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Pooltester - Eine klare Sache

, aktualisiert am

Einfach in der Anwendung Annähernd gleiche Qualität

Für die stolzen Besitzer eines eigenen Swimmingpools beginnt die Badesaison zunächst einmal mit den Reinigungsarbeiten zur Inbetriebnahme: Da muss das Becken entleert werden, Beckenauskleidung und die technischen Einrichtungen wie Filter und Leitungen sind sorgfältig zu reinigen, und schließlich muss das Becken neu befüllt werden. Schon beim Entsorgen ist das Wissen über die chemische Zusammensetzung des Wassers ebenso wichtig wie beim frisch befüllten Becken. Denn das normale Badewasser darf weder in das Abwasser geleitet, noch darf damit der Rasen gegossen werden. Bei Chlor-Desinfektion kann es nämlich eine dafür zu hohe Chlorkonzentration aufweisen. Diese muss zuerst unter den Grenzwert von 0,1 mg/l gebracht werden, meist durch die Zugabe von Natriumthiosulfit.

Abstimmung von Chlorgehalt und pH-Wert

Beim frisch gefüllten Becken müssen Chorgehalt und pH-Wert dann auf die Idealwerte eingestellt werden (siehe „Wasserpflege“). Voraussetzung dafür ist eine genaue Messung dieser Werte.

Farbskala zum Ablesen

Die für unseren Test ausgewählten Messsysteme funktionieren alle nach demselben Prinzip: In einen Messbehälter mit zwei getrennten Kammern (jeweils für Desinfektionsmittel und pH-Wert) wird das Beckenwasser gefüllt, die jeweilige Tablette darin gelöst. Dadurch verfärbt sich das Wasser und wird mit der Farbskala am Rande der Kammer verglichen, wo die Werte der entsprechenden Farbe abzulesen sind.
Ebenfalls angeboten werden folgende Systeme:

  • Elektronische Messgeräte, die in Anschaffung und Wartung zu aufwendig für ein privates Schwimmbecken sind. Einstabmessgeräte kosten zwischen 70 Euro (für pH-Wert-Messung) und 360 Euro (für pH-Wert und Chlorgehalt). Falls man vergisst, die Membrane des Messstabs feucht zu halten, wird die Elektrode kaputt. Außerdem müssen diese Geräte regelmäßig kalibriert (neu eingestellt) werden.
  • Teststreifen und Indikatorstäbchen. Die meisten sind für das Schwimmbad allerdings ungeeignet, da sie keine Unterteilungen im wichtigen Bereich zwischen 7 und 8 haben. 
  • Messsysteme für Kombiprodukte (mehrere Komponenten in einem Präparat, das in der Anwendung oft teurer ist, als wenn man die enthaltenen Substanzen je nach Bedarf einzeln dosiert!). Diese Messsysteme werden meist gleich mit den Kombiprodukten angeboten.

Resümee unseres Tests:

Die getesteten Produkte erfüllen im privaten Schwimmbadbereich durchwegs ihren Zweck. Allerdings sollte der Hobbybademeister wissen, wie er seine Messergebnisse zu interpretieren hat und vor allem: was dann zu tun ist. Nähere Informationen dazu gibt es nur beim Pooltester von Sbüll, trotz guter Gebrauchsanweisung allerdings im Praxistest nur „durchschnittlich“. Grund: die zu dunkle Farbskala, die eine genaue Ablesung erschwert.

Qualität und Preis gleichwertig

Die getesteten Produkte sind nicht nur in der Qualität gleichwertig, sie sind auch in etwa gleich teuer. Nachfüllpackungen für 30 Messungen bewegen sich einheitlich um die 11 Euro. Ein Problem gibt es bei allen: Die kleinen Tabletten dürfen nicht mit den Fingern berührt werden. Es empfiehlt sich, sie mit einer Pinzette aus der Folie zu nehmen und in die Wasserkammer zu geben. Bei einigen Produkten ist kein Haltbarkeitsdatum angegeben; die Haltbarkeit liegt bei frostsicherer Lagerung laut Herstellerangaben für sämtliche Produkte bei zehn Jahren. Alles in allem: eine klare Sache für sauberes Wasser.

Gängige Alternative zu Chlor ist Sauerstoff, seltener Brom.

Desinfizieren mit Sauerstoff ist im öffentlichen Bereich nicht erlaubt, weil seine Wirkung dafür unzureichend ist, dennoch wird die Methode für den Privatgebrauch angeboten. Problem: Es gibt keine offiziellen Richtwerte für die Sauerstoffkonzentration, die Empfehlungen der Hersteller liegen bei 3 – 8 mg/l. Bei Sauerstoffdesinfektion ist der Zusatz von Algiziden notwendig. Wenn man ein Sauerstoffsystem verwendet, ist häufigeres Rückspülen notwendig und die Filterlaufzeit auf 12 bis 14 Stunden zu verlängern (Letzteres wäre auch bei allen anderen Systemen günstig). Insgesamt gilt: Das System ist mit größerem Arbeitsaufwand und höheren Kosten verbunden. Zu berücksichtigen ist außerdem, ob die Materialien des Beckens für diese Methode überhaupt geeignet sind.

Angeboten werden auch Bromprodukte, meist in Kombination mit Chlor. Auch für diese Systeme gibt es keine offiziellen Richtwerte, Firmenempfehlungen reichen von 2 – 4 mg Brom pro Liter Wasser. Bromprodukte sind außerdem schwierig zu dosieren.

Klar ist noch nicht rein

Sauberes Beckenwasser ist Voraussetzung für den wahren Badegenuss.

Es entsteht aus dem optimalen Zusammenspiel der mechanischen Beckenreinigung (Umwälzfiltration) und der richtigen Desinfektion. Erst dann ist das Wasser nicht nur klar, sondern auch chemisch rein. In bakteriologischer Hinsicht muss der Inhalt des Schwimmbeckens die Qualität von Trinkwasser haben. Da der Swimmingpool ein künstliches System ist, müssen Bakterien und andere Mikroorganismen durch Chemikalien abgetötet werden.

Chlor ist erste Wahl: zwischen 0,3 und 0,6 mg/l.

Am besten bewährt sich dabei noch immer Chlor. Der Gehalt an freiem, das heißt wirksamem Chlor im Badewasser soll 0,3 – 0,6 mg/l betragen und soll 1,0 mg/l nicht übersteigen. Dieses freie und daher aktive Chlor kann mit den getesteten Systemen gemessen werden. Ist der Chlorgehalt unter 0,3 mg/l gesunken, muss entsprechend Chlor zugesetzt werden. Die Messungen sollte man einmal wöchentlich durchführen, bei starker Belastung (Wind, Regen, viele Badegäste) entsprechend öfter, und den Chlorgehalt eventuell mit einer Stoßchlorung wieder anheben. Tipp: Eine Stoßchlorung sollte immer über den Skimmer erfolgen, um auch den Filtersand zu desinfizieren.

Voraussetzung: pH-Wert zwischen 7,2 und 7,6.

Der pH-Wert gibt Auskunft, ob das Wasser sauer, neutral oder alkalisch ist. Die pH-Wert-Skala reicht von 0 – 14. Unter 7 ist das Wasser sauer, bei 7 neutral und darüber ist es alkalisch. Der pH-Wert des Beckenwassers hängt von der Wasserhärte ab und sollte sich zwischen 7,2 – 7,6 bewegen. Er kann durch die Erwärmung des Wassers steigen. Ein zu hoher pH-Wert verringert die Keimtötungsgeschwindigkeit der meisten Desinfektionsmittel und kann Kalkausfällungen sowie die Bildung von Chloraminen begünstigen; das führt zum typischen „Hallenbadgeruch“. Ein zu niedriger pH-Wert erhöht die Korrosionsgefahr und verursacht Haut- und Augenreizungen. Zur Regulierung des pH-Wertes gibt es Mittel, meist in Granulatform, die den pH-Wert senken oder heben. Hinweise auf der Gebrauchsanleitung penibel beachten, bei geringer Wasserhärte kann es zu falschen Werten kommen.

Lovibond: SSA Schwimmbad Sauna AusstattungsgesmbH, Untersbergstraße 10, A-5082 Grödig, (06246) 770 00-0

Sbüll: gekauft bei: ÖBAU Teubl Baubedarf GmbH, Siegfried-Marcus-Straße 5, A-8605 Kapfenberg, (03862) 313 25-0

Wulfing+Hauck: gekauft bei: Hornbach Baumarkt GmbH, Johann-Steinböck-Straße 7 A, A-2345 Brunn am Gebirge, (02236) 306-0

Einfach und relativ genau. Alle getesteten Produkte sind einfach zu handhaben und erfüllen im privaten Bereich ihren Zweck.

Sauber messen. Genaue Werte gibt es aber nur, wenn die Behälter nach dem Test gründlich gespült und die Tabletten nicht mit den Fingern berührt werden.

Richtig aufbewahren. Die Messsysteme sollten für Kinder unerreichbar aufbewahrt und nicht direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.

In einem Praxistest wurden sechs Sets von sieben Personen ausprobiert. Bewertet wurden: Bedienungsanleitung, Handhabung des Messvorganges, die Ablesegenauigkeit bzw. Interpretation des Messwertes.

Unser Experte Ing. Konrad Brunnhofer, steht Ihnen zu folgenden Zeiten zur Verfügung:

MONTAG, 3. Juni, 9 bis 12 Uhr,
MONTAG, 10. Juni, 13 bis 16 Uhr.

K-Hotline
(01) 581 82 07

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