Zum Inhalt

Sonnenschutzmittel für Kinder, Teil 2 - Die Nachzügler

  • Sieben Mittel für Kinder im Test
  • Wieder Produkte mit falschem Lichtschutzfaktor gefunden
  • Tipps bei Sonnenbrand

Nachgetestete Produkte

Im Juni 2006 hatten wir Kindersonnenschutzmittel untersucht, und schon kommt der nächste Test zu diesem Thema. Einige Produkte waren im Frühjahr noch nicht erhältlich, sie wurden jetzt nachgetestet (siehe Testtabelle). Und auch diesmal erwiesen sich manche Versprechen als falsch: Müller/Cadea sun Feuchtigkeits-Sonnenmilch für Kinder und Ladival Reine Mikropigmente schützen weniger als angegeben und fielen daher durch. Alle Produkte haben hingegen die mikrobiologische Untersuchung und die Prüfung auf Wasserfestigkeit bestanden.

Auch nach dem Bad eincremen

Trotzdem: Kinder sollten nach dem Baden nochmals eingecremt werden, weil der Schutz im Wasser nachlässt. Denn besonders Kinder sollten möglichst keinen Sonnenbrand bekommen. Der problematische Lichtschutzfilter 4-Methylbenzylidene Camphor, der möglicherweise wie ein Hormon wirkt, wurde diesmal nicht festgestellt. Eucerin Kinder Intensivschutz Sonnenlotion, das Siegerprodukt dieses Testdurchgangs, ist ausschließlich in Apotheken erhältlich und entsprechend teuer. Die „gut“ bewerteten Produkte von Schlecker, Lidl und Edeka (Adeg) sind eine preiswerte Alternative.

"Nur die Symptome des Sonnenbrands sind behandelbar"

Interview mit Univ. Prof. Dr. Harald Maier, Abteilung für spezielle Dermatologie und Umweltdermatosen am winer AKH

Univ.Prof. Dr, Harald Maier, Abteilung für spezeille Dermatologie und Umweltdermatosen am Wiener AKH

Bekommen Kinder eher einen Sonnenbrand als Erwachsene?

Ja. Denn vor allem Kleinkinder haben noch kein gut ausgebildetes hauteigenes Schutzsystem. Die Fähigkeit zur Pigmentierung zum Schutz vor UV-Strahlen erlangt die Haut erst später. Kinderhaut ist auch dünner als die Haut von Erwachsenen. UV-Strahlen können daher tiefer eindringen und Schäden verursachen, die sich dann erst viele Jahre später zeigen. Außerdem halten sich Kinder viel öfter und länger in der Sonne auf als Erwachsene.

Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst passiert. Doch was tun, wenn trotz aller Vorsicht ein Sonnenbrand entstanden ist?

Das hängt vom Ausmaß des Sonnenbrandes ab. Auf jeden Fall ist Sonne ab sofort tabu. Betroffene Hautstellen sollten zunächst einmal vorsichtig kühl abgeduscht werden. Bei schwereren Sonnenbränden so rasch wie möglich zum Arzt. Meist werden dann stark wasserhältige Salben oder Lotionen zum Kühlen der Haut verschrieben. Falls die Haut sehr stark gerötet ist und sich womöglich noch Blasen gebildet haben, erfolgt eine Behandlung mit Kortisonlotion. Aspirin hilft gegen Schmerzen.

Und wenn die Haut „nur“ spannt und nicht gar so stark gerötet ist? 

Feuchte Umschläge kühlen. Und damit auf der ohnehin schon entzündeten Haut nichts drückt oder reibt, sollte möglichst locker geschnittene Kleidung getragen werden. Solange der Sonnenbrand nicht komplett abgeklungen ist, darf keinerlei Sonne an die Haut.

Was macht Sonnenbrand so gefährlich?

Er kann ausschließlich symptomatisch behandelt, die Beschwerden können gelindert werden. Doch einmal angerichtete Hautschäden bleiben und summieren sich von der Kindheit bis ins hohe Alter. Mit der Anzahl und Schwere vor allem während der Kindheit erlittener Sonnenbrände steigt auch das Risiko für Hautkrebs. Ein Umdenken im Umgang mit der Sonne ist daher dringend nötig.

Der beste Sonnenschutz ist, wenn erst gar nicht zu viel UV-Licht auf die Haut kommt, weil zum Beispiel die Sandkiste statt in der prallen Sonne unter einem schattigen Baum aufgestellt und die Haut durch Kleidung geschützt ist. Auf Gesicht, Ohren, Nacken, Unterarme und Hände gehört dann noch ein gutes Sonnenschutzmittel. 

Sonnenschutzmittel für Kinder: Anbieteradressen

Edeka/Elkos: Adeg Österreich Handels AG,
Handelszentrum 5,
A-5101 Bergheim,
(0662) 469 46-0
www.adeg.at

Eucerin: Beiersdorf GesmbH,
Laxenburger Straße 151,
A-1100 Wien,
(01) 614 00-0
www.beiersdorf.at

Ladival: Melbrosin International Produktions- und VertriebsgmbH & Co KG,
Alserbachstraße 16,
A-1090 Wien,
(01)  533 07 71
www.melbrosin.at

Lavera Sun: Fritz Naturprodukte,
Hart-Puch 83,
A-8184 Anger,
(0317) 52 67 60
www.fritz-naturprodukte.at

Lidl Austria GesmbH,
Josef-Brandstätter-Straße 2b,
A-5020 Salzburg,
(0662) 44 28 44-0
www.lidl.at

MHA Reinhard Müller HandelsgmbH,
Landstraßer Hauptstraße 101/2,
A-1030 Wien,
(01) 710 12 10-20
www.mueller-drogerie.at

Schlecker Anton GesmbH,
Anton-Schlecker-Straße 1,
A-4055 Pucking,
(07229) 847
www.schlecker.at

Sonnenschutzmittel für Kinder: So haben wir getestet

Im Test: 7 Lichtschutzmittel für Kinder mit Lichtschutzfaktoren zwischen 30 und 40. Der Test wurde gemeinsam mit der Stiftung Warentest durchgeführt. Die Testkriterien finden Sie bei unserem Test Sonnenschutzmittel für Kinder 6/2006 .

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Test: Kombikinderwagen premium

Test: Kombikinderwagen

Nur die zwei preiswertesten Modelle sind gut. Die übrigen sind zu eng oder unbequem. Manche lassen sich zu Geschwister- und Zwillingswagen umbauen.

Schadstofftest Bisphenole in Kinderprodukten premium

Schadstofftest Bisphenole in Kinderprodukten

Wir haben Beißspielzeug, Decken, Dosen, Lätzchen, Schuhe, Sonnenbrillen, Strumpfhosen und Trinkflaschen auf problematische Bisphenole untersucht. Von 86 Produkten waren nur 28 frei davon.

Kinder-Sonnencreme im Test premium

Kinder-Sonnencreme im Test

Neun von insgesamt 17 getesteten Produkten sind gut. Vier halten den angegebenen UV-Schutz nicht ein und fallen durch, darunter die zwei teuersten Produkte im Test.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang