Reiseversicherungen - Grippe auf Kreta

1.7.2001

Freizeit + Familie Reise und Urlaub

Ärztliche Behandlung im Ausland kann teuer werden. Eine Krankenversicherung ist daher – speziell im Urlaub – eine sinnvolle Sache.

Viele Urlauber schließen – meist schon im Reisebüro – eine Reiseversicherung ab. Die verschiedensten „Pakete“ geben das beruhigende Gefühl, für alle Fälle vorgesorgt zu haben. Wichtigster Bestandteil: Eine Auslandsreise-Krankenversicherung, vor allem für jene Staaten, mit denen Österreich kein Sozialversicherungsabkommen hat.

Sozialversicherungsabkommen

Dieses besteht grundsätzlich im EU-Raum; weiters mit angrenzenden Ländern wie Ungarn, der Schweiz, den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und ab 1. Juli auch mit Tschechien. Für Länder mit Sozialversicherungsabkommen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherer einen Betreuungsschein, der beim Krankenversicherungsträger des Urlaubslandes in einen dort gültigen Krankenschein umzutauschen ist. Manche Ärzte – aber auch manche Krankenhäuser – nehmen auch direkt den Betreuungsschein an. Bei einem Sozialversicherungsabkommen wird direkt über die Sozialversicherung abgerechnet. Sie haben im Urlaubsland nichts für die Behandlung zu bezahlen.

Kein Abkommen

In Ländern, mit denen es kein Abkommen gibt, sind die Kosten vorzustrecken und dann mit Originalbelegen beim heimischen Sozialversicherer abzurechnen. Wichtig: Achten Sie darauf, dass Diagnose und Therapie klar auf der Rechnung stehen. Vergütet wird Ihnen jener Betrag, der auch in Österreich für die erbrachte Leistung verrechnet wird. Folge: Für Länder, in denen die medizinische Versorgung sehr teuer ist, wie etwa die USA oder die karibischen Inseln, kann eine große Differenz übrig bleiben, die dann aus eigener Tasche bezahlt werden müsste. Hier springt die Auslandskrankenversicherung ein.

Prüfen bestehender Versicherung

Ehe Sie extra für den bevorstehenden Urlaub eine Versicherung abschließen, sollten Sie prüfen, welcher Versicherungsschutz möglicherweise ohnehin schon besteht:

Zusatzkrankenversicherung

Haben Sie eine private Zusatzkrankenversicherung? Dann gilt diese vielleicht auch im Ausland – aber klären Sie, ob auch an Ihrem Urlaubsziel.

Kreditkarte

Haben Sie eine Kreditkarte? Dann sind meist diverse Versicherungen inkludiert. Achtung: Oft gibt es erhebliche Einschränkungen hinsichtlich Gültigkeit und Leistung. So kann etwa der Schutz auf den Karteninhaber begrenzt sein oder kann die Verwendung der Karte vor Urlaubsantritt Voraussetzung für den Versicherungsschutz sein. In den meisten Fällen sind Kreditkarten-Versicherungen nur für Einzelreisende ausreichend.

ARBÖ oder ÖAMTC

Sind Sie Mitglied bei ARBÖ oder ÖAMTC? Beide bieten für den Urlaub für ihre Mitglieder auch Reiseversicherungen an, der ARBÖ hat auch eine reine Auslandsreise-Krankenversicherung.

Versicherungspakete

Mancher Schutz ist entbehrlich. In „Paketen“ ist oft auch wenig sinnvoller Schutz enthalten. Das gilt im Besonderen für die Reisegepäckversicherung. Jene Fälle, für die man sie eigentlich bräuchte, sind in der Regel nicht versichert.

Auslandsreise-Krankenversicherung

Neben den oft wenig transparenten „Versicherungspaketen“ gibt es als Vorsorgemöglichkeit schließlich noch den Abschluss einer reinen Auslandsreise-Krankenversicherung (zB bei Uniqa oder bei der Wiener Städtischen). Tipp: Wer öfter im Jahr wegfährt, ist mit einem Jahresvertrag meist besser dran.

Auslandsreise-Krankenversicherung

Altersgrenzen. Manchmal ist der Abschluss nur bis zu einem Eintrittsalter von 75 Jahren möglich, oder die Versicherung ist für ältere Personen teurer.

Ausschlüsse und Leistungslimits. Chronische Erkrankungen oder Krankheiten, die schon vor Reiseantritt bestehen, sind meist ausgeschlossen. Generell sind die Leistungsobergrenzen zu beachten.

Notrufnummer des Versicherers immer ins Reisegepäck. Im Schadensfall unbedingt den Versicherer sofort informieren. Bei der Notrufnummer erfahren Sie auch die notwendigen Schritte.

Rückholung nicht selber veranlassen. Der Versicherer prüft meist die medizinische Notwendigkeit und legt die Art der Rückholung fest. Das ist nicht immer der viel umworbene Ambulanzjet, sondern oft ein normaler Flugzeugsitz.

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