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Fahrraddiebstahlversicherungen - Marktübersicht - Sicher im Sattel

- Haftpflichtversicherung wichtiger als Diebstahlversicherung
- Bei gleicher Prämie verringert sich Leistung jährlich
- Gutes Schloss reduziert Risiko deutlich

30.000 Diebstähle pro Jahr

In Österreich werden jährlich etwa 400.000 Räder gekauft und rund 30.000 gestohlen (fast ein Drittel davon in Wien). Die Chancen, ein gestohlenes Fahrrad wiederzubekommen, sind gering. Und doch sollte zuerst an eine Haftpflichtversicherung gedacht werden. Der Verlust eines Fahrrades ist zwar sehr ärgerlich, aber nicht existenzgefährdend.

Meist durch Haushaltsversicherung gedeckt

Wirklich ins Geld gehen kann hingegen ein beim Radfahren verursachter Schaden – vor allem, wenn dabei Personen verletzt werden. Die private Haftpflichtversicherung übernimmt Schadenersatzforderungen bzw. wehrt unberechtigte Forderungen ab. Oft ist diese Haftpflicht durch die Haushaltsversicherung gedeckt – schauen Sie in der Polizze nach!

ARGUS, VCÖ, ÖAMTC, Grazer Wechselseitige

ARGUS  (Arbeitsgemeinschaft umweltfreundlicher Stadtverkehr) und VCÖ  (Verkehrsclub Österreich) beschäftigen sich mit der Förderung umweltfreundlicher und sozialverträglicher Mobilität. Sie bieten eine Fahrraddiebstahlversicherung an (der VCÖ auch für Nicht-Mitglieder) sowie eine darauf zugeschnittene Haftpflichtversicherung.

Bei ARGUS ist sie im Mitgliedsbeitrag enthalten, beim VCÖ kann eine Nichtmotorisierten-Versicherung um 20 Euro pro Jahr abgeschlossen werden. Die Versicherungssummen betragen jeweils zirka 726.700 Euro. Der ÖAMTC  bietet für Nicht-Motorisierte eine günstigere Mitgliedschaft und die Möglichkeit einer Fahrraddiebstahlversicherung an.

Bei Fahrraddiebstahlversicherungen hat sich der Markt seit unserer letzten Erhebung sehr verändert. Nur die Grazer Wechselseitige  hat eine Fahrraddiebstahlversicherung im Programm.

Fahrraddiebstahlversicherung i nkludiert

Wird das Rad aus dem versperrten Kellerabteil im Haus gestohlen, ist es im Rahmen der Haushaltsversicherung mitversichert. In Gemeinschaftsräumen muss allerdings auch das Rad abgesperrt sein, damit Versicherungsschutz gegeben ist. Manche Versicherer bieten den Einschluss einer „echten“ Fahrraddiebstahlversicherung (auch außer Haus gültig) an. Den eigenen Haushaltsversicherer bzw. Makler diesbezüglich zu befragen ist daher sinnvoll. Vorteil: Beim Neukauf eines Fahrrads muss man sich nicht extra um einen neuen Versicherungsschutz kümmern.

Voraussetzungen für eine Versicherung

Bei den Vereinen sind auch gestohlene Teile (etwa entwendeter Sattel oder Vorderrad) versichert. ARGUS und VCÖ machen stabile Schlösser zur Bedingung für die Ersatzleistung. Bei ARGUS ist eine Rahmennummer (oder ein nachträglich eingravierter Code) Voraussetzung für den Versicherungsschutz.

Leistungspakete des Sportfachhandels

Primär Kundenbindungscharakter haben die Fahrraddiebstahlversicherungen, die viele Sportfachhändler zu ihren Fahrrädern anbieten: Es sind nur neu gekaufte Fahrräder versicherbar. Wird das Rad gestohlen, muss beim jeweiligen Händler – oft sogar in der gleichen Filiale! – ein neues Rad gekauft werden, um in den Genuss der Versicherungsleistung zu kommen. Die Fahrraddiebstahlversicherung ist hier immer Teil eines „Leistungspakets“, das auch anderes umfasst, etwa einen Erstservice, Rabatte beim Buchen von Radreisen oder eine Unfallversicherung.

Geringerer Umfang

Der Leistungsumfang der Radversicherung ist geringer als bei den Versicherungs- bzw. Vereinsprodukten: Die Laufzeit der Versicherung ist mit 1 oder 2 Jahren begrenzt. Für gestohlene Teile wird meist kein Ersatz geleistet. Es wird nicht der volle Wert ersetzt: im ersten Jahr in der Regel 80 Prozent, im zweiten Jahr meist nur noch etwa 60 Prozent des Kaufpreises. Das Leistungspaket kostet je nach Kaufpreis des Rades zwischen 20 und 60 Euro. Bessere Konditionen bietet Hervis (Versicherer: Grazer Wechselseitige) – die Ersatzleistung wird auch bar ausbezahlt, die Versicherung ist über das zweite Jahr hinaus verlängerbar und die Ersatzleistung reduziert sich pro Jahr nur um 10 Prozent, allerdings bei 20 Prozent Selbstbehalt.

Zuckerln bei Vereinen

Die Prämie berechnet sich nach dem Preis des Fahrrades. Dabei reicht die Bandbreite von 7,5 Prozent des Neupreises bis zu 14 Prozent. Sehr teure Räder müssen extra angefragt werden. ARGUS und VCÖ bieten Neueinsteigern im ersten Jahr eine aliquotierte Prämienberechnung: Wer z.B. im Mai einsteigt, zahlt für die ersten vier Monate nichts, wer in den letzten Monaten des Jahres fürs nächste Jahr abschließt, ist die Restmonate des ablaufenden Jahres bereits versichert.

50 Prozent werden ersetzt, positive Ausnahme ÖAMTC

Die Prämie ist jedes Jahr gleich hoch, die Ersatzleistung verringert sich aber mit jedem Jahr der Laufzeit (Ausnahme: ÖAMTC). Zumindest werden jedoch 50 Prozent ersetzt. Beim ÖAMTC wird in den fünf Jahren Laufzeit bei einem neuen Rad die volle Versicherungssumme ersetzt. Wer auch im Ausland radelt, sollte auf den örtlichen Geltungsbereich achten: In der Regel gelten die Versicherungen europaweit. Übrigens: Auch über eine Reiseversicherung können Fahrräder mitversichert sein.

Diebstahl sofort anzeigen

Ein Diebstahl ist unverzüglich bei der nächsten Sicherheitsdienststelle anzuzeigen und auch gleich dem Versicherer zu melden, um den Ersatzanspruch zu wahren. Die Entschädigung erfolgt gegen Vorlage einer Rechnung für ein neues Rad (Ausnahme: Grazer Wechselseitige).

Fahrraddiebstahlversicherung: Kompetent mit Konsument

  • Größeres Risiko.  Zuerst gegen Schadenersatzforderungen mit einer Haftpflichtversicherung absichern.
  • Schon versichert?   Beim Haushaltsversicherer fragen, wie weit Fahrraddiebstahl mitversichert ist. Wenn nicht: fragen, ob erweiterbar.
  • Kein Leichtsinn.  Fahrrad immer absperren, zu Hause in einem versperrbaren Raum abstellen. Dunkle, schlecht einsehbare Abstellplätze meiden!
  • Einfacher, aber solider Schutz.  Ein gutes Bügelschloss ist eine lohnende Investition und verringert die Diebstahlgefahr deutlich.
  • Für die Fahndung.  Rahmennummer notieren und/oder Rad kostenlos codieren lassen. Info unter www.polizei-fahrrad.at .
  • Billiges Zweitrad.  Wer ein teures Spezial-Fahrrad besitzt: für kleinere Alltagswege ein billiges Zweitrad anschaffen.
  • Händler kontaktieren.  Dieser kann mitunter über günstige Versicherungen informieren.

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