Zum Inhalt

Bargeldlos bezahlen - Shopping ohne Münzen

  • Neues Bezahlen und Einkaufen via Handy oder Internet
  • Einfach anzuwenden und relativ sicher
  • Teilweise noch sehr beschränktes Vertragspartnernetz

Freuen Sie sich auf die neuen Münzen, die bald zwischen den abgegriffenen Schillingen in unseren Geldbörsen hervorblitzen werden – oder hat Sie die Groscherlklauberei schon bisher maßlos genervt? Dann gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht: Mit dem Euro kommen noch mehr Münzen in unsere Börsen; gleichzeitig gibt es immer mehr Möglichkeiten, sich ganz ohne Bargeld durch den Alltag zu schlagen. Bisher standen dafür vor allem die Bankomatkarte, die elektronische Geldbörse „Quick“ oder Kreditkarten zur Verfügung.

Nun bahnt sich eine neue Generation an bargeldlosen Zahlungsmitteln den Weg. Mittels Handy oder Internet lassen sich Zeitungsabos und Telefongebühren, Stromrechnung und Kirchenbeitrag begleichen, oder es kann ganz einfach ein Einkaufsbummel durch die E-Shops im Internet unternommen werden. Derzeit gibt es in Österreich vor allem drei Anbieter mit nennenswerter Verbreitung: bezahlen.at, paybox und paysafecard. Jeder von ihnen setzt auf eine andere Methode des bargeldlosen Bezahlens und Einkaufens.

Rechnungen online zahlen

Bei bezahlen.at läuft alles online über Internet und E-Mail ab – bis auf die erstmalige Registrierung. Anmeldeformular und Ausweiskopie müssen bei Postamt oder P.S.K. eingereicht werden, damit man „freigeschaltet“ wird, also die Berechtigung erhält, Stromrechnungen und Ähnliches zu begleichen oder Internet-Einkäufe durchzuführen. Möglich ist das nur bei den Vertragspartnern des Anbieters, die man auf der Webseite finden und auch gleich für den zukünftigen Zahlungsverkehr auswählen kann. Ist dann beispielsweise die Rechnung für die ORF-Gebühren fällig, so schickt bezahlen.at eine Mail, die daran erinnert, und der Kunde kann die Rechnung nach Prüfung zur Einzahlung freigeben. Der Auftrag wird zum Zahlungstermin zur Buchung an die Bank weitergeleitet. So wie bei einer traditionellen Kontoabbuchung gilt natürlich auch hier: Innerhalb von 42 Tagen kann Einspruch erhoben werden, wenn sich Unklarheiten (zum Beispiel über den Leistungsumfang der bezahlten Rechnung) ergeben.

Für Telebanking-Anwender wird die Möglichkeit, ihre Strom- oder Telefonrechnungen per bezahlen.at zu begleichen, wenig Anreiz bieten, da sie ihre Erlagscheine ja bereits mittels Telebanking einzahlen können. Vorteil von bezahlen.at: Im Gegensatz zum Telebanking fällt das Eingeben der langen TAN (Transaktionsnummern) weg.

Rubbelkarte statt Brieftasche

Völlig anders die Vorgangsweise bei paysafecard. Sie erinnert an die Telefonwertkarten für Handys: Der Kunde kauft eine Wertkarte (eben die so genannte paysafecard), rubbelt die auf der Rückseite aufgedruckte Codenummer frei und ruft dann die Homepage von paysafecard auf. Dort steigt er unter „Guthabenabfrage“ ein und gibt den Code seiner Karte ein. Mit dem vorhandenen Guthaben kann dann im Internet eingekauft werden (allerdings auch hier nur bei Partnerunternehmen, die als mögliche Zahlungsmodalität „paysafecard“ anbieten). Paysafecards sind zu 300, 500 und 1000 Schilling (21,80/36,34/72,67 Euro) erhältlich, für Jugendliche unter 18 Jahren gibt es die rote paysafecard (bei der der Zugang zu Erotik- und Wettseiten gesperrt ist) zu 300 und 500 Schilling. Wer gern übers Internet einkauft und bestellt, kann hier bald an das Guthabenlimit stoßen – oder er muss immer mindestens eine weitere Karte parat haben, um seine Einkäufe abschließen zu können. Für jene, die lieber ohne Limit durch die E-Shops surfen, werden sich daher bezahlen.at oder das Zahlen per Kreditkarte eher bewähren. Erhältlich ist die paysafecard unter anderem bei Bawag, Hartlauer, Morawa, Niedermeyer und in Trafiken.

Das sprechende Geldbörsl

Als dritte Variante bargeldlosen Bezahlens bietet sich das Handy an. Klingt fürs Erste seltsam, ist aber gar nicht so kompliziert, wie sich am Beispiel einer Shoppingtour im Internet zeigen lässt (Achtung: nur mit paybox-Vertragspartnern möglich): Man füllt seinen Warenkorb, wählt die Zahlungsoption paybox und gibt seine Handy- oder paybox-Nummer an. Paybox ruft den Einzahler auf seinem Handy zurück und nennt Betrag und Zahlungsempfänger. Der Einzahler autorisiert die Zahlung durch Eingabe seiner PIN (Persönliche Identifikationsnummer), bestätigt die Eingabe mit der Rautetaste und fertig. Ähnlich läuft der Zahlvorgang beim Begleichen einer Taxi- oder Hotelrechnung ab: Man gibt im Hotel Handy- oder paybox-Nummer an, dieses reicht die Angaben an paybox weiter, das dann zurückruft – und von dort läuft alles wie beim Bezahlen im Internet. Nach der Eingabebestätigung wird das Geld per Lastschrift vom Girokonto abgebucht und an den Empfänger überwiesen. Der Einzahler erhält dann eine Bestätigung per E-Mail oder SMS. Weitere Möglichkeiten der paybox: Geld an jemanden zu überweisen (der Empfänger muss keine paybox haben) oder von jemandem einen Geldbetrag überwiesen zu erhalten (was allerdings nur bei Einzahlern mit paybox-Handy möglich ist).

Wer nicht möchte, dass seine Handynummer im Rahmen des Bezahlens an Dritte weitergegeben wird, kann eine Wunschnummer (Alias) beantragen. Und was, wenn die mobile Geldbörse plötzlich Beine kriegt und nicht mehr zu finden ist? Dann sollte so rasch wie möglich der Netzprovider angerufen und die Handynummer gesperrt werden. Nur so heißt es nämlich auch bei der paybox dann: Kein Geld unter dieser Nummer!

 

bezahlen.at

paybox

paysafecard

Funktions-weise

online via
Internet

per Handy

online via Internet

Voraus-setzungen

Internet-anschluss,
E-Mail-Account,
Girokonto

Handy,
Girokonto

Kauf einer
paysafecard, Internet-anschluss

Kosten

Online-Gebühren,
sonst gebührenfrei

Jahresgebühr: 96,32 Schilling
(7 Euro) + Telefon-gebühren

Online-Gebühren,
sonst gebührenfrei

Hand-habung

einfach aufgebaut,
rasche Anmeldung;
für Telebanking-
Anwender
Möglichkeit
zum Erlag-
schein-einzahlen überflüssig

einfach anzuwenden
und für jeden Handy-
besitzer, der
bei paybox
registriert ist, umsetzbar

ähnlich wie Wertkarte für Handys; unkompliziert, vor allem für Jugendliche
ohne Kreditkarte

Vertrags-partner-netz

bereits gut
ausgebaut:
öffentliche Einrichtungen, Versicherer,
Medien,
Gemeinden, Spenden-organisationen

noch relativ klein
(ca. 80 Vertrags-partner in
Österreich):
u.a. Taxi-, EDV- und Elektronik-unter-nehmen, Gastronomie-betriebe

noch relativ klein(ca. 150 Partner-
betriebe in Österreich
und Deutschland);
genaue Auflistung auf der Homepage

Infos

Tel.:
(01) 514 00-2756
Internet: bezahlen.at

Tel.:
(01) 427 27-9320
Internet: paybox.at

Tel.:
0810 810 333

Internet: paysafecard.at

Thema Sicherheit

Virtuelle Langfinger stellen bei diesen Formen des Bezahlens keine große Gefahr dar, auszuschließen ist aber bei genialen Hackern nie etwas. Am sichersten erscheint die paysafecard, bei der man weitgehend anonym im Netz einkaufen kann, da der Web-Shop keine Codenummer erhält (beim Bezahlen schaltet sich der Server von paysafecard dazwischen). Dadurch werden beim Zahlvorgang auch keine Kundendaten weitergegeben. Lediglich die Lieferadresse muss bei physischen Gütern angegeben werden.

Bei der paybox schützen PIN-Code und der Rückruf des Anbieters, bevor eine Zahlung weitergeleitet wird, vor missbräuchlichen Überweisungen. Außerdem wird zum erstmaligen Freischalten des Handys oder bei weiteren Änderungen persönlicher Daten eine Identifikationsfrage gestellt, die dem telefonischen Kundendienst bei der Identifizierung des Handybesitzers helfen soll. Frage und Antwort sollten einfach sein (damit man sie nicht vergisst) und doch nur vom paybox-Handybesitzer beantwortet werden können.

Auch bezahlen.at wurde mit einem umfangreichen Sicherheitssystem ausgerüstet. Der Zugriff auf die Rechnungen des Kunden und die Freigabe seiner Einkäufe ist ausschließlich über den selbst gewählten Benutzernamen und das Kennwort möglich. Außerdem soll die Verschlüsselung der Daten vor missbräuchlichen Zugriffen während der Übertragung vom Kunden-PC auf den Server der P.S.K. schützen.

Ohne Technik geht nichts.

bezahlen.at, paybox und paysafecard eignen sich nur für Internet- oder Handynutzer.

Trockentraining.

Vor der Anmeldung die auf den Webseiten vorhandenen Demos durchspielen, um mit der neuen Zahlungsform vertraut zu werden.

Regelmäßige Kontrolle.

Ist auch bei den virtuellen Erlagscheinzahlungen und Einkäufen unerlässlich. Zahlungsbestätigungen und die auf den Webseiten abrufbaren Übersichten über alle persönlichen Zahlungsvorgänge in regelmäßigen Abständen überprüfen.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Kostenbewusst kaufen: Preis-Leistungs-Empfehlungen 2023

Kostenbewusst kaufen: Preis-Leistungs-Empfehlungen 2023

Preis-Leistungssieger. Testsieger sind eine gute Wahl, doch kostenmäßig kann sich auch der Blick in die zweite Reihe lohnen. Wir haben Produkte aus unseren Tests 2023 ausgewählt und uns dabei auf Elektronik und kleine Haushaltsgeräte konzentriert.

Interview mit Nunu Kaller über guten Konsum premium

Interview mit Nunu Kaller über guten Konsum

Die Wienerin Nunu Kaller ist Buchautorin, Konsumkritikerin und Nachhaltigkeitsberaterin. Mit uns sprach sie über ethische Konsumentscheidungen und darüber, wo die Verantwortung von Konsument:innen endet.

Konsumpsychologie: Warum wir Dinge kaufen, die wir gar nicht benötigen

Konsumpsychologie: Warum wir Dinge kaufen, die wir gar nicht benötigen

Univ.-Lekt. Mag. Dr. Josef Sawetz beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Konsum- und Marketingpsychologie. Im Interview spricht er über unsere Überforderung im Markendschungel, warum wir Rabattaktionen auf den Leim gehen, und erklärt, wie man sein Glück abseits des Kaufrauschs findet.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang