Zum Inhalt

Gold: Schmuck und Münzen - Tipps für den Verkauf

Sie besitzen Gold-Schmuck und Münzen? Gelegentlich überlegen Sie, ob Sie einiges verkaufen sollten? Wie viel sind die guten Stücke eigentlich wert? Wir helfen Ihnen, die Kosten einzuschätzen.

Schmuck, der vielleicht einer Erbschaft entstammt oder alte abgetragene Stücke bei denen die Reparatur nicht mehr lohnt, sollten nicht unbeachtet in einer Nachtkästchenlade Staub ansetzen. Beim derzeitigen Höhenflug des Goldpreises liegt der Gedanke nah, persönliche Wertgegenstände zu Geld zu machen. Doch Vorsicht, dass Sie dabei nicht über den Tisch gezogen werden! Sie sollten zumindest ungefähr wissen, wie viel Sie für Ihre Schätze verlangen können. Wir informieren, wie Sie selbst beurteilen können, was ein Verkauf bringt.

Erste Schmuck-Begutachtung

Goldanteil, Punzierung. Zuerst suchen Sie nach der Punze mit dem Feingehalt auf Ihrem Schmuckstück. Diese sogenannte Feingehaltspunze gibt an, wie hochprozentig der Goldanteil von Schmuck ist: zB 585 (14 Karat) oder 750 (18 Karat). Das bedeutet, von tausend Teilen handelt es sich zB um 585 Goldanteile. Je höher diese Zahl, umso größer ist der Goldanteil. Dementsprechend höher ist auch der Verkaufswert.
Steine. Enthält ein Juwelenstück Steine, so werden diese beim Verkauf vom Gewicht abgezogen. Neben der Größe, spielt auch der Zustand der Steine eine Rolle: Gibt es Beschädigungen wie zB Kratzer oder Absplitterungen? Handelt es sich um einen echten Stein, um eine Synthese oder sogar nur um Glas? Wenn der Stein in einem sehr guten Zustand ist, lohnt sich das Einholen der Fachmeinung eines Sachverständigen. Auch einem Schätzmeister im Dorotheum kann das Schmuckstück zur Begutachtung vorgelegt werden. Allerdings ist mit Schätzkosten zu rechnen.
Beschaffenheit. Sind keine Beschädigungen sichtbar, ist es Verhandlungssache, beim Verkauf mehr als den Materialwert herauszuholen.
 

Gängige Feingehaltspunzen

 Karat  Handelsbezeichnung der Feingehaltspunze
6  250 (250 Teile aus 1000) sogenanntes Viertelgold
 8  330 sogenanntes Drittelgold
14  585
18  750

 

Viertel- und Drittelgold dürfen in Österreich nicht als „Goldware“ verkauft werden.

So ermitteln Sie den Materialwert Ihres Schmuckstückes:

Gewicht einschätzen

Ab einem Schmuck-Gewicht von 10 Gramm können sich Laien für eine erste Schätzung zu Hause mit einer elektronischen Küchenwaage behelfen. Die Fehlerquote mit plus bzw. minus einem Gramm ist vertretbar. Vor dem Verkauf empfiehlt sich die genaue Gewichtsbestimmung mit einer Goldwaage.

Rechenbeispiel

Sie besitzen ein Schmuckstück mit einem Goldfeingehalt von 585 (14 Karat Gold). Das Abwiegen ergibt 10 Gramm. Nun brauchen Sie den aktuellen Tageskurs, den Sie zB auf der Ögussa-Homepage unter Edelmetallpreise für Bruchgold finden. Bei einem Tageskurs von 14.849,00 Euro/kg für 14 Karat Bruchgold  (Stand 12.05.2010) kostet 1 Gramm 14,849 Euro (14.849:1000). Die abgewogenen 10 Gramm haben damit einen Materialwert von 148,49 Euro. Der Wert dient als Verhandlungsbasis für das Verkaufsgespräch. Unterhalb des errechneten Materialwertes sollte sich niemand von seinem Edelmetall trennen. 

Goldmünzen

Was tun mit Zahngold?

Auch Zahngold kann sich über die Jahre ansammeln. Vor dem Ermitteln des Gewichtes sollte das Gold so gut wie möglich von Zahnresten und Füllmaterial befreit und gereinigt werden. Bei Zahngold handelt es sich um einen höheren Feingehalt, nämlich 20 Karat (Feingehalt 833) oder 22 Karat (Feingehalt 916).

Obwohl Goldinlays beim Zahnarzt je nach Größe einige hundert Euro kosten, ist der Materialwert des Zahngoldes vergleichsweise gering. Für ein Gramm zahlt die Scheideanstalt je nach Tageskurs etwa 20 Euro. Der Materialwert eines Goldinlays mit beispielsweise zwei Gramm kommt damit auf ca. 40 Euro. Das mag zwar im Vergleich zum ursprünglichen Gesamtpreis gering anmuten, ein Verkauf zahlt sich trotzdem aus. 

Was Gold-Münzen wert sind

Grundlegendes: Im Gegensatz zu Schmuck haben Münzen den Vorteil, dass es keine Abschläge zB durch Verunreinigungen gibt. Trotzdem spielt der Gesamtzustand auch hier eine Rolle. Randfehler, Kratzer und Dellen mindern den Wert. Für so eine Münze lässt sich unter Umständen nicht mehr als der Materialwert lukrieren.

Münzen sind mit einem Nominalwert versehen (= Angabe zum Zahlungswert). Dieser liegt jedoch weit unter dem Goldwert. Beispiel: 1 Unze Philharmoniker; auf der Münze steht 100 Euro. Der tatsächliche Wert beträgt 966 Euro (Stand: 12.05.2010).

Eine Auflistung österreichischer Münzen bietet die Homepage der MÜNZE Österreich. Bei gängigen inländischen (zB Philharmoniker, Dukaten, Kronen) und ausländischen Münzen (zB Maple Leaf oder Kruger Rand) ist der aktuelle Ankaufswert im Wirtschaftsteil von Tageszeitungen oder im ORF Teletext Börsen u. Markt nachzulesen. Das Gewicht wird teilweise in Feinunzen angegeben. Eine Feinunze entspricht etwa 31,10 Gramm. 
Lässt sich der Wert einer Münze nicht auf diese Weise feststellen, errechnen Sie ihn selbst.

Rechenbeispiel

Zur Berechnung des Feingewichtes werden Raugewicht (=Gesamtgewicht) und Feingehalt (= zB Goldanteil 986 von 1000 Teilen in der Legierung) herangezogen.

Beispiel: 500 Schilling Münze Rudolf II
Das Raugewicht von 8,113 Gramm wird mit 0,986 (Goldlegierung) multipliziert. Das gerundete Ergebnis von 8 Gramm ist das Feingewicht der Münze. Bei einem Ögussa-Feingoldbarrenpreis (ÖGUSSA Edelmetallpreise – Stand 12.05.2010) von 31,06 Euro für 1 Gramm macht das für diese Münze 248,48 Euro Gold-Materialwert. Möglicherweise zahlt ein Münzhändler für ein Sammlerstück noch mehr. Ist das Feingewicht der Münze auf MÜNZE Österreich  angeführt, ersparen Sie sich einen Rechenschritt.

Wer kauft Gold?

Die Österreichische Gold- und Silberscheideanstalt (ÖGUSSA) kauft Schmuck, Zahngold und Münzen als Bruchgold zum Tageskurs und scheidet, also trennt jene in der Legierung enthaltenen Metalle. Auch Juweliere und Goldschmiede sowie Münzhändler kaufen solche Wertgegenstände als Bruchgold an. Der Verkäufer bekommt den Materialwert. Zusätzlich bietet das Internet Verkaufsmöglichkeiten, zB über eBay.

Wer sich nicht von seinen Schmuckstücken trennen will und nur vorübergehend Geld braucht, kann auch die Möglichkeit eines Pfandkredits im Dorotheum in Anspruch nehmen. Hier kann das Pfand innerhalb einer Laufzeit von bis zu drei Monaten wieder ausgelöst werden.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang