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Garten- und Astscheren - Gut abgeschnitten

Scheren sind beim Garteln unverzichtbar. Um Verblühtes zu ­entfernen oder Zweige zu kürzen, reicht eine Gartenschere. Für grobe Arbeiten braucht es aber auf jeden Fall eine Astschere.

In den Testtabellen finden Sie folgende Produkte:

GARTENSCHEREN

Mit Amboss oder mit zwei Schneiden (Bypass-Technik)

  • Bauhaus Gartenschere Komfort Alu BHGSB 200
  • Berger 1766
  • Felco 6
  • Fiskars Single Step P25
  • Fiskars Single Step P26
  • Gardena Comfort 8787
  • Gardena Comfort 8790
  • Obi/lux-Tools Comfort GS-B20A
  • Original Löwe 8.107
  • Original Löwe 14.104
  • Siena Garden Bypass-Schere 2-SF
  • Wolf Garten Comfort Plus RR 2500
  • Wolf Garten Comfort Plus RS 2500

Mit speziellem Griff

  • Fiskars P43
  • Fiskars P44

ASTSCHEREN

  • Bahco P140-F
  • Bauhaus Getriebeastschere BHASB-2 675
  • Berger Astschere 4270
  • Felco 200A-50
  • Fiskars Power Gear L94    
  • Gardena Classic 680 B
  • Gardena Comfort 650 BT
  • Obi/Lux-Tools Comfort AS-B38 NF
  • Original Löwe 31.050
  • Siena Garden Premium Bypass Astschere
  • Wolf Garten Power Cut RR 550

15 Einhand-Gartenscheren, darunter 2 mit spezieller Griffform. Außerdem 11 Astscheren, darunter 2 relativ kurze Modelle und 1 mit Teleskopfunktion. Die Tester überprüften an trockenen Buchenholzstäben den Kraftaufwand beim Schneiden im Neuzustand sowie den Kraftaufwand nach 3.000 Schnitten. Ergänzend übeprüften die Experten das Schnittbild im Neuzustand der Scheren bei Schnitten an verschiedenen frischen und trockenen Gehölzen. Außerdem auf dem Prüfstand: Haltbarkeit, Handhabung, Sicherheit und mögliche Schadstoffe.


Hier der Testbericht:

Ob Terasse oder Garten: Wer Pflanzen hat, braucht eine Gartenschere. Nur damit kann man welke Blüten abschneiden, Stauden einkürzen oder kleine Stäucher auslichten. ­Müssen Großsträucher zurückgenommen oder Äste herausgeschnitten werden, geht es nicht ohne eine Astschere.

Leicht statt schwer

Schon für einfache Gartenscheren gilt: Je ­weniger Kraftaufwand man zum Schneiden braucht, umso entspannter lässt sich die ­Arbeit im Garten erledigen. Und natürlich sollte das Werkzeug lange halten und möglichst frei von Schadstoffen sein. Mit welchen Scheren ein Gärtner im grünen Dschungel am besten unterwegs ist, hat unsere Schwesteror­ganisation Stiftung Warentest untersucht. 15 der getesteten Gartenscheren, auch Einhandscheren genannt, sowie 11 Astscheren gibt es auch bei uns zu kaufen.

Wie unsere Tabelle zeigt, schaffte nur die Hälfte der untersuchten Garten­scheren ein gutes Ergebnis. Unter die Lupe genommen wurden sowohl Amboss- als auch Bypass-Scheren. Wodurch sich diese beiden Systeme unterscheiden, zeigt Ihnen das Foto auf Seite X. Am besten durchge­bissen hat sich hier die Original Löwe 8.107 (mit Amboss). Mit 45 Euro gehört sie allerdings zu den teuersten Scheren im Test. Wer sich diesen Luxus leistet, bekommt um sein Geld aber auch eine Schere, die mit gerings­tem Kraftaufwand funktioniert, und das ­sogar noch nach 3.000 Testschnitten. Um einiges billiger, aber auch recht leicht schneidet es sich mit der Wolf Garten Comfort plus RS 2500. Beide Scheren überzeugten übrigens auch mit einem sauberen Schnittbild.


Lesen Sie außerdem folgende Artikel zum Thema

sowie unser KONSUMENT-Buch:

Astscheren besser als Gartenscheren

Kraftvoll schneiden

Bei den bulligen Astscheren braucht man bei der Fiskars Power Gear L94 die wenigste Kraft. Und das sowohl im Neuzustand als auch nach der Dauerprüfung. Das schafft der Testsieger mit einer zahnradartigen Übersetzung, die das Zusammenpressen der Holme effizient auf die Klingen überträgt. Dafür müssen die Arme bei dieser Getriebeschere allerdings weit auseinandergezogen werden. Und dafür ist in dichtem Gebüsch nicht immer Platz.

Zweitschere für Zweige

Je mehr Bäume und Stäucher es in einem Garten gibt, desto eher lohnt sich die Anschaffung einer Zweitschere. Denn mit einer leichten Kurzarmigen wie der Original Löwe 31.050 lässt sich der Kampf gegen wuchernde Zweige besser gewinnen. Kraftsparend kann man auch mit Teleskopscheren arbeiten. Werden etwa die Arme der Gardena Comfort 650 BT ganz ausgezogen, reduziert sich der erforderliche Kraftaufwand dank der besseren Hebelwirkung um ein Viertel. Und die langen Holme vergrößern den Aktions­radius. Ohne Bücken lassen sich damit auch Äste schneiden, die am Boden liegen.

Anschaffung einer Astschere lohnt sich

Insgesamt waren die Gartenscheren weniger gut unterwegs als die Astscheren. Von den 20 Millimetern schneidbarem Durchmesser, mit denen die Hersteller ihre Produkte bewerben, blieb im Dauertest nicht viel übrig. Manche Gartenscheren plagten sich schon mit 10 Millimeter dünnen Holzstäben. Ein Grund mehr für die Anschaffung einer Astschere, um die Einhandschere nicht mit schweren Aufgaben zu überlasten.

Nicht für jedes Händchen

Alle geprüften Gartenscheren sollen für mittelgroße Hände geeignet sein. Die Gardena Comfort 8790, eine Bypass-Schere, lässt sich stufenlos an die Handgröße anpassen. Vergleichsweise auffallend sind die rundlichen geschlossenen Griffe der Fiskars-Modelle P43 und P44. Mit nur 150 Gramm sind sie auch die leichtesten Scheren im Test. Leider fehlt bei ihnen der Hinweis, dass sie sich nur für kleine Hände eignen. Bei normal großen Händen stoßen die Knöchel bei der Arbeit immer wieder gegen den harten Kunststoff.

Ersatz für kaputte Teile bei wenigen Produkten

Und was passiert, wenn eine Schere kaputt geht? Kann man sie reparieren, wenn ­Klingen sich spreizen oder ein Griff abbricht? Kommt drauf an. Abgenutzte Klingen oder kaputte Teile können nur bei soliden Produkten von Felco, Löwe, Gardena & Co getauscht werden. Auch das sollte bei der Kaufentscheidung mitberücksichtigt werden.

Schneiden, Reinigen, Reparieren

Abschnittsweise

Nicht stümpern. Gutes Werkzeug ist nicht alles. Mindestens so wichtig ist, zu wissen, wie man Pflanzen sachgerecht stutzt. Lassen Sie sich die Schnitttechnik von erfahrenen Gärtnern zeigen. Oder machen Sie einen Kurs, z.B. auf einer Volkshochschule.

Überprüfen. Testen Sie hin und wieder Ihre alten Scheren. Werden sie schwergängig? Wie sieht das Schnittbild aus: Quetschen Ihre Scheren mehr, als dass sie schneiden, zeigen sich Risse und Fasern an den entfernten Zweigen, so ist es Zeit für einen Austausch.

Anpassen. Die Gartenscheren im Test eignen sich für mittelgroße Hände. Zwei Scheren, nämlich die Gardena Comfort 8790 und die Bypass-Schere von Siena Garden, lassen sich verstellen. Einige Anbieter haben Scheren für andere Handgrößen im Programm. Vor dem Kauf daher unbedingt ausprobieren!

Immer putzen. Auch wenn es öde und anstrengend ist: Das Werkzeugputzen nach der Arbeit muss einfach sein. Die Schneiden mit einem trockenen Tuch von innen nach außen abwischen. Dann richten Schmutz und Feuchtigkeit keinen Schaden an.

Geschmeidig halten. Nach dem Reinigen die Schere hin und wieder etwas ölen. Das schützt vor Rost, macht die Gelenke leichtgängig und hilft beim Schnitt. Bei längeren Arbeiten können auch einige Tropfen Öl zwischendurch auf die Schneiden nicht schaden.

Reparieren. Geht eine Schere kaputt, muss sie noch lange nicht zum Altmetall. In der Tabelle finden Sie, für welche Produkte es Ersatzteile gibt. Beim Hersteller Felco gibt es auch hilfreiche Videos, die zeigen, wie sich die Werkzeuge auseinandernehmen und wieder zusammenbauen lassen.
 

Testtabelle: Gartenscheren mit Amboss oder Bypass-Technik (13 Produkte)

Testtabelle: Gartenscheren mit speziellem Griff (2 Produkte)

Testtabelle: Astscheren über 50 cm lang (8 Produkte)

Testtabelle: Astscheren bis 50 cm lang (2 Produkte)

Testtabelle: Astschere mit Teleskopfunktion (1 Produkt)

Zwei Schneiden oder Amboss

Zwei Schneiden oder Amboss

Gartenscheren: Gärtner können wählen - zwei Schneiden oder Ambossoss; Bild: Stiftung Warentest

Gärtner können wählen: links arbeiten zwei Schneiden (Bypass-Technik). Rechts trifft die Klinge auf einen Amboss.

 

Steckbriefe zu den Astscheren

Astscheren über 50 cm lang

Fiskars

73 Euro
Testurteil: gut

Der Testsieger. Der erforderliche Kraftaufwand ist im Neuzustand und auch noch nach 3.000 Schnitten der geringste im Astscheren-Test. Mit Getriebeübersetzung. Teuer.

Gardena Classic

30 Euro
Testurteil: gut

Die Günstige. Obwohl das Classic-Modell ohne Getriebe arbeitet, ist der Kraftaufwand zumindest anfangs gering. Sehr haltbar. Schwer. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Berger

76 Euro
Testurteil: gut

Sauberer Schnitt. Obwohl die Schere ohne Getriebe arbeitet, ist der Kraftaufwand gering. Bestes Schnittbild im Astscheren-Test. Haltbar. Mit Amboss-Technik. Teuer.

Siena Garden

34 Euro
Testurteil: gut

Die leichteste Große. Obwohl das „Premium“-Modell ohne Getriebe arbeitet, ist der Kraftaufwand zumindest anfangs gering. Haltbar. Leichteste unter den Langarmigen.

Bauhaus

27 Euro
Testurteil: gut

Die Bissige. Nur geringer Kraftaufwand erforderlich – auch nach 3.000 Schnitten. Mit Getriebe. Hinweis, wie sich der fest montierte Regalaufhänger entfernen lässt, fehlt.

Wolf Garten

30 Euro
Testurteil: durchschnittlich

Am Ende etwas schräg. Nur geringer Kraftaufwand nötig – auch nach 3 000 Schnitten. Mit Getriebe. Im Laufe des Dauertests schnitten die Klingen etwas schräg. Keine Ersatzteile erhältlich.

Bahco

50 Euro
Testurteil: durchschnittlich

Mittelmaß. Mit eher mittelmäßigen Schneideigenschaften. Verschleiß im Dauertest. Bei den Gebrauchshinweisen fehlt ein Tipp, wie sich die recht fest montierte Transportschutzkappe entfernen lässt.

Obi/Lux-Tools

24 Euro
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Kleiner Versager. Besonders klein und leicht. Anfangs nur geringer Kraftaufwand nötig; mit Getriebe. Unter den Belastungen im Dauertest spreizten sich die Klingen und der Griff brach ab. Keine Ersatzteile.
 

Astscheren bis 50 cm lang

Original Löwe

54 Euro
Testurteil: gut

Leichteste im Test. Handlich, wiegt nur 650 Gramm. Anfangs geringer Kraftaufwand nötig. Wegen kurzer Arme (kleiner Hebel) eher für nicht allzu dicke Äste geeignet. Sehr haltbar.

Felco

92,50 Euro
Testurteil: nicht zufriedenstellend

Mit Problemstoff. Abgewertet wegen des Weichmachers DEHP in den Kunststoffgriffen. Leicht. Aufgrund kurzer Arme eher für nicht allzu dicke Äste geeignet. Sehr haltbar. Teuer.

Astscheren mit Teleskopfunktion

Gardena Comfort

52 Euro
Testurteil: gut

Leicht bedienbar. Anfangs geringer Kraftaufwand erforderlich (noch weniger mit ausgezogenen Holmen). Die Teleskoparme sind sehr leicht bedienbar, aber das Gewicht ist mit 1 500 Gramm relativ hoch. Haltbar.

Zusammenfassung

Gut zu gebrauchen. Gartenscheren eignen sich für viele Einsatzbereiche. Um sich die Arbeit zu erleichtern, am besten eine Schere aussuchen, die wenig Kraftaufwand braucht.

Mit Biss. Astscheren werden dort eingesetzt, wo mit einer Gartenschere nichts mehr auszurichten ist. Gute Modelle ­brauchen nur die Kraft eines starken Hände­drucks, um mit Holz fertigzuwerden.

Zwei Schneiden oder Amboss. Einige Gartenscheren werden mit beiden Systemen angeboten. Ambossmodelle sind etwas kraftsparender. Mit zwei Klingen sollen bessere Schrägschnitte möglich sein. Im Test waren die Unterschiede allerdings gering.

Reparieren statt wegwerfen. Beim Kauf darauf achten, ob es Ersatzteile gibt. Eine Schere ist ein Werkzeug für Jahre und kein Wegwerfprodukt.

Testkriterien

Im Test: 15 Einhand-Gartenscheren, darunter 2 mit spezieller Griffform. Außerdem 11 Astscheren, darunter 2 relativ kurze Modelle und 1 mit Teleskopfunktion. Die Untersuchung wurde von der deutschen Stiftung Warentest durchgeführt.

ABWERTUNGEN

War das Urteil für Schneiden oder Haltbarkeit weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte das Testurteil maximal eine halbe Note besser sein. War der Kraftaufwand im Neuzustand nicht zufriedenstellend, konnte Schneiden nicht besser sein. Bei nicht zufriedenstellendem Ergebnis der Dauerprüfung konnte die Haltbarkeit nicht besser sein. War das Urteil für Schadstoffe im Griff nicht zufriedenstellend, galt das auch für das Testurteil.

SCHNEIDEN: 45 %

An trockenen Buchenholzstäben (Durchmesser bei Gartenscheren 1 cm, bei Astscheren 2 cm) wurden der Kraftaufwand im Neuzustand sowie der Kraftaufwand nach 3.000 Schnitten ermittelt. Ergänzend überprüften drei Experten bei Schnitten an verschiedenen frischen und trockenen Gehölzen das Schnittbild im Neuzustand.

HALTBARKEIT: 20 %

Bei der Dauerprüfung wurden auf einem Prüfstand Buchenholzstäbe (Durchmesser bei Gartenscheren 1 cm, bei Astscheren 2 cm) durchschnitten, bis zu 6.000 Mal. Dabei wurde protokolliert, wann an den Scheren Veränderungen wie Brüche zu beobachten waren. Außerdem wurde die Reparierbarkeit (Angebot an Ersatzteilen) und die Robustheit (Stabilitätsprüfung der Griffe mit 500 Newton – bei Astscheren mit 700 Newton) geprüft. Nach sechsmaligem Falltest aus einem Meter Höhe auf Beton wurden die Scheren auf Schäden kontrolliert.

HANDHABUNG: 25 %

Zwei Experten überprüften die Gebrauchshinweise (u.a. zu Verwendung, Pflege und Reparatur). Sechs Prüfpersonen (männliche und weibliche) –zwei davon Experten, zwei Gartenbau-Lehrlinge und zwei erfahrene Hobbygärtner; darunter ein Linkshänder – erprobten an verschiedenen Gehölzen Griffigkeit (u.a. mit feuchten Händen oder mit Handschuhen), Leichtgängigkeit (subjektiv empfundene Anstrengung), die Belastung durch das Gewicht und das Auffinden (Farbkontrast zu Erde und Vegetation). Bei Gartenscheren: Feststeller und Zusatzfunktionen (z.B. des Drahtschneiders) und Aufbewahren (u.a. Ausstattung mit Halteschlaufe). Bei Astscheren: Komfort beim Schneiden (Verhinderung des Wegrutschens von Ästen und ggf. Teleskopfunktion).

SICHERHEIT: 5 %

Zwei Experten prüften hinsichtlich scharfer Kanten und Klemmstellen. Sie kontrollierten, ob die Feststeller – auch beim Falltest – zuverlässig schlossen.

SCHADSTOFFE IM GRIFF: 5 %

Analyse der Kunststoffe auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), angelehnt an AfPS GS 2014:01 PAK, und Phthalat-Weichmacher.

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