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Scheinwerfer - Konsument 3/2001

 

Fenstermalfarben
Hartnäckige Flecken

Kinder aller Altersstufen fahren darauf ab: Fenstermalfarben (oder neudeutsch: Window Colors). Die flüssigen Farben trocknen rasch und haften auf allen glatten Flächen gut. Ob auf dem Fenster, auf Fliesen oder auf dem Frühstückshäferl – Kinder können damit ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Was auch Erwachsene so sehr an den Fenstermalfarben schätzen: Sie lassen sich nach dem Trocknen wie eine Folie abziehen und anderswo wieder anbringen.

Probleme bei Textilien

Für Textilien gilt dies jedoch leider nicht. Einmal eingetrocknet, lassen sich Farbflecken kaum mehr entfernen. Dabei stürzen sich die Kleinen erfahrungsgemäß mit solcher Begeisterung in die Malarbeiten, dass T-Shirts, Pullis oder Hosen bald in allen Farben schillern. Für die Hersteller der Farben ist dies kein großes Problem. „Farbreste noch im feuchten Zustand einfach mit Wasser und Seife reinigen“, so oder ähnlich lauten die Waschempfehlungen, wenn nicht überhaupt darauf vergessen wird.

Flecken lassen sich nicht mehr entfernen

Doch die Praxis sieht anders aus: Wir haben sechs verschiedene Produkte einem Waschtest unterzogen, die als Fenstermalfarbe, Window Colors oder Nachtleuchtfarbe auf dem Markt erhältlich sind. Fazit: Die Farben sind von Textilien nicht mehr restlos entfernbar. Selbst bei sofortiger Behandlung mit Wasser und Seife bleiben (zumindest auf einem weißen T-Shirt) leichte Farbschatten zurück. Nach dem Trocknen sind die Farben überhaupt hartnäckig. Das weiße T-Shirt verließ die Waschmaschine nach einem 60-Grad-Waschgang nahezu unverändert, die Flecken werden bestenfalls leicht aufgehellt. Ähnlich ist das Ergebnis nach der Chemisch-Reinigung in einer Putzerei.

Alte Kleidung für Kinder

Kinder sollten beim Malen daher immer alte Kleidung tragen. Wenn doch einmal ein teures Stück bekleckert wird: Am ehesten geht der Fleck mit Aceton weg (vorher an einer verdeckten Stelle ausprobieren).

Sears-Diät
Gutes Eiweiß, böse Kohlenhydrate

Wunderdiäten hat es schon viele gegeben, die meisten sind schnell vergessen. Vor kurzem ist ein neues Buch auf den Markt gekommen: „Das Optimum: Die Sears-Diät“. Der „Diät-Guru aus den USA“, Barry Sears, entpuppt sich als Vertreter der Eiweißfraktion, die mit eiweißreicher und kohlenhydrat- sowie fettarmer Diät das Übergewicht bekämpfen und körperliche Balance erreichen will.

Eiweis- und Energiebedarf

Wahre Wunder sollen zudem die so genannten Eicosanoide, körpereigene hormonähnliche Substanzen, wirken. Ganz einfach funktioniere das, so Sears, doch in seinem Buch widerlegt er sich selbst. Zunächst muss man seinen individuellen Eiweißbedarf bestimmen: Man messe den Umfang von Taille, Hüfte oder Handgelenk, errechne daraus den Körperfettanteil und ziehe diesen vom Gesamtkörpergewicht ab. Das Ergebnis multipliziere man mit einem Aktivitätsfaktor, um endlich zum täglichen Eiweißbedarf zu gelangen. Dieser muss dann noch in „Blöcke“ umgerechnet werden, um zur optimalen Energieaufnahme zu gelangen.

Hungerkur

Am Beispiel eines 77-Kilo-Mannes: Für ihn ergibt die Sears-Formel 657 kcal – pro Tag! Eine derart geringe Energieaufnahme muss natürlich zwangsläufig zu einer Gewichtsreduktion führen. Der Tagesbedarf eines männlichen Erwachsenen liegt im Schnitt bei 2900 kcal, selbst bei strengen Abmagerungskuren sollten mindestens 1200 kcal aufgenommen werden.

Belastende Eiweismengen

Die Zusammensetzung dieser „Leistungsdiät“: rund 36 Prozent Eiweiß, 46 Prozent Kohlenhydrate und 17 Prozent Fett. Der Eiweißanteil ist somit zwei- bis dreimal so hoch, wie er von Ernährungswissenschaftern empfohlen wird. Das muss nicht zwangsläufig die Gesundheit gefährden, aber es belastet die Nieren, kann sich negativ auf den Kalziumhaushalt auswirken, und bei manchen Menschen kann es zu Gichtanfällen führen. Bedenklich erscheint die ständige Betonung, dass Kohlenhydrate in Form von Brot, Nudeln oder Kartoffeln „schlecht“ seien – angesichts der Tatsache, dass wir hier zu Lande ohnehin zu wenig Kohlenhydrate und zu viel Eiweiß essen.

Obst, Gemüse und Fisch

Es gibt aber auch etwas Positives an der Sears-Diät: Die Empfehlung, viel Obst, Gemüse und Fisch zu essen, wird jeder Ernährungsexperte unterschreiben.

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