Handy-Rufnummernauskunft - Nur zweite Wahl

Im eigenen Netz up to date

Weshalb man so etwas überhaupt versuchen sollte? Nun, die Anbieter sind zwar verpflichtet, die Rufnummern ihrer Kunden auf Anfrage an die Konkurrenten und an die Telekom weiterzugeben. Doch erstens braucht die Aktualisierung des Datenbestandes Zeit, und zweitens geben nur die Mobilkom und one überhaupt Auskunft über Handynummern der Mitbewerber. Zwei Gründe also, um sich direkt an den zuständigen Anbieter zu wenden, dessen Datenbank stets auf dem letzten Stand sein sollte. Vorausgesetzt, man weiß, in welchem Netz die gesuchte Person telefoniert und ob sie ein Vertragshandy besitzt, Wertkartenhandys sind ja anonym.

Überlange Wartezeiten

Abgesehen von der beschränkten Erreichbarkeit aus anderen Netzen, übererfüllen die Mobilkom, max.mobil und one die gesetzlichen Vorgaben, indem sie mehr oder weniger umfassende Auskunftsdienste betreiben. Die vom Betreiber behauptete Existenz der telering-Auskunft konnten wir leider nicht nachprüfen. Bei unseren sechs Testanrufen hörten wir jeweils fünf Minuten lang nicht anderes als die Ankündigung, in Kürze mit dem Kundendienst verbunden zu werden, und die Ansage: „Für Gespräche mit unseren Kunden nehmen wir uns Zeit, wir bitten um Verständnis.“ Je fünf Warteminuten waren es deshalb, weil wir dann verärgert auflegten – so wie es selbst der geduldigste Mensch tun würde. Doch das dicke Ende kam noch, in Form der angefallenen Gebühren: Der Zähler war ab der ersten Sekunde der Verbindung mit dem Tonband gelaufen! Wenn, ohne Hinweis auf die Kosten, fürs Warten abkassiert wird, lässt auch der vergleichsweise günstige Tarif keine Freude aufkommen.

Sekundengenau nur bei max.mobil

Lob ergeht zunächst an die Mobilkom, und zwar wegen der kostenlosen Tarifansage. Andererseits sind gleich einmal 15 Schilling fällig, sobald ein Operator abhebt. Hinzu kommt der Tarif „A1/B-free ruft Festnetz“ ab der ersten Sekunde. Dauert die Erledigung weniger als eine Minute – was zumindest bei einfachen Anfragen wahrscheinlich ist –, ist die Auskunft im Festnetz günstiger (maximal 14,99 Schilling pro Minute). Lob auch an max.mobil für die bisher einzigartige sekundengenaue Abrechnung. Die Kostenansage ist gratis, nach 15 Sekunden beginnt aber ohne Vorwarnung der Zähler zu laufen. Zu dem Zeitpunkt befindet man sich noch in einem Menü, das einen erst zur richtigen Auskunftsstelle (Handy, Inland, Ausland) leitet. Das umfassendste Angebot hat one, dessen Auskunftsdienst von Conduit betrieben wird. Die Firma ist mittlerweile auch als eigenständiger Dienst im Festnetz tätig. one-Kunden sind gut beraten, vom Handy aus dessen Nummer 11 88 11 zu wählen. Dann kostet die Minute nämlich nur 12 Schilling, während es bei der one-Auskunft 15 Schilling sind.

Festnetz-Auskunft ist günstiger

Fazit: Mit Blick auf die Kosten sind also auch für Handykunden die Festnetz-Auskunftsdienste erste Wahl. Kleine Ausnahme: max.mobil mit der sekundengenauen Abrechnung und der Einschränkung, dass Handynummern anderer Betreiber dort nicht zu erfragen sind.

Die günstigsten Telefonauskünfte gibt’s zum Onlinetarif übers Internet. Allerdings kostet die eigenhändige Suche am PC oft mehr Zeit und Mühe als ein Anruf.

• www.etb.at – Elektronisches Telefonbuch der Telekom
• www.otb.at, www.gelbeseiten.at – Weiße und gelbe Seiten des Herold-Verlags
• www.compnet.at – Firmenverzeichnis des Compass-Verlags
• www.teldir.com – Elektronische Telefonbücher weltweit, teils englisch, teils in Landessprache

• Telefonauskunft - Und plötzlich waren ’s drei (3/2001)