Inhalt
Testurteil: Wenig geeignet bei Halsentzündungen sowie bei Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen.
Nicht sinnvolle Kombination von teils zweifelhaften Wirkprinzipien. Das Mittel enthält neben einem Antiseptikum (Benzalkoniumchlorid) und einem örtlich betäubenden Mittel (Benzocain) das Antibiotikum Tyrothricin. Dieses wirkt oberflächlich und erreicht tiefer im Gewebe siedelnde Bakterien nicht. Ein therapeutischer Nutzen ist hier nicht nachgewiesen. Gegen die häufigeren Vireninfektionen ist Tyrothricin gar nicht wirksam.
Halsschmerzen lassen aufgrund des Betäubungsmittels zwar nach, Benzocain löst jedoch häufig Allergien aus. Antiseptika töten Bakterien und Pilze nur oberflächlich ab. Gegen Viren, die Mandel- und Rachenentzündungen meist verursachen, sind sie lückenhaft oder gar nicht wirksam. Schon alleine das Lutschen von beliebigen (zuckerfreien) Bonbons trägt durch Anregung der Speichelbildung dazu bei, Halsschmerzen zu lindern.
Präparat: Dorithricin Halstabletten
Wirkstoffe: Tyrothricin, Benzalkoniumchlorid, Benzocain
Preis: 20 Stück 5,80 Euro
Anwendung: Ohne ausdrückliche ärztliche Anordnung nicht länger als 2 Tage. Wenn Sie offene Stellen im Mund- oder Rachenraum haben oder unter Asthma leiden, sollten Sie das Mittel nicht anwenden.
Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen: Bei schweren Halsentzündungen oder Halsschmerzen, die mit Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen einhergehen, ist vor der Anwendung ein Arzt zu konsultieren. Benzalkoniumchlorid gehört zu den quaternären Ammoniumverbindungen. Benzocain gehört zu den Parastoffen. Wenn Sie auf diese Stoffgruppen allergisch reagieren, dürfen Sie das Mittel nicht anwenden. Wenn sich die Schleimhaut rötet und schmerzt, kann eine Unverträglichkeit vorliegen. Das Mittel sollte dann abgesetzt werden. Haben sich die Beschwerden einige Tage danach nicht merklich gebessert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Kinder, Schwangerschaft, ältere Menschen: Kinder unter sechs Jahren sollten grundsätzlich keine Lutschtabletten bekommen, da sie Tabletten oft verschlucken, bevor sich diese vollständig aufgelöst haben. Verschluckt ein Kind eine größere Menge, können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Dann sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Vor allem bei Kleinkindern kann Benzocain dazu führen, dass der rote Blutfarbstoff nicht mehr genügend Sauerstoff binden kann (Methämoglobinämie).
Wenn das Kind eine bläuliche Hautfarbe und Atemnot bekommt, muss sofort der Notarzt gerufen werden. Ältere Kinder sollten das Mittel auch nicht erhalten, da es wenig geeignet ist und Studien fehlen. Über die Risiken einer Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keine Erkenntnisse, eine Anwendung ist deswegen nicht zu empfehlen.
Kommentare