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Rasenmäher - Kein scharfer Schnitt

Test: Die häufig verkauften Einsteigermodelle bei den Elektrorasenmähern sind zwar preisgünstig, dafür hapert es aber bei Schnittqualität und Handhabung.

In unserer Testtabelle finden Sie:

  • Al-Ko - 34E Comfort
  • Bauhaus/Gardol - GEW 34
  • Bosch - Rotak 32
  • Einhell - RG-EM 1233
  • Gardena - Power Max 32
  • Hellweg/Plantiflor - 1234 ER
  • Obi/Lux - E 1400/35
  • Sabo - 32 EL Turbostar
  • Wolf-Garten - Ambition 34 E
  • Wolf-Garten - Blue Power 34 E
  • Viking - ME 339.0

Die Testtabelle enthält folgende Beurteilungskriterien und Werte: Nennleistung, Schnittbreite, Schnitthöhenverstellung, Volumen des Grasfangkorbes, Füllstandanzeige, Gesamtgewicht, Gewicht des Füllkorbs, Platzberdarf, Mähverhalten auf trockenem, feuchtem und hohem Rasen, Schnittqualität, Grasschnitt entfernen, Bedienungsanleitung, Montage, Schnitthöhe einstellen, Bedienung und Mähen, Böschung mähen, Reinigung und Wartung, Geräusch/Lärm, Energieverbrauch, Schadstoffe in den Griffen, Sicherheit. - Lesen Sie auch unseren Test: Rasenroboter 6/2014.


Und hier der Testbericht: Wer es in seinem Garten gern romantisch hat, der lässt eine Blumenwiese wachsen und mäht sie mit der Hand ein- bis zweimal pro Jahr. Wie das richtig geht – ohne die Sense zu ruinieren oder in Anfängermanier die Grashalme auf halber Höhe zu kappen – kann man in eigenen Kursen lernen, die inzwischen sogar in der Großstadt angeboten werden.

11 Elektrorasenmäher getestet

Wer im dicht bebauten Gebiet wohnt und von einem akkurat getrimmten Rasen träumt, greift – wenn der Garten klein ist – zu einem Elektrorasenmäher. Im Fachhandel oder Baumarkt sowie Gartencenter gibt es sie bereits ab 80 Euro. Doch was können Geräte dieser Preisklasse? Unsere Kollegen von der deutschen Stiftung Warentest haben elf Elektromäher getestet, allesamt Einsteigermodelle.

Rasenmäher für Flächen unter 500 m2

Die getesteten Mäher sind leicht und ver­fügen über eine Schnittbreite von 32 bis 37 Zentimeter. Sie kommen ohne angetriebene Räder aus und eignen sich für Flächen unter 500 Quadratmeter. Mit trockenem Gras kommen die meisten Geräte zurecht. Bei feuchtem Gras schneiden dagegen nur sechs Rasenmäher gut ab. Hohes Gras (12 bis 14 Zentimeter) schaffen lediglich drei.

Abgerupft statt abgeschnitten

Abgerupft statt abgeschnitten

Damit nicht genug: Die Schnittqualität der Geräte ist insgesamt ein Trauerspiel. Neun Mäher kommen hier über ein "durchschnittlich" nicht hinaus. Dass es noch schlechter geht, zeigt der von Bosch. Wo er mäht, hinterlässt er abgerissene, ausgefranste Grasspitzen. Nach so einer "Ferkelei" färbt sich der Rasen nach kurzer Zeit braun. Anders Testsieger Viking. Nur bei ihm – dem teu­ersten Modell im Test – sind die Grasspitzen sauber gekappt.

Dass die Mäher eher rupfen statt schneiden, ist kein Wunder. In dieser Geräteklasse kommt nämlich häufig ein Stück Formblech mit Minimalschliff statt eines Messers zum Einsatz. Für eine bessere Schnittqualität ­sollten Sie daher die Schneideeinheit regelmäßig von einem Fachmann prüfen bzw. schleifen lassen.

Schwächen bei der Handhabung

Natürlich muss ein Rasenmäher in erster ­Linie ordentlich mähen. Doch wer ihn regelmäßig durch den Garten schiebt, schätzt ­zudem eine einfache Handhabung. Leider ist auch hier keiner der getesteten Mäher frei von Schwächen. Selbst den kostspieligeren Fachhandelsmodellen Sabo und Viking fehlt ein höhenverstellbarer Griffholm.

Beim Sabo lässt sich zudem die Schnitthöhe nur umständlich an den Radachsen einstellen. Kompliziert wird es auch bei Bosch, wo die Schnitthöhe nur dann achsenweise verstellbar ist, wenn der Mäher auf dem Rücken liegt.

Probleme mit dem Fangkorb

Auch mit dem Fangkorb gibt es bei einigen Modellen Probleme. Ist das Gras feucht, verstopft der Kanal zum Korb viel zu schnell: Bereits wenn der Behälter zu nur 30 Prozent gefüllt ist, geht beim Mäher von Bauhaus nichts mehr. Beim Gardena-Gerät tritt dieser Effekt schon bei 20 Prozent Füllstand auf. Das heißt: Hier muss der Fangkorb alle paar Minuten geleert werden.

Montage mit Hindernissen

Montage mit Hindernissen

Vor dem ersten Schnitt steht bei den meisten Mähern die Montage an. Nur Sabo liefert sein Gerät fertig montiert aus. Die Modelle von Hellweg und Gardena, Einhell, Sabo, ­Viking und die beiden Wolf-Garten-Mäher lassen sich ohne Werkzeug zusammen­bauen. Nicht so der Obi-Mäher. Wer ihn kauft, bekommt viele Teile, viele Schrauben, nur nicht das erforderliche Werkzeug.

Mähgeräusch

Auch wenn Elektrorasenmäher leiser sind als Benziner, Krach machen sie trotzdem. Das Gardena-Modell fiel zusätzlich durch sein lautes Mähgeräusch auf: 92 Dezibel! So laut war im Test sonst nur der Blue Power von Wolf-Garten. In der subjektiven Beurteilung klang trotzdem der Wolf-Garten-Mäher deutlich weniger aufdringlich als das Gardena-Modell. Offensichtlich kommt es nicht nur auf die Anzahl der Dezibel an.

Tipp: Wenn Sie einen lauten Mäher haben und Sie ­Ihren Rasen oft und lange trimmen, dann sollten Sie bei der Arbeit am besten Ohrstöpsel oder einen Kapsel-Gehörschutz tragen. Sieht vielleicht nicht sexy aus, ist aber gut für Ihre Ohren.

Testtabelle: Rasenmäher

Schnittmuster

Der Elektromäher von Viking kappt die Grasspitzen sauber ab:

Rasenmäher im Test (Foto: Stiftung Warentest)

Das Gerät von Bosch franst die Halme nur aus:

Rasenmäher im Test (Foto: Stiftung Warentest)

Zusammenfassung

  • Scharf. Am besten mäht der Elektro­rasenmäher von Viking. Mit über 300 Euro ist er allerdings auch das teuerste Gerät im Test.
  • Gut geschnitten. Eine etwas schlechtere Schnittqualität liefert der Ambition von Wolf-Garten. Dafür kostet er nur 130 Euro, macht wenig Lärm und braucht kaum Strom.
  • Empfehlenswert. Die beste Schnitt­leistung bei trockenem Gras hat das Modell von Al-Ko. Fast gleichauf ist der Hellweg/Plantiflor. Für überschaubare Rasenflächen sind diese beiden preis­werten Mäher gut geeignet.
  • Wackelig. Der Rasenmäher von Bosch kippt bereits, wenn der Grasfangkorb noch nicht einmal voll ist.
  • Ärgerlich. Bei Gardena und Bauhaus muss der Korb häufig geleert werden. Das ist nicht nur lästig, sondern auch zeitraubend.

 

Testkriterien

Im Test: 11 Elektrorasenmäher, und zwar häufig verkaufte Einstiegsmodelle von Markenherstellern sowie Eigenmarken aus dem Fachhandel und aus Baumärkten. Die Untersuchung wurde von der Stiftung Warentest durchgeführt.

Abwertungen

Wurde das Mähen als weniger zufriedenstellend oder schlechter bewertet, konnte das Testurteil nicht besser sein. Wurde die Handhabung als weniger zufriedenstellend oder schlechter bewertet, konnte das Testurteil maximal eine halbe Note besser sein. Wurde die Montage als weniger zufriedenstellend oder schlechter bewertet, konnte die Handhabung maximal eine halbe Note besser sein. War Schnitthöhe einstellen weniger zufriedenstellend oder schlechter, wurde die Handhabung um eine halbe Note abgewertet.

Mähen: 50 %

In Anlehnung an DIN 1873/2004-02 mähten drei Prüfer trockenen, feuchten und hohen Rasen. Prüfung mit Grasfang. Beurteilung der Schnittleistung (Zeitaufwand nur für das Mähen) unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Schnittbreiten. Die Tester beurteilten Schnittqualität und Grasschnittentfernung der gemähten Fläche sowie den Fangkorb (Füllmenge und nutzbares Volumen) einschließlich Füllstandsanzeige und Verstopfungsneigung.

Handhabung: 30 %

Die Gebrauchsanleitung wurde von einem Experten bewertet. Drei bis fünf erfahrene Nutzer beurteilten im Praxistest Montage und Schnitthöheneinstellung. Bei Bedienung und Mähen wurde u.a. das Anbringen und Abnehmen des Grasfangkorbs bewertet. Ferner wurden die Punkte Böschung mähen einschließlich der Kippanfälligkeit mit gefülltem Grasfangkorb sowie Reinigung und Wartung bewertet.

Umwelt und Gesundheit: 10 %

Geräusch: Schallleistungspegel nach ISO 11094; und subjektive Blindbewertung.
Energieverbrauch: Messung während der Funktionsprüfung für 1.000 m2 Rasen. Berechnung mit 0,28 Euro/kWh.
Schadstoffe in den Griffen: PAK (18 Einzelkomponenten) in Anlehnung an ZEK 01.4–08. Phthalate: 13 Komponenten (Extraktion und Analyse mittels GC-MS).

Sicherheit: 10 %

Teilprüfungen der elektrischen Sicherheit in Anlehnung an EN 60335, Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke: besondere Anforderungen an handgeführte netzbetriebene Rasenmäher (EN 60335–2–77:2010).
Teilprüfung der mechanischen Sicherheit in Anlehnung an DIN EN 836/2012-07.
Rüttelprüfung: Prüfung des Fahrwerks in Anlehnung an DIN 1873: Motor stillgesetzt, 1 h Fahrbewegung auf Rüttelrost, 0,5 h Pause, insgesamt 100 Betriebsstunden.

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