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Neues aus der Medizin: Web-Doktor, Blutgruppendiät, Schmerzbehandlung - Konsument 9/2000

Web-Praxis: durchgefallen

Eine Recherche der Zeitschrift e-media deckte auf, dass Vertrauen in virtuelle Praxen riskant ist. Getestet wurden fünf Gesundheitsportale, die kostenlosen ärztlichen Rat per E-Mail anbieten. Eine Testperson hatte über Beschwerden geklagt, die unter Umständen eine lebensbedrohliche Angina pectoris anzeigen.

"Bitte um Geduld" oder keine Antwort

Nur www.qualimedic.de gab den seriösen Rat, einen Arzt aufzusuchen. Die zweite Testperson, die typische Platzangst-Symptome nannte, bekam vom selben Portal und von netdoktor.at zwar Links zu Selbsthilfegruppen genannt, aber keinen ärztlichen Rat. Die anderen Anbieter baten um Geduld – und schickten keine Antwort.

Blutgruppendiät

Groß in Mode ist derzeit die so genannte Blutgruppendiät. Ihr Erfinder, Peter d’Adamo, führt Interessierte aufs Glatteis: Die Diät beruht auf der Annahme, dass bestimmte Proteine mit der Nahrung in die Blutbahn geraten und dort verklumpen würden.

Alternativer Unsinn

Weil das Zusammentreffen bestimmter Blutgruppen mit bestimmten Nahrungsmitteln dieses Risiko angeblich stark erhöhe, wird entsprechend zur Vermeidung geraten. Das soll Krankheiten verhindern und sogar heilen. Alles Blödsinn, sagen dazu – verkürzt – die Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Schmerz, lass nach

Eine Umfrage unter niedergelassenen Ärzten hat ergeben, dass nur sehr wenige über eine gezielte Schmerztherapie, vor allem bei chronischen Schmerzpatienten, Bescheid wissen. Es fehlt eine Spezialausbildung im Medizinstudium, und auch die Ärztekammer bietet keine spezielle Fortbildung an.

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