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Geldinstitute - Das Spesenkarussell

Die Erhöhung der Bankgebühren trifft – wieder einmal – die kleinen Bankkunden.

Drei Beispiele:

Frau Rüstig hat ihr Konto bei der Raiffeisenbank NÖ-Wien und zahlt pro Quartal 35 Schilling Kontoführungsgebühr. Rechnungen wie Telefon und Strom begleicht sie per Zahlscheinüberweisung. Sie will keine Abbuchungen vom Konto. Rechnungen beim Versandhaus und Spenden zahlt sie bar ein, weil sie ihre Kontonummer nicht weitergeben möchte. Im Schnitt tätigt Frau Rüstig jährlich 18 Überweisungen und 7 Bareinzahlungen. Noch im Jahre 1999 kosteten sie diese Transaktionen 194 Schilling, heuer werden es 449 Schilling sein.

Herr Streber besitzt ein Wertpapierdepot bei der PSK. Dort wurden die Mindestspesen beim Kauf von Anleihen im Inland von 300 auf 495,37 Schilling erhöht, für den Kauf von Wertpapieren im Ausland sogar von 500 auf 798,10 Schilling. Das trifft Kleinanleger besonders. Wer beispielsweise um weniger als 70.000 Schilling ausländische Aktien kauft, zahlt jedes Mal diese Mindestgebühren. Und wer fünfmal im Jahr in- und ausländische Wertpapiere kauft, gibt über 3000 Schilling an Spesen aus. Da nützt es nichts, dass die PSK den Spesensatz prozentuell verringert hat. Ob die Österreicher da zu einem Volk von Aktionären werden?

 

Als Häuslbauer hat Herr Hauser seinen Kredit bei der PSK. Wegen eines finanziellen Engpasses konnte die Rückzahlungsrate nicht überwiesen werden. Das kostete Herrn Hauser jedes Mal 200 Schilling mehr. Schließlich muss er seine Rückzahlungsraten verringern. Dies schlägt sich mit weiteren 400 Schilling zu Buche. Noch im letzten Jahr gab es seine Bank hier um die Hälfte billiger. Als Herr Hauser seinen Kredit überprüfen lassen wollte, verlangte die PSK für den Ausdruck der Zinsstaffel für 5 Jahre 4000 Schilling. Auch diese Spesen wurden im letzten Jahr verdoppelt. Hat das vielleicht damit zu tun, dass viele Konsumenten ihre Kredite jetzt von uns überprüfen lassen – sozusagen eine Strafgebühr für renitentes Verhalten?

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