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Gesund leben - Schwindelgefühle

Wie ein Schiff im hohen Wellengang fühlt sich, wer vom Ringelspiel absteigt oder zu tief ins Glas geschaut hat – das geht vorbei. Schwindel kann aber auch gravierende Probleme anzeigen.

Am häufigsten kommt es zu Schwindel nach plötzlichem Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen, nach schnellem Kopfdrehen, Stuhlgang oder nach dem Essen, vor allem bei Menschen mit Bluthochdruck. Schwindel kann sich bis zu Übelkeit und Erbrechen, Schweißausbruch, Schwarzsehen und Ohnmacht steigern und das Leben schwer beeinträchtigen. Oft liegt es daran, dass das Gleichgewichtsorgan im Innenohr nicht richtig funktioniert. Aber es gibt noch 350 andere Leiden, die Schwindelgefühle hervorrufen können, harmlose und gefährliche; etwa niedriger Blutdruck, Influenza, Fieber, Migräne, Blutarmut, Diabetes, Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen und drohender Schlaganfall auch; Überlastung und Angststörungen. Der Arzt sollte die Ursachen klären.

Was man selbst tun kann

Geduld – oft vergeht das Schwindelgefühl von alleine. Um es zu verringern, kann man sich auf einen Sessel setzen, den man mit den Händen hält. Die Füße fest auf den Boden gestellt, fixiert man für einige Minuten einen bestimmten Punkt. Wenn man zu viel Alkohol getrunken hat, im Bett liegt und nicht einschlafen kann: Ein Bein aus dem Bett heraus auf den Boden stellen, das wirkt sofort. Denn das Gehirn lernt, die „Falschmeldung“ aus dem Innenohr zu ignorieren. Vermeiden Sie rasche Bewegungen mit dem Kopf. Wenn Sie sich aus dem Liegen erheben, zuerst eine Zeit lang am Bettrand sitzen bleiben. Bewegen Sie sich langsam. Verringern Sie den Salzkonsum auf maximal zwei Gramm pro Tag. Meiden Sie Kaffee und Nikotin, sie erhöhen die Bewegungsempfindlichkeit. Bei manchen Menschen wirkt bereits wenig Alkohol schwindelanregend.

Auslöser können auch Allergien sein

Gelegentlich kann auch eine Allergie Schwindel auslösen: Wenn das Problem nach bestimmtem Essen auftaucht, streichen Sie diese Nahrungsmittel vom Speiseplan. Lassen Sie testen, ob Sie allergisch auf Pollen oder Tierhaare reagieren. Wenn ja, sollten Sie bei Pollenflug den Aufenthalt im Freien meiden beziehungsweise sich von den Tieren trennen. Schließen Sie bei der Suche nach Gründen auch eine psychische Ursache nicht aus: besonders, wenn Sie sich Stress- oder Angstgefühle nicht eingestehen, können diese heftige Schwindelattacken auslösen. Kontrollieren Sie Ihre Medikamente: Ist Schwindel als Nebenwirkung angegeben? Vor allem Blutdruckmittel können schwindlig machen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob er andere Mittel verschreiben kann. Sprechen Sie auch über Stress und Angstgefühle mit ihm – er kann den Weg zur Hilfe weisen. Liegt das Problem am Innenohr, wird er Ihnen raten, aktiv zu bleiben: Bewegungstraining ist die beste Behandlung. Gehen, Schwimmen, Laufen können helfen. Gestartet wird langsam aus dem Sitzen, und man bewegt sich nur bis zu der Position, in der man schwindlig wird – und wieder zurück. Sitzen, bewegen, sitzen, mehrmals am Tag. Bald gelingt es minutenlang. Eine ausgezeichnete Übung für Schwindelgeplagte ist Tanzen: Man kann mit 90-Grad-Wenden beginnen, und wenn der Körper sich daran gewöhnt hat, mit dem Partner swingen.

Arzneien

Das Gehirn kann Schwindel gut kompensieren, deshalb sollten nur in schweren Fällen Medikamente – mit dem Stoff Cyclizin oder Dimenhydrinat (Achtung, dämpfend!) – genommen werden. Der Arzt sollte unbedingt die Ursachen abklären.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

  • Wenn der Schwindel unerklärlich, stark oder dauerhaft ist oder sich wiederholt einstellt.
  • Wenn zusätzlich starke Kopfschmerzen, Ringe unter den Augen, plötzlicher Hörverlust, schlechtes oder Doppeltsehen auftreten.

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