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Billige Heimwerkergeräte - Leider Elektroschrott

Wer billig kauft, kauft teuer. Im Praxistest gingen Heimwerker-Schnäppchen reihenweise k.o.

Es war eine groß angelegte Aktion: Insgesamt 126 markenlose Akku-Bohrschrauber, Stichsägen, Schwingschleifer, Winkelschleifer und Schlagbohrmaschinen, die containerweise in Baumärkten, Supermärkten oder Aktionsshops verschleudert werden, mussten in einem europäischen Gemeinschaftstest ihre Funktionstüchtigkeit beweisen. Die Preisobergrenze für die Testeinkäufe lag bei 30 Euro, umgerechnet 413 Schilling.

Niederschmetterndes Ergebnis

Gerne würden wir im Interesse hunderttausender Heimwerker anderes berichten, doch blockierende oder durchgebrannte Motoren, komplett abgenutzte Getriebezahnräder, geschmolzene Kunststoff-Lüfterräder, gebrochene Wellen und durch Unwucht beschädigte Dämpferelemente sprechen eine eindeutige Sprache: Heimwerkergeräte in der Preisklasse unter 500 Schilling sind angesichts ihrer mangelhaften Verarbeitungs- und Materialqualität und der daraus resultierenden kurzen Lebensdauer ihr Geld nicht wert. Zur Verdeutlichung: 16 von 25 Stichsägen erhielten das Testurteil „nicht zufriedenstellend“, ebenso 15 von 25 Akku-Bohrschraubern und 8 von 13 Schlagbohrmaschinen. Das beste vergebene Urteil war „durchschnittlich“, zu dem sich ganze 21 Geräte aufschwingen konnten. Darunter waren freilich 15 Schwingschleifer, die sich aufgrund ihrer geringeren Motorleistung als etwas haltbarer erwiesen.

Hinzu kommt, dass die Ausstattung häufig zu wünschen übrig lässt und dass die Leistungen – solange die Geräte noch funktionieren – oft unzureichend sind. Mit einem kraftlosen Akku-Bohrschrauber, der nicht einmal eine Schraube in Holz eindrehen kann, oder mit einer Schlagbohrmaschine, die den Beton nur oberflächlich ankratzt, wird niemand Freude haben. Da ist es ein schwacher Trost, dass sowohl die mechanische als auch die elektrische Sicherheit der meist aus Fernost oder Osteuropa zugelieferten Billiggeräte den hiesigen Anforderungen entspricht.

Besser zur Marke greifen

Um fair zu bleiben: Nicht alle „Billigsdorfer“ stellten sich im Test als Schrott heraus. Einige davon können weniger anspruchsvollen Heimwerkern durchaus gute Dienste leisten. Dies gilt vor allem für die Schwingschleifer. Das grundsätzliche Problem ist aber die Kurzfristigkeit ihrer Marktpräsenz. Die Geräte tauchen von heute auf morgen unter beliebigen Namen auf und verschwinden wieder. Auf besondere Kundenbetreuung seitens des Herstellers kann man kaum zählen, und es ist fraglich, ob und wie lange es überhaupt Ersatzteile gibt. Angesichts des niedrigen Verkaufspreises wird sich eine Reparatur meist ohnehin nicht lohnen.

Empfehlenswert ist bei Elektrogeräten daher der Griff zu Markengeräten, bei denen es im Bereich zwischen 500 und 1000 Schilling ebenfalls eine „Billigecke“ gibt. Hier weiß der Heimwerker, was er bekommt: keine Spitzenprodukte, aber akzeptable Qualität und Funktionalität zu einigermaßen moderaten Preisen. Unterm Strich steigt man damit jedenfalls besser aus als mit einem jener Mitnahmeartikel, die nach kurzer Zeit im Müll landen und einen Neukauf nötig machen.

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