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Medikamente: Cynarix Dragees - Bei Gallenbeschwerden

"Nebenwirkungen" - unsere monatliche Arzneimittel-Testrubrik: Wir bewerten für Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke. - Diesmal im Test: Cynarix Dragees

Hier in KONSUMENT 8/2012:

  • Cynarix Dragees 

Stichworte: Gallenbeschwerden

Ausgewählt wurden besonders häufig nachgefragte oder stark beworbene Präparate. Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber "Medikamente". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

Cynarix Dragees: Testurteil im Detail

Cynarix Dragees bei Gallenbeschwerden (Bild: VKI/K. Schreiner) 

Testurteil: wenig geeignet bei Gallenbeschwerden, weil die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Extrakte aus Artischockenblättern sollen den Gallenfluss anregen und somit die Fettverdauung fördern. Darüber hinaus lassen Tierversuche vermuten, dass die Pflanzenextrakte Leberzellen schützen und die Leberfunktion unterstützen können. In den bislang vorliegenden Studien konnten diese Wirkungen am Menschen jedoch nicht genügend belegt werden. Das Mittel ist deshalb bei Gallenbeschwerden wenig geeignet.

Präparat: Cynarix Dragees

Wirkstoff: Artischockenblätter-Trockenextrakt

Preis: 24 Stück/2,40 Euro; 60 Stück/4,40 Euro

Anwendung: Kurz vor den Mahlzeiten drei Mal täglich 1 bis 2 Dragees mit ausreichend Flüssigkeit (Wasser) einnehmen.

Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen: Patienten mit Gallensteinen sollten das Mittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Nicht eingenommen werden darf Cynarix, wenn die Gallenwege blockiert sind (z.B. durch Gallensteine). Gleiches gilt, wenn eine Allergie gegen Korbblütler besteht, da auch die Artischocke zu dieser Pflanzenfamilie gehört. Wenn ein Hautausschlag mit Juckreiz auftritt, sollte das Mittel sofort abgesetzt werden. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, muss eine ärztliche Abklärung erfolgen. Es wurden bisher keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt. Bekannt ist jedoch, dass Mittel mit Artischocke die Wirkung bestimmter gerinnungshemmender Medikamente, die bei erhöhter Thrombosegefahr eingenommen werden, verringern können. Dann muss die Blutgerinnung häufiger als sonst kontrolliert werden, eventuell muss die Dosis der Gerinnungshemmer durch den Arzt angepasst werden.

Kinder, Schwangerschaft und Stillzeit: Zur Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor, deshalb sollen Kinder unter 12 Jahren Cynarix nicht einnehmen. Aus dem gleichen Grund sollte das Mittel auch während Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden.

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