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Salz-Lösung: auf der Suche nach „gutem“ Salz - Eine Kolumne von Michael Hufnagl

Da schau her: Jodsalz, Bergkernsalz, Kräutersalz, Gewürzsalz oder doch Steinsalz? Unser Redakteur sieht so viel Salz im Angebot, dass er sich wundert, wie es überhaupt noch Ozeane geben kann. - ein satirischer Kommentar.

KONSUMENT-Kolumnist Michael Hufnagl (Foto: Ela Angerer)Ich im Naturkostladen. Das ist per se schon eine Geschichte mit allen Ingredienzen für einen Abenteuerroman. Aber den schreibe ich erst im nächsten Leben. Diesmal ging es um die Einkaufsliste meiner Frau, auf der u.a. zu lesen war: Salz (aber weißt eh, das gute). Leider fehlt in der Abteilung „Salz“ unter den Produkten die klare Kennzeichnung Gut und Schlecht. Stattdessen stehe ich vor Regalen, die so viel Salz im Angebot haben, dass ich mich wundere, wie es überhaupt noch Ozeane geben kann.

Aber welches ist „das gute“?

Mein Blick wandert irrlichternd zwischen Jodsalz und Bergkernsalz, Kräutersalz und Gewürzsalz, Steinsalz und Rauchsalz hin und her. Klingen alle gut – aber welches ist „das gute“? Ich sende einen Hilferuf an meine Frau. Vergeblich. Ich bin nahe dran, zur Salzsäule zu erstarren.

So schön die Errungenschaft der Vielfalt sein mag, so sehr sorgt sie für eine Zappeligkeit, die in mir die gute alte Zeit zum Erwachen bringt, als ich im Laden ums Eck bei der Frau Prohaska mit der simplen Bestellung „Einmal Salz bitte!“ die familiären Bedürfnisse befriedigen konnte. Vor mir steht Meersalz. Selbstverständlich fein gemahlen oder grobkörnig. Aus Griechenland oder Italien. Oder lieber doch Fleur de Sel aus der Bretagne?

„Ich suche den Sinn des Lebens.“

„ Suchen Sie das richtige Salz?“, fragt mich plötzlich eine Verkäuferin. Meine Verzweiflung ist mir offenbar ins Gesicht gemalt. „Nein“, sage ich. „Ich suche den Sinn des Lebens.“ Sie lächelt und zeigt mir Himalaya-Kristallsalz, blaues Salz aus Persien, das Bambussalz der buddhistischen Mönche, Salz aus den peruanischen Anden und schwarzes Hawaii- Salz (bitte nicht verwechseln mit dem roten). Ich denke nach. Suche quasi eine Salz-Lösung. Und finde … den Ausgang. Daheim sage ich dann: „Salz war leider aus.“ Und lächle. „Aber ich habe gute Schokolade mitgebracht.“

mail@michael-hufnagl.com


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