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Pauschalreisen - Damit alles klappt

  • Ein gelungener Urlaub beginnt mit ein paar Vorausinformationen bei der Buchung.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen. Bisweilen auch Unerfreuliches: über enttäuschte Erwartungen, nicht gehaltene Versprechungen, mangelnde oder gar nicht vorhandene Betreuung. Pannen und Unzulänglichkeiten bei Pauschalreisen zählen zu den Dauerbrennern in unserer Beschwerdepost.
In den letzten Jahren hat sich einiges zum Positiven gewendet: So zeigten sich bei einer von „Konsument“ in Auftrag gegebenen und vom Institut für Markt- und Kommunikationsforschung durchgeführten Umfrage immerhin 68 Prozent der Befragten mit ihrer Pauschalreise zufrieden. Doch etliche Faktoren sind nach wie vor verbesserungswürdig: So mancher fühlt sich durch die Reiseleitung vernachlässigt oder gar im Stich gelassen; man teilt das Zimmer mit Untermietern (Kakerlaken, Ameisen); das Zimmerservice lässt zu wünschen übrig; Sportmöglichkeiten sind nur in bescheidenem Maß vorhanden.

Probleme für Familien

Vor allem aber ein Problem haben die Befragten beklagt: mangelhafte Kinderbetreuung beziehungsweise den schlechten Zustand von Kindereinrichtungen. Im Katalog sieht die Sache noch geradezu ideal aus: Da ist die Rede von Kinderspielplatz, Betreuung und Animation, und schon stellt man sich vor, nicht nur von der beruflichen Arbeit Abstand zu gewinnen, sondern auch die lieben Kleinen gut versorgt zu wissen, um ein paar Stunden ganz für sich zu haben. Diese Dinge sind dann in der Regel auch wirklich da – ob aber auch in brauchbarer Form und ansprechender Ausstattung, ist eine andere Frage. Das Ganze kann nämlich, wie aus zahlreichen Beschwerden hervorgeht, durchaus so aussehen: Der Spielplatz ist eine hässliche kleine Betonfläche in der prallen Sonne, Animation gibt es, wie es manchmal in Clubs vorkommen kann, nicht auf Deutsch, weil gerade zu wenig deutschsprachige Gäste da sind, und Kinderbetreuung – ja gerne, aber nur während der Schulferienzeiten. Welche Ferienzeiten welches Landes damit gemeint sind? Wenn Sie Pech haben, nicht jene, die für Sie gelten. Falls nachweisbar falsche Versprechungen im Prospekt oder seitens des Reisebüros gemacht wurden, können Sie eine Entschädigung einfordern. An der eingeschränkten Qualität des Urlaubs ändert jedoch auch ein finanzielles Trostpflaster nach der Rückkehr nichts mehr.

Gut vorbereitet zum Berater

Um Frust zu vermeiden, ist auch etwas Eigeninitiative gefragt. Glauben Sie nämlich nur nicht, das Reisebüro wird’s schon richten. Nicht jeder Berater überschlägt sich vor Begeisterung, Fleiß und Einsatz, das Ihren Vorstellungen optimal angepasste Produkt zu (v)ermitteln. Ihm gut vorbereitet gegenüberzutreten – das betrifft auch Preisvergleiche zwischen verschiedenen Anbietern – kann für die Realisierung Ihrer persönlichen Wünsche nur von Vorteil sein. Je präziser Sie Ihre Ansprüche geltend machen, umso besser fahren Sie.

Tipp:

Vergleichen Sie auch selbst die Katalogangaben mehrerer Veranstalter, so können Sie mehr darüber herausfinden, was Sie am Urlaubsort erwartet. Vielleicht haben Sie auch das Glück und können auf persönliche Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis zurückgreifen. Besonders wichtig bei der Buchung: Entscheidende Leistungen wie Kinder-Animation und -Betreuung lassen Sie sich am besten schriftlich bestätigen. Lassen Sie sich auf keinen Fall mit dem Vermerk „Kundenwunsch“ abspeisen, denn der ist für den Veranstalter nicht bindend!

Bambini willkommen

Bedenken Sie übrigens auch eines: Mit einem Kleinkind ist es nicht besonders sinnvoll, exotische, weit entfernte Reiseziele anzusteuern, weil ihm das Fehlen der vertrauten Umgebung, die Klimaveränderung, Zeitverschiebung und veränderte Ernährungs- und Hygienebedingungen nicht sonderlich gut bekommen. Da empfiehlt es sich, im west- und mitteleuropäischen Raum zu bleiben. Hier wird übrigens Italien in Sachen Kinderbetreuung im Schnitt am besten bewertet, auch die Türkei liegt noch im oberen Bereich. Durchschnittlich die Werte für Spanien, ziemlich schwach jene für Griechenland. Schlusslicht ist Kroatien. Das junge Urlauberland trägt auch in anderen Bereichen – Infrastruktur, Betreuung vor Ort, Unterbringung, Zimmerausstattung – die rote Laterne, hat aber Spitzenwerte für seine Strände und Ruhe.

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