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Scheinwerfer - Konsument 9/2000

Peakfresh-Langzeitfrische-Beutel - Früchte länger haltbar

Frisch vom Markt sehen Obst und Gemüse appetitlich und knackig aus. Doch leider bleibt es das nicht sehr lange. Nach ein paar Tagen im Kühlschrank sind Blattsalate verwelkt, Gurken und Radieschen weich und ausgetrocknet. Ursache ist, dass die Früchte auch im Kühlschrank ihren Reifeprozess fortsetzen: Sie nehmen Sauerstoff auf und setzen Ethylengas frei. Durch eine in Australien entwickelte Verpackungstechnologie soll dieser Prozess verlangsamt werden. Peakfresh, eine mineralisch imprägnierte Polyethylen-Folie soll das frei werdende Ethylengas binden und so der Fäulnis entgegenwirken. Weiters heißt es in der Produktbeschreibung: Andere Gase wie Kohlendioxid oder Ammoniak können entweichen. Gleichzeitig bleibt ein hoher Feuchtigkeitsgehalt aufrecht, so dass sich der Wasserverlust der verpackten Früchte in Grenzen hält. Die Bereitschaft zu Schimmelbildung und Bakterienwachstum wird durch eine Anti-Fog-Behandlung der Folie verringert.

Und tatsächlich: Die Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Wien hat im Frühjahr eine Versuchsreihe durchgeführt, bei der Gemüse in Peakfresh-Säckchen mit unverpacktem Gemüse verglichen wurde. Ergebnis: Kopfsalat in Peakfresh zeigte nach 7 Tagen erste Welkerscheinungen, nach 11 Tagen war er verdorben. Lose gelagerte Ware war schon nach 4 Tagen verdorben. Brokkoli waren nach 14 Tagen verdorben (lose gelagert nach einer Woche). Karotten hielten (ungekühlt) in der Spezialfolie 24 Tage, unverpackte Ware hielt hingegen nur 5 Tage. Bei Erdbeeren, die besonders leicht verderben, traten verpackt erst nach vier Tagen erste Weichstellen auf.

Auch bei Verwendung der Peakfresh-Beutel gilt allerdings: Frische Früchte schmecken immer noch am besten. Unterschiedliche Obst- oder Gemüsearten sollten getrennt aufbewahrt werden. Peakfresh ist unter anderem in den Supermärkten der Billa- und Spar-Kette erhältlich.

Kleinkindermilch von Nestlé und Milupa - Keine Angst vor Kuhmilch!

Viel zu früh, so klagen besorgte Kindernahrungsproduzenten, wechseln Mütter von Milchfertignahrung zu Kuhmilch. Diese „ist in ihrer Zusammensetzung jedoch auf das Kälbchen und nicht auf das Kleinkind abgestimmt“ (Milupa). Aus diesem Grund haben sowohl Nestlé als auch Milupa spezielle Kleinkindermilchen in Pulverform entwickelt, die im Anschluss an Folgemilch nach dem 12. Lebensmonat verabreicht werden soll: Aptamil 3 und Milumil 3 von Milupa sowie Nestlé Neslac. Wirtschaftlicher Hintergrund der Produktschöpfungen: Die sinkende Geburtenrate gefährdet die Umsätze der Hersteller von Kindernahrung, die kleiner werdende Kinderschar soll daher entsprechend länger als Kundschaft gehalten werden.

Hingegen gibt es keinen Grund zur Annahme, dass Kuhmilch für Kleinkinder ungeeignet ist. Das Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung kann – mit Ausnahme von Jod – keinen ernährungsphysiologischen Nutzen von Kleinkindermilchen erkennen. Im Gegenteil: Alle drei Produkte haben einen deutlich geringeren Kalziumgehalt als Kuhmilch, obwohl Milch für Kinder eigentlich der wichtigste Kalziumlieferant sein sollte.

Darüber hinaus stört die Ernährungsexperten, dass die Entwicklung eines altersgemäßen Essverhaltens gestört wird. Kleinkinder sollen an eine abwechslungsreiche Mischkost herangeführt werden (Tipps dazu liefert beispielsweise I. Hanreich: „Essen und Trinken im Kleinkindalter“, Verlag I. Hanreich, Wien 2000). Dabei sollte die Verwendung möglichst naturbelassener Lebensmittel angestrebt werden. Mit Pulvermilch würden jedoch die Ernährungsgewohnheiten des Säuglingsalters fortgeführt.

Milumil 3 enthält außerdem Saccharose und gewöhnt Kinder so unnötigerweise an einen intensiven Süßgeschmack. Natürlich ist Kleinkindermilch auch zwei- bis dreimal so teuer wie Kuhmilch. Eltern sollten sich daher nicht verunsichern lassen: Kuhmilch ist und bleibt ein preiswertes, gesundheitsförderndes Grundnahrungsmittel für Kinder.

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