Zum Inhalt

Kaskoversicherungen - Maßgeschneidert sparen

  • Kündigen Sie Ihren Vertrag nicht voreilig
  • Nutzen Sie die Variantenvielfalt
  • Tipp: Günstige ÖAMTC- Gebrauchtwagenkasko

Die schlechte Nachricht: Autobesitzer, die sich für eine Kaskoversicherung entscheiden, müssen neuerdings tief in die Tasche greifen. Vor allem Neuverträge sind nach mehreren Prämienerhöhungen empfindlich teurer geworden. Die gute Nachricht: Die neuen Produkte sind vielfältiger und flexibler. Die Kasko kann nach dem Bausteinprinzip individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten werden. Sie ist als (freiwillige) Ergänzung zur Haftpflichtversicherung gedacht und ersetzt Schäden auch am eigenen Fahrzeug (während die Haftpflicht nur die Ansprüche Dritter abdeckt).

Elementarkasko und Kollisionskasko

Beim Leistungsumfang kann man zwischen Elementarkasko (früher Teilkasko) und Kollisionskasko (früher Vollkasko) wählen. Wichtigster Unterschied: Die Elementarkasko versichert unter anderem Schäden nach Hagel, Sturm, Hochwasser, Dachlawinen, Brand, Diebstahl, Bruchschäden an Autoscheiben, Tierkontakt (Wildwechsel, Marderbisse). Bei der Kollisionskasko sind zusätzlich Schäden nach (selbstverschuldeten) Unfällen und mutwilligen Beschädigungen durch Vandalen abgedeckt. Parkschäden sind in der Kollisionskasko immer, in der Elementarkasko wahlweise inkludiert.

Individuell zu entscheiden

Wie bei jeder freiwilligen Versicherung stellt sich die Frage, ob man sie wirklich braucht. Unverzichtbar wird sie in jenen Fällen sein, wo ein Totalschaden gleichzeitig eine Existenzgefährdung bedeuten würde (Pendler, Außendienst). Bei Leasingautos ist der Abschluss einer Kaskoversicherung verpflichtend. Generell gilt: Je älter das Fahrzeug, desto unattraktiver wird die Kaskoversicherung. Der Grund liegt darin, dass bei einem Totalschaden nur der Zeitwert ersetzt wird, die Prämie hingegen vom Neuwert berechnet wird. Das heißt, der Wert des Autos sinkt jährlich, die Prämien bleiben gleich. Versicherungsexperten empfehlen eine Kollisionskasko daher nur bei jüngeren Fahrzeugen (maximal drei Jahren alt).

Persönlicher Fahrstil und Nutzung entscheiden

Auch der persönliche Fahrstil (rasant; seit vielen Jahren unfallfrei) und das Nutzungsverhalten (ganzjährig; im Winter nie; nur in der Freizeit) sind entscheidende Faktoren. Der „ideale“ Kasko-Kunde hat folgendes Risikoprofil: „Neuwagen, Kredit-/Leasingfinanzierung, berufliche (tägliche) Nutzung, sportlicher Fahrstil, Auto steht im Freien“. Wenn auf Sie ebenfalls mehrere dieser Punkte zutreffen, sollten Sie eine Kasko in Erwägung ziehen.

Nur mit Haftpflicht

Die meisten Anbieter bieten die Kaskoversicherung nur mehr in Kombination mit der Haftpflicht an. Umso wichtiger ist es, die Prämien zu vergleichen. Wir haben 18 Angebote für unser Testmodell (VW Passat) geprüft und Differenzen bis zu 500 Euro in Stufe 00 bzw. 1000 Euro in der Stufe 9 festgestellt. Beim Bonusfahrer (Stufe 00 und 1) schneiden VAV und Züritel am besten ab. Aber: Die VAV berechnet die Prämien anders als der Rest der Branche, nämlich nach Typenklassen. Der von uns für die Erhebung herangezogene VW Passat fällt in die günstigste Typenklasse. Hätten wir einen Golf GTI gewählt, wäre die VAV-Prämie bedeutend teurer. Und Züritel ist in  der Stufe 9 besonders ungünstig. Neueinsteigern raten wir, lieber bei den kleineren Landesversicherern anzuklopfen. Sie haben häufig die besseren Tarife (zum Beispiel Oberösterreichische und Vorarlberger). Jüngere Fahrer haben es wegen ihres hohen Unfallrisikos besonders schwer, überhaupt einen Versicherungsschutz zu finden. Unter einem Mindestalter von 23 Jahren ist kaum ein Anbieter bereit, eine Kasko abzuschließen. Auch Malusfahrer haben wenig Chancen auf ein günstiges Angebot.

Kaskoversicherung den möglichen Risiken anpassen

Durch die geschickte Auswahl der für Sie wichtigsten Risken können Sie Ihre Kaskoversicherung optimieren und damit Prämie sparen. Wer ein besonders schönes Auto fährt, wird sich nicht nur gegen Vandalen und Parkschäden versichern, sondern auch Diebstahl inkludieren. Für Bewohner in ländlichen Gebieten sind hingegen Parkschäden kein Thema, dafür Hochwasserschutz oder Wildunfälle umso wichtiger. Vielfahrer oder sehr sportliche Autolenker sollten an ein erhöhtes Unfallrisiko denken, was für eine Vollkasko spricht. Für Ausflugs- und Einkaufsfahrer kann eine Elementarkasko ausreichend sein. Ein Marder knabbert in der Nachbarschaft regelmäßig an Autokabeln? Dann sollten Sie unbedingt nachfragen, ob dieses Risiko inkludiert ist (am besten ohne Selbstbehalt und Leistungsobergrenze!).

Wie Sie Prämie sparen

Zur Orientierung auf dem Markt können Sie sich an einen unabhängigen Versicherungsmakler wenden oder bei mehreren Versicherern anrufen und Preise abfragen. Doch ob Ihre laufende oder zukünftige Kaskoprämie tatsächlich günstig ist, lässt sich am besten durch unseren auf Ihre Autotype und Person abgestimmten Vergleich feststellen (siehe dazu: "Mehr zum Thema"). Aber Achtung: Zahlen Sie zuviel, nicht voreilig kündigen! Neuabschlüsse sind meist teurer als bestehende Verträge.

Feilschen Sie!

Überlegen Sie als erstes, welche Bestandteile der Kasko für Sie (noch) sinnvoll sind. Dann schöpfen Sie den Verhandlungsspielraum voll aus und feilschen Sie. Oder Sie vereinbaren einen höheren Selbstbehalt. Fragen Sie nach möglichen Rabatten: zum Beispiel Superbonus, Vorsichtsbonus, Bündelrabatte, Wenigfahrerbonus, Bonus für ältere Personen und Frauen, Rabatte für Familien oder mehrjährige Verträge, bei ausschließlicher Privatnutzung… Ist die Prämie trotz harter Verhandlungen immer noch zu hoch, ziehen Sie einen Wechsel in Betracht.

Kasko für Gebrauchte

Auch die Autofahrerclubs bieten recht günstige Versicherungen für ihre Mitglieder an. Besonders attraktiv: Die ÖAMTC-Bonus-Kasko-Versicherung (in Kooperation mit Generali). Die Prämienberechnung erfolgt nach dem Zeitwert und nicht nach Neupreis. Daher ist dieses Variante speziell für Gebrauchtwagen überlegenswert. Weitere Pluspunkte: Keine Selbstbeteiligung bei vielen Teilkaskorisken und interessante Rabatte, besonders für langjährige Mitglieder.

Der ARBÖ verweist seine Mitglieder an Wüstenrot und Züritel. Auch hier gibt es einige Zusatzleistungen.

Selbstbehalte flexibel gestalten

Nutzen Sie den Spielraum, der Ihnen bei der Höhe der Selbstbeteiligung eingeräumt wird. Üblich ist eine Eigenleistung pro Schadensfall entweder als Fixbetrag oder in Höhe von fünf Prozent der Schadenssumme (mit Mindestbeträgen). Ein Beispiel: Bei Wüstenrot ist statt einer durchgehenden Selbstbeteilung von 400 Euro (wie in unserer Tabelle gerechnet) auch eine andere Regelung möglich (etwa kein Selbstbehalt bei Elementarschäden, dafür eine sehr hohe Beteiligung von 5 Prozent und mindestens 1500 Euro bei selbstverschuldeten Unfällen). In Stufe 0 verringert sich durch diese Variante die Prämie um 200 Euro, in der Stufe 9 sogar um 500 Euro. Wer hingegen vereinbart, dass er bei einem selbstverschuldeten Unfall nichts dazuzahlen muss, zahlt beispielsweise bei Salzburger und Uniqa bei unserem Modellfall das Doppelte.

So haben wir erhoben

  • Fahrzeug: VW Passat 1,6 Variant (75 Kw, 1595 ccm), Baujahr 2003, Benzin/Kat, Listenpreis ¤ 23.582,- ; kein Leasingfahrzeug, keine Sonderausstattung;
  • Versicherungsnehmer: Mann, 35 Jahre, Angestellter; Kilometerleistung/Jahr: 15.000; Versicherungssumme für Haftpflicht: 3 Mio. Euro
  • 18 Versicherer: Wir fragten 18 Versicherer nach Angeboten mit einer durchgehenden Selbstbeteiligung von ¤ 400,- für einen Neueinsteiger. Bietet ein Unternehmen diesen Selbstbehalt nicht an, wurde das am ehesten vergleichbare Angebot dargestellt. Die Reihung gilt nur für das konkret angegebene Modell. Teilweise wurden von den Versicherern Rabatte abgezogen. Auf die Darstellung und Benennung dieser Rabatte wurde der Übersichtlichkeit halber verzichtet.

Kompetent mit Konsument

  • Nicht voreilig kündigen. Neue Elementarkasko kann teurer sein als bestehende Kollisionskasko. Bei Altverträgen: regelmäßig Leistungen und Prämienhöhe überprüfen und neu verhandeln.
  • Deckungsumfang festlegen. Neueinsteiger sollten als erstes überlegen, gegen welche Risiken sie vorsorgen wollen oder müssen. Erst danach den günstigsten Anbieter für Haftpflicht und Kasko suchen.
  • Rabatte fordern. Es gibt Bündel- oder Familienrabatte, wenn Sie bei einem Anbieter auch andere Verträge haben sowie Nachlässe für Ältere, Frauen, Wenigfahrer oder bestimmte Berufsgruppen.
  • Varianten nutzen. Die Kasko nach dem Bausteinprinzip auf persönliche Erfordernisse zuschneiden. Auch Selbstbehalte senken die Prämie. Sehr hoher Selbstbehalt kann zur Kostenfalle werden!

Mehr zum Thema

VKI-Versicherungsvergleich: Die Unterlagen für unseren Vergleich von Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen können Sie zum Preis von € 15,– plus Versandspesen unter Tel. (01) 588 774 anfordern. Details und Downloads finden Sie hier .

Prämienvergleiche finden Sie auch unter:

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Eigenheimversicherung: Ein klarer Testsieger premium

Eigenheimversicherung: Ein klarer Testsieger

Wir haben für sechs verschiedene Häuser Angebote für eine kombinierte Eigenheim-Haushaltsversicherung eingeholt und miteinander verglichen. Dabei kristallisierte sich ein klarer Testsieger heraus.

Test Jahresreiseversicherung 2023: Wann lohnt sie sich? premium

Test Jahresreiseversicherung 2023: Wann lohnt sie sich?

Verreisen Sie häufiger? Dann könnte eine Jahres-Reiseversicherung etwas für Sie sein. Wir haben das Angebot am Markt unter die Lupe genommen und zeigen Ihnen, wann sich eine Jahresreiseversicherung wirklich lohnt.

Risiko-Ablebensversicherung premium

Risiko-Ablebensversicherung

Ein ebenso sinnvolles wie erschwingliches Versicherungsprodukt. Aber auch hier zeigt unser Test: Ein Prämienvergleich vor Abschluss lohnt allemal.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang