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Nicht jeder Prämien-Euro wird auch wirklich in Fonds investiert: Von 100 eingezahlten Euro gehen 15 bis 20 in den Versicherungskosten auf. Praktisch bedeutet dies einen Renditeverlust von ein bis zwei Prozentpunkten. Erwirtschaften die Fonds also 3 Prozent, bleiben netto nur 1,5 Prozent übrig.
Provision und Abschlusskosten verringern Ertrag
Vor allem in den Anfangsjahren wandert ein erheblicher Teil in die sogenannten Abschlusskosten. Dazu zählt unter anderem die Provision für den Verkäufer. In den ersten Jahren sind die Abschlusskosten die Hauptursache für das dicke Ertragsminus. Würden sie hingegen über die gesamte Laufzeit verteilt (der Fachausdruck lautet "ungezillmerter Vertrag“), könnte dies den Ertrag um etwa 0,3 Prozent jährlich steigern. Außerdem hätten Vermittler dann keinen Anreiz mehr, immer wieder Verträge ihrer Kunden zu kündigen und neu abzuschließen.
Ungezillmerte Verträge
Ungezillmerte Verträge (siehe dazu auch "Fachausdrücke") gibt es dem Vernehmen nach durchaus, wenn der Kunde ohne Einschaltung eines Vermittlers beim Versicherer danach fragt.
Zu diesen Abschlusskosten kommen noch Verwaltungskosten, Risikokosten und die Versicherungssteuer (4 Prozent der jeweiligen Einzahlung). Diese Kosten werden von den Versicherern oft sogar bekannt gegeben, sind aber nur die halbe Wahrheit.
Hin und her macht Beutel leer
Noch höher als die Versicherungskosten sind die Kosten für die Fonds, also Managementgebühren und laufende Kosten im Fonds (Transaktionskosten bei Käufen und Verkäufen, Veranlagungskosten).
Sie werden nicht den Prämienzahlungen, sondern direkt dem Fondsvermögen entnommen. Das drückt den Ertrag. Werfen also die Fonds jährlich 5 Prozent brutto ab, bleiben nach Abzug der internen Fondskosten vielleicht nur 3 Prozent, von denen dann noch die Versicherungskosten (siehe "So wirken Versicherungskosten") abzuziehen sind. In den Modellrechnungen der Anbieter kommen fondsinterne Kosten nicht vor. Dabei wäre dies ein wichtiges Kriterium bei der Fondsauswahl.
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