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Ein Bombengeschäft für die Versicherer und Vermittler, denn dann hat der Versicherte mit seinen Einzahlungen bereits seinen Obolus geleistet, also die hohen Abschlusskosten finanziert. Und dass er dann durch den frühzeitigen Ausstieg deutlich weniger zurückerhält, als er eingezahlt hat, liegt – bedauerlicherweise – ganz im Verantwortungsbereich des Versicherten.
Garantiert weniger als eingezahlt
Sieht man sich die derzeit in Aussicht gestellten Ablaufleistungen an, so fragt man sich, warum Investitionswillige nicht reihenweise die Flucht ergreifen, sobald sich ein Berater mit einer Lebensversicherungspolizze in der Hand nähert. Wie unsere Erhebung ergab und wie auch in der Tabelle nachzulesen ist, erhält ein 40-jähriger Mann, der ab jetzt monatlich 100 Euro in eine Er- und Ablebensversicherung einzahlt, in 20 Jahren (nach Einzahlung von insgesamt 24.000 Euro) eine garantierte Ablaufleistung von 22.600 bis 23.900 Euro. Er zahlt also mehr ein als er zurückerhält – und erzielt somit eine "Rendite" auf die Bruttoprämie von –0,05 bis –0,61 Prozent!
Selbst die prognostizierte Ablaufleistung wäre noch Grund genug, Reißaus zu nehmen: Kommt es im eben genannten Fall dazu, dass der Versicherer eine Gewinnbeteiligung auszahlen kann, schauen für unser Versuchskaninchen nach 20 Jahren gerade mal 1,15 bis 2,33 Prozent Rendite heraus, für Frauen aufgrund ihres geringeren Sterberisikos geringfügig mehr.
Magere Aussichten
An diesen mageren Aussichten würde sich übrigens auch dann so schnell nichts ändern, wenn die Zinsen in naher Zukunft kräftig anstiegen. Aufgrund der Art und Weise, wie Er- und Ablebensversicherungen aufgebaut sind, würde es laut Kapitalmarktexperten Jahre dauern, bis sich höhere Zinsen auswirkten – und dann eben auch bestenfalls im Rahmen der Gewinnbeteili gung. Außerdem: Von den erzielten Erträgen müssen die Versicherer nur 85 Prozent an die Versicherten auszahlen.
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