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Daunen und Federn - Federleicht in den Schlaf

Daunen und Federn von Gänsen oder Enten
sind das beliebteste Füllmaterial für Bettwaren.
So finden Sie das Richtige für Ihre Zwecke.

Ungefähr einen halben Liter Flüssigkeit verliert der Mensch im Schlaf. Kann sie gleichmäßig abgegeben werden, entsteht Verdunstungskälte, man beginnt zu frieren. Daunen und Federn von Enten und Gänsen wirken diesem Phänomen entgegen. Sie sind hygroskopisch, das heißt sie nehmen Feuchtigkeit auf und leiten sie schnell nach außen. Je leichter und bauschiger, desto besser die Wirkung. Weil Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, bleibt die Wärme zwischen Körper und Decke. Die Qualität von Federn und Daunen hängt vor allem von Herkunft und Alter des Federviehs ab: Je kälter das Klima, desto dichter das Federkleid. Erst nach sieben Monaten ist es voll entwickelt und liefert hochwertiges Material.

Daunen fürs Zudecken

Daunen sehen aus wie Schneeflocken und besitzen einen winzigen, festen Kern, aus dem strahlenförmig bis zu 150 seidenweiche Fäden (Daunenbeine) herauswachsen. Deren feinste Verzweigungen können viel Luft speichern. Die Daune ist federleicht, sie wiegt nur zirka 0,001 bis 0,002 Gramm. Je größer die Daune, desto höher ist ihre Bauschkraft und damit ihr Wärmevermögen. Die Eiderente, die an Nordmeeren lebt, besitzt die größten Daunen. Ein Kilogramm Gänsedaunen hat rund 500.000, ein Kilogramm Eiderdaune aber nur 300.000 Flocken. Eiderdaune ist wegen der hohen Qualität und der Seltenheit sehr viel teurer als Enten- oder Gänsedaune. Daunen eignen sich besonders gut als Füllung für Zudecken, da sie durch ihre hohe Isolationsfähigkeit für eine kuschelig warme Schlafatmosphäre sorgen, ohne den Schlafenden zu „beschweren“. Federn haben einen Kiel, der sehr elastisch ist und Füll- und Stützkraft gibt. Federn lassen sich zusammendrücken, „federn“ aber immer wieder in die ursprüngliche Form zurück. Deswegen sind sie be-sonders gut als Füllmaterial für Kopfpolster geeignet, weil der Kopf gut abgestützt wird.
Entenfedern sind klein und zierlich, laufen nach oben hin strahlenförmig oder spitz zu. Sie sind für leichte, etwas weichere Pölster geeignet. Gänsefedern haben eine längere Lebensdauer, sind groß, kräftig und stark gebogen.
Ihr Kiel ist sehr elastisch.
Dadurch eignen sie sich ideal für Kopfpolster. Am unteren Ende haben sie oft einen Luftpolster bildenden Flaum. Hühnerfedern sind für Bettwaren absolut ungeeignet. Sie sind kaum gekrümmt, wärmen wenig und sind höchstens für Zierkissen sinnvoll. Ihr spitzer Kiel sticht durch jedes Inlett. Man findet sie aber in Billigwaren, manchmal werden sie auch Entenfedern beigemischt.
Kein Qualitätsmerkmal ist die Farbe. Graue Federn und Daunen sind ebenso gut geeignet wie weiße. So sind Eiderdaunen immer braun. Weiße Daunen sind wegen des Sortieraufwands teurer.
Inletts müssen dicht, aber luftdurchlässig sein. Ein hochwertiges Inlett ist leicht, weich und raschelt nicht. Ein billiges Inlett wird mit chemischen Mitteln dicht gemacht und lässt keine Luft durch. Wichtig: Inlett und Füllung müssen zusammenpassen, grob zu grob, fein zu fein.

An Schlafgewohnheiten angepaßt

Ob Sie sich für Daune oder Halbdaune entscheiden, hängt eher von Ihren individuellen Schlafbedürfnissen ab. Das Gewicht einer Decke entscheidet nicht darüber, ob sie warm hält. Je weniger Daunenanteil, desto geringer die Bauschkraft, aber umso schwerer die Zudecke.
Reine Daunen transportieren die Feuchtigkeit doppelt so rasch wieder an die Außenluft als Daunen-Federn-Mischungen. Das ist für Leute, die stark schwitzen und bei Sommerdecken von großer Bedeutung. Die Kilopreise für Daunen bis Halbdaunen (siehe Kasten: „Schleißige Qualitätsbezeichnungen“) bewegen sich von 500 bis 7000 Schilling, Eiderdaune ist sogar erst ab 20.000 Schilling zu haben. Eiderdaunen können nicht in Tuchenten oder Flachbetten verarbeitet werden, weil sich die einzelnen Daunen beim Aufschütteln nicht voneinander lösen. Sie besitzen winzige Häkchen und haften in großen Daunentrauben zusammen. Hier sind abgesteppte Decken oder Kassettendecken mit vielen kleinen Kästchen sinnvoll.
In eine Tuchent kommt ein Kilogramm Daunen, in Flachbetten oder Steppdecken sogar nur 80 Dekagramm beziehungsweise ein halbes Kilogramm Eiderdaunen. Für Sommerdecken genügen schon 15 Dekagramm. Die Füllmenge für einen großen Polster sollte 1,10 bis 1,30 Kilogramm betragen. Als Material kommen Rupf oder Halbdaune in Frage. Allergiker brauchen übrigens keine „Federn“ vor den Federn zu haben. Untersuchungen haben gezeigt, dass Federn- und Daunendecken für Hausstaubmilben weder als Lebensraum noch als Nahrungsquelle eine Rolle spielen.

Daunen:
hohe Bauschkraft zum Zudecken

Entenfeder:
für weiche Pölster und Oberbetten

Gänsefeder:
für elastische Pölster und Decken

Hühnerfeder:
Billigware für Sofakissen

Reine Daunen
(Flaum) federfrei

Daunen
(Flaum)

Fedrige Daunen

Dreiviertel-
daunen

Halbdaunen
Ia

Halbdaunen

Die wichtigsten Pflegetipps

Sorgfältige und richtige Pflege verlängert die Lebensdauer.

Polster und Oberbetten täglich aufschütteln und lüften. Bei trockenem Wetter ein paar Stunden ins Freie kann nicht schaden. Aber nicht in die Sonne, Daunen und Federn wird sonst die zelleigene Feuchtigkeit entzogen. Auch dem Inlett bekommt ein Sonnenbad nicht. Auslegen im gut belüfteten Raum genügt.

Niemals klopfen und saugen, sonst wird das Inlett undicht und die Federkiele brechen.

Waschbar ausgerüstete Federn können in der Waschmaschine bei sechzig Grad gewaschen werden. Trocknen sollte man sie dann im Wäschetrockner, bei niedriger Temperatureinstellung und mit Abkühlphasen. In den Federn darf keine Restfeuchtigkeit bleiben.

Federbetten mindestens alle fünf Jahre, Pölster alle drei Jahre reinigen lassen. Es gibt zwei Verfahren, die Wäsche mit Wasser und Seife oder die Dampfreinigung. Die Wäsche kann „im Inlett“ durchgeführt werden, oder es wird nur die Füllung gewaschen. Ersteres sollte jedoch höchstens einmal erfolgen und hat Nachteile: Gebrochene Federn und Daunenstaub werden nicht entfernt. Außerdem leidet das Inlett.
Im Fachgeschäft werden Zudecke oder Polster nicht nur von Staub und Bruch befreit, sondern auch antistatisch und antibakteriell behandelt. Der Verlust (beim ersten Reinigen 5 bis 10 Prozent, beim zweiten bis zu 20 Prozent) wird mit Material gleicher Qualität ergänzt. Daher ist die Reinigung nur bei Füllungen guter Qualität sinnvoll. Das Inlett sollte dabei erneuert werden.

Zeit zum Austausch ist bei Pölstern nach sieben bis acht Jahren, bei Decken nach zehn bis fünfzehn Jahren. Ausgesprochen hochwertige Daunen wie Eiderdaunen können bei sorgfältiger Pflege auch länger in Verwendung bleiben. Eiderdaunen können allerdings nicht gereinigt werden. Die winzigen Häkchen, mit denen sie zusammenhalten, würden abbrechen.

Schleißige Qualitätsbezeichnungen

Hätten Sie gedacht, dass „Halbdaunen“ nur 10 Prozent Daunenanteil haben können? Hier die wichtigsten Begriffe, die Ihnen beim Kauf begegnen werden.

Reine Daunen (Flaum), federfrei:
Zartestes, kielfreies Gefieder des Wassergeflügels, das einen Daunenkern besitzt. Geringfügige Anteile kleiner Federchen sind unvermeidbar.

Daunen (Flaum):
Reine Daunen mit einem Anteil von 10 Prozent kleiner Federchen.

Fedrige Daunen:
Daunen mit Zusatz von kleinen Federn bis höchstens 50 Prozent.

Gänse- oder Entenrupf:
Ungeschlissene Federn ohne große Schwanz- und Flügelfedern.

Dreivierteldaunen:
Rupf, klein verlesen, Daunenanteil von mindestens 30 Prozent.

Halbdaunen Ia:
Rupf, klein verlesen, Daunenanteil von mindestens 20 Prozent.

Halbdaunen:
Rupf, klein verlesen, Daunenanteil von mindestens 10 Prozent.

Mischrupfe:
Rupf von Gänsen oder Enten mit Beimengungen von höchstens 50 Prozent anderer Federn. Die Benennung nach einer Geflügelart ist nicht zulässig.

Schleiß:
Federn, die mit der Hand geschlissen und von den Kielen befreit sind.

Maschinenschleiß:
Wird aus Federn durch Zermahlen hergestellt.

Kompetent

Qualitätsmerkmale.

Herkunft, Alter und Rupfverfahren. Wichtig: gute Bauschkraft.

Daunen zum Zudecken.

Hohes Isolationsvermögen, guter Feuchtigkeitstransport.

Federn für den Kopfpolster.

Elastisch, dennoch fest, stützen Kopf gut ab.

Keine Hühnerfedern.

Nur für Zierkissen, nicht für Bettwaren geeignet.

Farbe unwichtig.

Weiß, grau oder braun sagt nichts über Qualität.

Sorgfältige Pflege.

Täglich aufschütteln, auslüften, alle paar Jahre reinigen lassen.

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