der Verpacker oder der Verkäufer sein. Woher in Geschäften angebotene Ostereier stammen, ist daher oft nicht nachvollziehbar.

Banderole für heimische Eier

Auf freiwilliger Basis sind genauere Angaben zur Herkunft freilich möglich: Im Rahmen des Herkunfts-Sicherungssystems „ovum“ der Agrarmarkt Austria (AMA) für gefärbte Eier werden ausschließlich in Österreich gelegte, gefärbte und abgepackte Eier besonders gekennzeichnet. Zu erkennen sind die Ostereier heimischer Herkunft an einer Banderole auf der Packung (siehe Abb.). Dort ist auch angeführt, ob die Eier aus biologischer Produktion, aus Freiland- oder Bodenhaltung stammen. Eier aus Legebatterien sind seit heuer aus dem Programm ausgeschlossen. Am Markt werden Eier aus Käfighaltung aber noch lange zu finden sein. Denn in Österreich ist die Käfighaltung ab 2009, EU-weit überhaupt erst ab 2012 verboten.

Gekühlt kaufen und kühl lagern

Praktisch für Eierliebhaber: Auf der Banderole der AMA ist auch die Mindesthaltbarkeit angegeben. Damit muss man nicht länger Rätsel raten, wie lange die Eier wohl noch halten. Sofern die Schale intakt ist, können auch laut Kennzeichnung bereits abgelaufene Eier durchaus noch in Ordnung sein. Vor allem, wenn sie durchgängig gut gekühlt gelagert waren. Doch das ist nicht immer der Fall. In vielen Geschäften werden Ostereier ungekühlt angeboten.

Acht Minuten kochen

Falls Sie lieber selbst färben: Bevorzugen Sie auch hier beim Kauf gekühlt angebotene Eier. Denn das Ei-Innere oder die Schale können von Salmonellen besiedelt sein. Kühle Lagertemperaturen verlangsamen ihr Wachstum, beim Erhitzen auf plus 75 Grad sterben die gefährlichen Keime ab. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf oder in heimischen Eiern Salmonellen befinden, relativ gering ist: Achten Sie beim Be- oder Verarbeiten roher Eier trotzdem auf ausreichende Hygiene, damit eventuell vorhandene Keime nicht auf andere Lebensmittel übertragen werden. Acht bis zehn Minuten Kochzeit machen bei Eiern diesen unangenehmen Bakterien sicher den Garaus. Kochen Sie Ihre Ostereier nur sieben Minuten, ist das Innere kernweich, was in Sachen Salmonellen riskant ist.

Bald verspeisen

Mehr noch als für gekaufte Ostereier gilt für die selbst gefärbten: nur kurz in aller Pracht im Nest präsentieren, dann ab in den Kühlschrank und bald verbrauchen.
In der eigenen Küche gefärbte, abgeschreckte Eier halten gut gekühlt sicher bis zu zwei Wochen (Abschrecken mit kaltem Leitungswasser verkürzt die Haltbarkeit, weil im Wasser enthaltene Keime durch die Schale in das Ei-Innere dringen können). Nicht abgeschreckte Eier können Sie länger aufheben. Doch an die Haltbarkeit industriell und mit speziellen Techniken gefärbter Eier kommen in der Regel auch nicht abgeschreckte Eier kaum heran.

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