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Sonnenschutzmittel für empfindliche Haut - Nur Schatten ist besser

  • Starker Schutz für Empfindliche
  • Keine langen Sonnenbäder
  • Preiswert mit gutem Ergebnis

Sonnenschutzmittel für empfindliche Haut boomen. Sie sollen Schutz vor dem schnellen Sonnenbrand oder vo juckenden Bläschen bieten. Immer mehr Menschen vertragen bestimmte Inhaltsstoffe in Kosmetika nicht. Auch sie greifen zu diesen Produkten.

Höherer Faktor günstig

Sonnenschutzmittel für sensible Haut sollten möglichst auf Bestandteile verzichten, die zu Hautreizungen führen können, vor allem Parfum-, Farb- und chemische Konservierungsstoffe, aber auch Emulgatoren. Das sind Substanzen, die die wäßrigen und öligen Bestandteile der Emulsion zusammenhalten. Um die Auswahl zu erleichtern, haben wir angeführt, welche Produkte ohne Konservierungsmittel, Parfums oder Emulgatoren auskommen. Alle Produkte waren frei von Farbstoffen.
Der Sonnenschutzfaktor SPF (Sun Protecting Factor) oder LSF (Lichtschutzfaktor) zeigt an, um wieviel Mal länger die geschützte Haut der Sonne ausgesetzt werden kann als ungeschützte. Sensible Haut verträgt oft nur 5 bis maximal 10 Minuten pralle Sonne pro Tag. Mit einem Sonnenschutzmittel mit dem LSF 12 beispielsweise kann man demnach zwölfmal länger in der Sonne bleiben. Aber Achtung: In höhergelegenen Gegenden, am Wasser und auf hellem Sand werden die Strahlen verstärkt. Und selbst wasserfeste Produkte sind nur bedingt abrieb- und „schwitzfest“. Hautärzte empfehlen deshalb, bereits nach zwei Drittel der erlaubten Zeit in den Schatten zu wechseln.
Viele vertragen allerdings die Filterstoffe nicht. Die für Hautreizungen oder Allergien verantwortlichen chemischen Filtersubstanzen werden deshalb mit Reflektoren wie Titandioxid oder Zinkoxid versetzt. Sie absorbieren die Sonnenstrahlen nicht, sondern reflektieren sie und sind dadurch hautfreundlicher. Das trifft auf alle Produkte unseres Tests zu.

Schutz vor UVA und UVB

Wichtig beim Sonnenbaden ist der kombinierte Schutz vor Ultraviolett-B- und Ultraviolett-A-Strahlen. Beide Wellenbereiche können an bösartigen Hauterkrankungen beteiligt sein. Der UVA-Bereich ist zudem durch seine längerwelligen Strahlen für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich. Unser Test hat lediglich den Schutz vor UVB-Strahlen überprüft. Nach wie vor fehlt eine anerkannte Meßmethode für den UVA-Bereich. Im UVB-Bereich versprechen die meisten Produkte nicht zuviel. Nur Tiroler Nussöl unterschritt den angegebenen Lichtschutzfaktor um mehr als 20 Prozent. Eine derart hohe Abweichung können wir nur als „nicht zufriedenstellend“ bewerten.

Erfreuliche Ergebnisse

Bis auf diese Ausnahme lieferten alle Prüflinge gute bis sehr gute Ergebnisse. Als besonders hautpflegend, weil feuchtigkeitsanreichernd, erwiesen sich unser Testsieger sowie das Produkt von Yves Rocher. Ein anderes (pH5-Eucerin) war bereits bei Zimmertemperatur zu dünnflüssig, was das Auftragen erschwert. Auf die Überprüfung der Wasserfestigkeit haben wir verzichtet: Alle Tests erwiesen, daß die Prüfvorgaben eingehalten werden. Ein Positivum ist neu: Endlich gibt es auf etlichen Verpackungen wichtige Ratschläge fürs Sonnenbaden. Die billigsten Sonnenschutzmittel unseres Tests gehören zu den besten. Daher beim Einkauf auch auf den Preis achten!

Sonnenallergie – was nun?

Etwa 20 Prozent der Bevölkerung leidet unter der sogenannten Sonnenallergie, der polymorphen Lichtdermatose (PLD). Sie tritt nach längerer Sonnenabstinenz auf. Typische Merkmale sind stark juckende Bläschen, Wimmerln oder kleine Knoten auf der Haut. Manchmal klingen die Symptome nach ein paar Tagen ab, manchmal dauert es Wochen. Die Ursache dafür ist nach wie vor unbekannt. Für den Laien oft nicht von der Sonnenallergie zu unterscheiden ist die Mallorca-Akne. Verantwortlich dafür ist das Zusammenspiel von Sonnenstrahlen und Emulgatoren beziehungsweise Ölen in Hautpflegeprodukten. In beiden Fällen ist der Gang zum Arzt unerläßlich: Er muß feststellen, um welche Art von Erkrankung es sich handelt.
Während es bei einer Mallorca-Akne meist reicht, emulgator- oder fettfreie Sonnenschutz- und Hautpflegeprodukte zu verwenden, ist die Therapie der polymorphen Lichtdermatose ungleich schwieriger. Abhilfe kann eine langsame Lichtgewöhnung unter künstlicher Bestrahlung schaffen. Auch Calciumtabletten oder Antihistaminika werden vorbeugend verschrieben. Im akuten Stadium helfen Schatten, kühlende Umschläge oder kortikosteroidhaltige Lotionen.

Die Ambulanz für Umweltdermatosen sucht Betroffene, die an einer Allergie auf Sonnenschutzmittel leiden.
Kontakt: OA Dr. Harald Maier, Abteilung für spezielle Dermatologie, AKH Wien,
Telefon: 01/404 00-7751.

Anbieteradressen

Ambre Solair:

Haarkos GesmbH, Wipplingerstraße 34, A-1010 Wien, 01/536 51-0

AS Schlecker:

Schlecker Anton GesmbH, Stelzerstraße 5, A-4020 Linz, 0 73 2/77 82 91-0

dm:

dm Drogerie Markt GesmbH, Wiener Straße 14, A-3300 Amstetten, 0 74 72/626 65-0

Nivea Sun:

Beiersdorf GesmbH, Laxenburger Straße 151, A-1100 Wien, 01/614 00-0

pH5-Eucerin:

Beiersdorf GesmbH, Laxenburger Straße 151, A-1100 Wien, 01/614 00-0

Piz Buin:

Johnson & Johnson GesmbH, Weisslhofweg 9, A-5400 Hallein, 0 62 45/894-0

Tiroler Nussöl:

Ticomex Franz K. Kuhn KG, Schöngumprechting 66, A-5201 Seekirchen, 0 62 12/64 05-0

Yves Rocher:

Yves Rocher GesmbH, Alser Straße 10, A-1090 Wien, 01/408 68 80

Kompetent

Tabu Mittagssonne.

Südliche Siesta (von 11 bis 16 Uhr) hat ihren Sinn. In dieser Zeit keinesfalls an den Strand. Kleinkinder nie in die pralle Sonne!

Öfter nachcremen.

Schon mindestens 20 Minuten vor Aufenthalt im Freien eincremen. Sogar unterm Sonnenschirm. Auch wasserfeste Produkte nach dem Baden erneuern.

Unerwünschte Hautreaktionen möglich.

Bestimmte Arzneimittel erhöhen die Lichtempfindlichkeit. Arzt fragen. Deos oder Parfums können zu Hautverfärbungen führen. Beim Sonnenbad weglassen.

Weiter benutzen.

Sonnenschutzmittel vom vorigen Jahr können weiter benutzt werden. Voraussetzung: einwandfreier Geruch, keine Trennung von wäßrigen und öligen Substanzen.

So haben wir getestet

Der Test

wurde von der Stiftung Warentest durchgeführt und umfaßte acht Sonnenschutzmittel für empfindliche Haut mit Lichtschutzfaktoren zwischen 12 und 16.
Einkauf: Oktober 1998.

Einhaltung des angegebenen Lichtschutzfaktors:

Die Bestimmung erfolgte gemäß COLIPA SPF Test Method.

Feuchtigskeitsanreicherung:

Die Hydratisierung der Hautoberfläche wurde an 20 Personen mit Hilfe von Corneometermessungen an den Unterarm-Innenseiten bestimmt. Nach Auftragen des Produktes wurden über einen Zeitraum von sechs Stunden im stündlichen Rhythmus Messungen durchgeführt.

Entnahme bei plus

20 Grad/40 Grad Celsius: 20 Probanden beurteilten die Entnahme aus Flaschen oder Tuben.

Praktische Prüfung:

20 Probanden beurteilten Konsistenz, Verteilen, Einziehen, Hautgefühl und etwaige Nebenwirkungen.
Verpackung: Alle Produkte wiesen vollständige Deklarationen der Inhaltsstoffe auf. Wir ermittelten die nicht entnehmbare Restmenge und bezogen sie auf den gemessenen Inhalt. Der Verpackungsaufwand wurde überprüft.

Anwendungshinweise:

Es wurde überprüft, welche Anwendungshinweise zum sinnvollen Gebrauch der Sonnenschutzmittel auf der Verpackung zu finden sind.

Wärme-/Kältebeständigkeit:

Die Produkte wurden 24 Stunden bei minus fünf Grad Celsius und zehn Tage bei plus 40 Grad Celsius aufbewahrt. Danach wurde festgestellt, ob sie sich verändert hatten.

Alle Produkte bestanden die mikrobiologische Prüfung gemäß DAB 96.

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