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Dampfbügeleisen - Mit Volldampf

, aktualisiert am

  • Von „gut“ bis „weniger zufriedenstellend“
  • Keramiksohle ist heikel
  • Billigangebote zeigen nur mäßige Leistungen
  • Mit dem Frühling werden wieder zarte ­Blusen oder duftige Kleider aktuell. Doch das schönste Stück wirkt nicht, wenn häss­liche Knitterfalten die Optik stören. Und viele Menschen möchten das Gefühl frisch gebügelter Bettwäsche nicht missen. Nicht von ungefähr gehören Bügeleisen daher zur Grundausstattung in fast jedem Haushalt.

    Dampf ist Trumpf

    Standard sind heute Dampfbügeleisen. Musste man früher noch die Wäsche vor dem Bügeln einsprühen, erledigt dies ­heute das Bügeleisen mit Dampf auf Knopfdruck. Durch Feuchtigkeit quellen die Fasern auf und lassen sich leichter formen. Dampf lässt die Fasern noch besser quellen, so geht das Bügeln zwar nicht von selbst, aber doch leichter. Weiteres Plus: Durch Bedampfen von der Seite lassen sich nicht mehr ganz taufrische Kleidungsstücke auffrischen, wenn man das Bügel­eisen senkrecht hält. So verschwinden kleinere Knitter, ohne dass man das Bügelbrett herausholen muss.

    Für geringere Ansprüche

    Wer wöchentlich ganze Wäscheberge bewältigen muss, wird sich meist eine Dampfbügelstation anschaffen. Ein Dampfbügeleisen verfügt nämlich nur über ein kleines Wasserreservoir, dieses muss nach etwa 5 bis 15 Minuten Dauerdampf nachgetankt ­werden. Das entspricht im Alltag zirka 15 bis 45 Minuten Bügeln.
    Der Dampf wird an der heißen Bügelsohle erzeugt. Die Dampfkammer liegt zwischen den Heizelementen. Wird das Ventil geöff­net, strömt Dampf durch die Sohlenöff­nun­gen, aber erst ab etwa 130 Grad Celsius. ­Daher „dampft“ ein Bügeleisen erst ab ­Stufe 2 oder 3 (Baumwolle bzw. Leinen).

     

    Drei "gute" Modelle

    Drei „gute“ Modelle

    Wer nicht allzu viel bügelt und keine ­hohen Perfektionsansprüche stellt, wird mit ­einem klassischen Dampfbügeleisen das Auslangen finden. Als Entscheidungs­hilfe haben unsere deutschen Kollegen von der Stiftung Warentest gängige Modelle im Labor und vor allem in der Praxis geprüft. Sieben Modelle mussten den Falten an den Kragen gehen. Unter ihre mehr oder wenige ­heiße Sohle bekamen die Testkandidaten vor ­allem heikle Textilien wie moderne Kunstfasern, empfindliche Seide, derbe Baumwolle und schweres Leinen.
    Immerhin drei Modelle konnten auch die ­peniblen Prüfer überzeugen, nämlich ­jene von Rowenta, Siemens und Tefal. Das ­Rowenta-Gerät überzeugte auch beim vertikalen Auffrischen. Beim zweitgereihten Siemens handelt es sich um ein Sondermodell. Es ist im Handel nicht automatisch vorrätig, kann aber, wie auch das getestete Philips-Modell, vom Händler bestellt werden.
     

    Der Feind heißt Kalk

    Bügeleisen werden mit Leitungswasser betankt – und da ist meist auch Kalk drin. In der 240-stündigen Dauerprüfung (die einer Gebrauchszeit von drei bis fünf Jahren entspricht) wurde ermittelt, wie schnell die Bügeleisen verkalken. Eingesetzt wurde dafür ausschließlich hartes Wasser (17 Grad deutsche Härte). Nicht alle Eisen hielten bis zum Schluss durch: Dichtungen oder Ventile waren verlegt, oder die Elektronik streikte. Speziell das letztgereihte Billig-­Gerät fiel hier negativ auf.

    Bei hartem oder sehr hartem Wasser sollte man die Gebrauchsanweisung zu Rate ziehen. Die Wasserhärte lässt sich beim Wasserversorger erfragen. Destilliertes Wasser sollte man nur einfüllen, wenn dies ausdrücklich empfohlen wird. Es kann ­Materialien im Inneren angreifen. Auch mit Entkalkungsmitteln sollte man dem Eisen nicht zu Leibe rücken. Das empfindliche Innenleben könnte Schaden nehmen. Zum Entkalken heizt man besser das mit Wasser gefüllte Gerät auf höchster Stufe auf und drückt dann so lange die Dampfstoßtaste, bis keine Kalkbrösel mehr austreten.

    Eine Keramikbeschichtung bietet gegenüber der herkömmlichen Metallsohle ­keine Vorteile. Sie ist aber stoß- und kratzempfindlicher. Einige Modelle erwiesen sich im Test als unhandlich, manche Knöpfe als schlecht erreichbar. Daher sollten Sie das Bügeleisen vor dem Kauf im Geschäft in die Hand nehmen.
    Zum bequemen und effizienten Bügeln gehört auch ein ein stabiles, höhenverstell­bares Bügelbrett. Dort sollte das Eisen ­sicher stehen. Achtung, dass das Kabel nicht zur Stolperfalle wird!

    Die starke Alternative

    Die starke Alternative

    Eine Dampfbügelstation verfügt über einen separaten Dampferzeuger (Generator). Mit Druck kommt der Dampf im Schlauch ins Bügeleisen und „kühlt“ an der heißen Sohle auf 100 Grad ab. Daher kann man ohne Nachtanken lange bügeln. Dampf lässt sich bei manchen Geräten schon ab Stufe 1 (Synthetikfasern) erzeugen. 

    Allerdings verbrauchen Dampfstationen mehr Strom und kommen auch in der Anschaffung teurer. Gegenüber früher ist die Technologie heute ausgereift. Die Bügel-Ergebnisse der Stationen erwiesen sich im Test der Stiftung Warentest als besser als jene mit schlichten Dampfbügeleisen, die Arbeit ging leichter von der Hand. Testsieger (gut) war die Tefal ProExpress um 299 Euro. Von 7 getesteten Geräten hatte sie als einzige ein „sehr gut“ im Punkt „Bügelergebnis“. Sie dampft viel und ausdauernd (dreieinhalb Stunden Bügeldauer), lässt sich dank abnehmbarem Wassertank einfach bedienen und ist sehr haltbar. Auch das Entkalken funktioniert gut. Der einzige Minuspunkt ist der hohe Stromverbrauch von 160 Kilowattstunden jährlich.

    Tabelle: Dampfbügeleisen

    Testtabelle: Dampfbügeleisen - Modelle im Detail

    Der Zwitter

    Der Zwitter Solac CVG 9600 Foto: Stiftung Warentest

    Das Solac CVG 9600 für 80 Euro sieht aus wie ein herkömmliches Dampfbügeleisen, nennt sich aber Kompaktbügelstation. Der Dampf wird in einem eingebauten Minigenerator erzeugt. Die Bügelergebnisse sind gut, auch hier gibt es Dampf schon ab Stufe 1 (Kunstfasern und Seide). Das Auffrischen mit senkrecht gehaltenem Bügeleisen fällt aber im wahrsten Sinn des Wortes schwer: Das Gerät wiegt mit vollem Tank fast zweieinhalb Kilo! Trotzdem muss man fast so oft nachtanken wie bei einem Dampfbügeleisen. Weiterer Nachteil: Man darf ausschließlich destilliertes Wasser verwenden, sonst verkalkt das Gerät und geht kaputt.

     

    Kompetent mit "Konsument"

    • Für kleinere Mengen. Dampfbügeleisen sind besser, wenn nicht allzu viel zu bügeln ist. Eine teure Dampfstation rentiert sich nur, wenn regelmäßig viel Wäsche anfällt.
    • Gut und preiswert. Das Rowenta-Gerät bügelt am besten und reißt mit 60 Euro Kaufpreis kein Loch ins Haushaltsbudget.
    • Entscheidungshilfe. Vor dem Kauf die Handlichkeit prüfen: Ist der Griff angenehm? Sind die Knöpfe leicht erreichbar?
    • Regelmäßig entkalken. Außer bei sehr hartem Wasser genügt meist Leitungswasser. Regelmäßiges Entkalken ist notwendig. Keine Entkalkungsmittel!

    Testkriterien

    • Im Test: 7 Dampfbügeleisen. Der Test wurde von der Stiftung Warentest durchgeführt.
    • Bügelergebnis. Ein Profi und zwei erfahrene Büglerinnen bügelten mit jedem Gerät je ein Hemd aus Mischgewebe, eine Seidenbluse, Jeans aus Baumwolle und eine Tischdecke aus Leinen. Das Auffrischen wurde an einem Sakko mit Wollanteil, einem Faltenrock aus Mischgewebe, einer Samthose und einem Leinenkleid getestet. Bewertet wurden Bügel- bzw. Auffrischqualität und Dauer.
    • Handhabung. Fünf bügelerfahrene Tester beurteilten die Gebrauchsanleitung und das Ein- und Wegstellen (z.B.Temperatur- und Dampfeinstellung, Dampfstoß- und Sprühtaste, Einfüllen und Entleeren des Wassers). Beim Bügeln und Auffrischen bewerteten sie auch den Gesamteindruck, beim Entkalken und Reinigen das Entkalken (Aufwand, Zeit, Kosten) und Reinigen der Bügelsohle.
    • Technische Prüfung. In Anlehnung an DIN EN 60311 wurde für die drei Reglereinstellungen die Temperatur in der Sohlenmitte, die Temperaturverteilung auf der Sohle sowie die Schwankung der Sohlentemperatur ermittelt. Beim Aufheizen und Abkühlen wurde die Zeit bis zum Erreichen von ca. 200 °C und das Wiederabkühlen auf 35 °C sowie die Aufheizdauer bis zum Dampfbetrieb bei minimaler und maximaler Reglerstellung gemessen. Dampfmenge und Dampfdauer wurden in Anlehnung an IEC 59L/48/CDV (Amendment) bestimmt . Außerdem wurde das Gleiten der Bügelsohle (Glätte) geprüft.
    • Haltbarkeit. Die Dauerprüfung (Verkalken) erfolgte in Anlehnung an IEC 59L/48/CDV (Amendment) mit definierten Aufheiz-, Dampf-, Bewegungs-, Ruhe- und Abkühlphasen (hartes Wasser, 3 mmol/l, etwa 17° dH). Das Gerät wurde nach Gebrauchsanleitung entkalkt. Der Test wurde abgebrochen, wenn das Gerät defekt war, die Dampfmenge weniger als 5 g/min betrug, eine definierte Menge Wasser austrat oder die vorgesehene Betriebsdauer (240 Stunden) erreicht war. Die Kratzfestigkeit der Bügelsohle wurde in Anlehnung an DIN EN 60311 geprüft.
    • Sicherheit. Die elektrische Sicherheit wurde in Anlehnung an DIN EN 60335-1 und 60335-2-3 geprüft. Außerdem beurteilten die fünf Tester die Verletzungsgefahr durch Hitze oder Dampf.
    • Gesundheit und Umwelt. Die Bügeleisengriffe wurden auf Phthalate (Weichmacher) untersucht sowie auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), angelehnt an ZEK 1.1-08. Bewertet wurde der Jahresstromverbrauch beim Bügeln (3 Stunden Bügeln pro Woche) sowie für das Aufheizen bis zur Dampfbereitschaft (maximale Reglerstellung).

    Anbieter

    AFK Austria Elektro-Vertriebs GmbH, Laaerbergstraße 88/26, A-1100 Wien, 01 688 01 23, www.afk-online.de
    Braun: Procter & Gamble Austria GesmbH, Guglgasse 7-9, A-1030 Wien, 01 588 57-0, www.braun.com
    Philips Austria GmbH, Triester Straße 64, A-1100 Wien, 01 601 01-0, www.philips.at
    Rowenta: SEB Österreich Handels GmbH, Liebermannstraße A 02 702, Campus 21 Bu, A-2345 Brunn am Gebirge, 01 866 70-29900, www.rowenta.at
    Severin: Degupa VertriebsgesmbH, Gewerbeparkstraße 7, A-5081 Niederalm, 06246 735 81-15, www.severin.de Siemens: BSH Hausgeräte GmbH, Quellenstraße 2, A-1100 Wien, 0810 700 400, www.hausgeraete.at
    Tefal: SEB Österreich Handels GmbH, Liebermannstraße A 02 702, Campus 21 Bu, A-2345 Brunn am Gebirge, 01 866 70-29900, www.tefal.at

     

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    Sozialministerium

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