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Finanzen: riskante Geschäfte - Zum Geldverdienen ungeeignet

Die Auswirkungen der Finanzkrise haben längst die Realwirtschaft erreicht. In vielen Haushalten wird das Budget knapp. Von welchen Einkommensquellen Sie trotzdem besser die Finger lassen.

 Brechen Einnahmen überraschend weg, können Rechnungen oft nicht mehr fristgerecht bezahlt werden. Schulden häufen sich an, die Gläubiger warten ungeduldig auf ihr Geld. Nicht selten beginnt ab diesem Zeitpunkt die verzweifelte Suche nach zusätzlichen Einkommensquellen. Doch der scheinbare Ausweg aus der Krise verschärft oft nur das Problem und aus den versprochenen Einnahmen werden zusätzliche Ausgaben! Im Folgenden lesen Sie, wie Sie mögliche Gefahren erkennen und unseriösen Geschäftemachern nicht auf den Leim gehen.

Alles Binsenweisheiten, meinen Sie? Seit dem Skandal um die Immofinanz und unserer Sammelaktion zu möglichen Beratungsfehlern durch den laut Eigendefinition [ „Finanzoptimierer“ AWD ] wissen wir: Hätten alle Anleger die wichtigsten Regeln bei Geldgeschäften beachtet, stünden heute nicht so viele vor den Trümmern ihrer Existenz.

1. Niemand hat etwas zu verschenken

Im Alltag würden Sie von Unbekannten niemals Geschenke erwarten. Anders bei Finanzgeschäften mit angeblich hohen Gewinnchancen. Hier erscheint vieles praktisch geschenkt. Lassen Sie sich niemals von schönen Versprechungen blenden. Handeln Sie in Geldgeschäften zumindest so vorsichtig wie im übrigen Leben. Warum sollte ausgerechnet Ihnen jemand etwas schenken?

Risiko

2. Nie ein Geschäft eingehen, das Sie nicht verstehen

Vertrauen Sie niemals jemandem blind. Wichtig ist: Sie müssen die Wirkungszusammenhänge des Geschäfts, das man Ihnen vorschlägt, und dessen Risiken vollständig verstehen. Erst dann können Sie bewusst entscheiden, ob Sie diese Risiken eingehen wollen. Wäre den Kreditnehmern klar gewesen, worauf sie sich einlassen, hätten sich wohl bedeutend weniger für einen Fremdwährungskredit entschieden.

3. Keine Chance ohne Risiko

Viele Angebote, die oft in den Kleinanzeigen von Tageszeitungen zu finden sind, bauen auf einem einfachen Prinzip auf: Es werden kurzfristig hohe Gewinne ohne jedes Risiko versprochen! Vergessen Sie’s! In unserer Finanzwelt gilt das eherne Gesetz, dass eine höhere Gewinnchance immer mit einem höheren Risiko erkauft werden muss. Für eine risikolose solide Staatsanleihe mit zehnjähriger Laufzeit erhielten Sie im Oktober 2008 4,2 Prozent Zinsen. Bietet man Ihnen ein Geschäft mit einer wesentlich höheren Rendite (Verzinsung Ihres Kapitals) an, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten: 20 Prozent in drei Monaten, was sagenhafte 80 Prozent im Jahr bedeuten würde, sind jenseits aller kaufmännischen Logik. Und hohe Renditeversprechen unter Zusage von absoluter Sicherheit sind unter Garantie absolut unseriös!

Verdeckte Kosten

4. Interessen des Gegenübers erkennen

Gehen Sie grundsätzlich davon aus, dass Ihr potenzieller Geschäftspartner vor allem Eigeninteressen hat! Versuchen Sie, diese zu verstehen. Fragen Sie sich und ihn, warum er das vorgeschlagene Geschäft nicht selbst macht, wenn es tatsächlich so lukrativ ist.

Warum vertreibt ein erfolgreicher Börsenspekulant kostenpflichtige Börsenbriefe, wenn er ohnehin immer oder meistens richtig liegt? Antwort: Weil die verlangten Abo-Gebühren sichere Einnahmen für ihn sind, wogegen kein Mensch die Börse immer richtig einschätzen kann.

Prüfen Sie außerdem jedes Angebot auf verdeckte Kosten wie z.B. Spesen. Schließlich bezahlen Sie diese von Ihrem Geld und mindern damit Ihre Chance auf eine gute Rendite. Vergessen Sie auch nicht: Der Anreiz von Finanzberatern liegt oft schwerpunktmäßig im Verkauf und nicht im langfristigen Erfolg eines Geschäfts.

5. Geschäftsanbahnung kritisch sehen

Kennen Sie das nicht auch? Bei angeblich tollen Geschäftsmöglichkeiten sehen Sie erst einmal nur den „erwartbaren“ Gewinn und die vielen schönen Dinge, die Sie sich mit dem Geld werden kaufen können.

Lassen Sie sich nichts vormachen: Bei Zeitungsanzeigen dient ein angepriesener hoher Verdienst bei geringem Arbeitseinsatz immer nur als Lockmittel, um viele Leser zur Kontaktaufnahme zu veranlassen. Erst einmal geködert, lassen sich manche dann dazu verleiten, in der Hoffnung auf schnelles Geld eine „Schutzgebühr“ zu berappen, eine Anzahlung, eine Vorfinanzierung für eine angebliche Ausbildung zu leisten. Das Ende vom Lied heißt meist: Außer Spesen nichts gewesen.

Hochgradig unseriös und deshalb auch verboten ist eine Kontaktaufnahme über Telefon (Cold Calling). In solchen Fällen haben Sie es garantiert mit bestens geschulten Verkäufern zu tun, die Sie mit allen psychologischen Tricks zum Abschluss überreden wollen. Seien Sie realistisch: Einem Profi im Telefonverkauf ist praktisch niemand gewachsen. Verbitten Sie sich weitere Anrufe und legen Sie sofort(!) auf. Höflichkeit ist hier absolut fehl am Platz.

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