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Tierärzte im Test: Hundewelpen - Bello in guten Händen

  • Gute Noten bei der klinischen Untersuchung
  • Ernährungsberatung weitgehend in Ordnung
  • Schwächen bei Beratung zu Haltung und Erziehung

Vertrauensperson Tierarzt

Nach der Katze ist der Hund des Österreichers liebstes Haustier. Geschätzt 600.000 der treuen Vierbeiner leben in den Haushalten. Wer sich einen Hund nimmt, trifft zwar keine Entscheidung fürs Leben, aber doch immerhin für die nächsten 10 bis 16 Jahre. So lange ist die Lebenserwartung im Durchschnitt. Mit dem Tier verändert sich nicht nur der Alltag, sondern auch der Bekanntenkreis; so wird der Tierarzt zwangsläufig zu einer neuen Vertrauensperson. Untersuchungen und Impfungen lassen den Gang in die Ordination vor allem bei jungen Hunden bald zur Routine werden.

Wohnortnähe und Notdienst

Wie auch sonst im Leben gilt bei der Suche nach einem geeigneten Veterinär: Vorsorge ist besser. Frauerl und Herrl sollten sich am besten bereits umschauen, bevor das neue „Familienmitglied“ sein Quartier bezogen hat. Ideal ist es, wenn die Ordination in der Nähe des Wohnortes liegt und einen Notdienst anbietet. Viele Hundebesitzer können nämlich ein Lied davon singen. Wie kleine Kinder neigen auch Hunde dazu, ausgerechnet an Wochenenden und Feiertagen krank zu werden.

Blick in die Ordination

Bei der Tierarztsuche können Empfehlungen von Bekannten und Freunden, die bereits stolze Hundehalter sind, hilfreich sein. Wer es ganz genau nimmt, der wirft dennoch vor dem ersten offiziellen Termin einen Blick in die Praxisräumlichkeiten und macht sich sein eigenes Bild. Wie steht es um Öffnungszeiten und Erreichbarkeit (Notruf ), wie gehen die Assistenten mit anderen Tieren um, wie ist es um die Sauberkeit bestellt, welche Untersuchungen werden angeboten (Röntgen, Ultraschall, Labordiagnose) und welche Operationen ausgeführt?

Die richtige Wahl

Ob man die richtige Wahl getroffen hat, zeigt sich allerdings erst bei der ersten Konsultation. Ein guter Tierarzt zeichnet sich nicht nur durch fachliche Kompetenz aus. Eine sorgfältige klinische Untersuchung des Tieres, das Verabreichen aller notwendigen Impfungen oder die Aufklärung zur Entwurmung sind nur ein Teil seiner Aufgaben. Der Veterinär sollte, gerade wenn der Halter noch unerfahren im Umgang mit Hunden ist – unsere Testperson gab an, es handle sich um ihren ersten Hund –, auch über die richtige Haltung, Erziehung und Ernährung des Tieres informieren.

15 Tierärzte im Test

Unsere Testperson hat ihren zu Testbeginn zirka acht Wochen alten Welpen bei 15 zufällig ausgewählten Tierarztordinationen in Wien für eine klinische Untersuchung sowie zur Beratung über Impfungen (der vorgelegte Impfpass war so gestaltet, dass der Welpe keine Impfung benötigte, der Impfschutz jedoch noch unvollständig war) angemeldet.

Klinische Untersuchung

Der klinische Untersuchungsgang ist ein standardisiertes Vorgehen, um sich ein exaktes Bild vom Zustand des Tieres verschaffen zu können. Wir haben für diesen Test die wichtigsten Parameter erhoben. Unsere Testerin wurde auf diese Parameter eingeschult und konnte somit beurteilen, ob die Untersuchungen ausgeführt wurden. Einen Punkt haben wir ergänzt: Die Testerin äußerte ihr Unbehagen darüber, dass sich der Welpe vermehrt am Hals kratzte. Da keinerlei Veränderungen der Haut vorlagen, hätten wir vom Arzt die Information erwartet, dass dies ein typisches Verhalten von Junghunden sei, die sich erst an das Tragen eines Halsbandes gewöhnen müssen.

Ausgewogene Ernährung

Da eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel zu einem gesunden Hundeleben ist und angesichts der Tatsache, dass es sich um den ersten Hund unserer Testerin handelt, haben wir zudem eine eingehende Ernährungsberatung erwartet. Diese sollte Informationen zur Fütterungshäufigkeit, zum richtigen Fütterungszeitpunkt sowie zur altersgerechten Zusammensetzung der Nahrung enthalten. Dabei bewerteten wir auch, ob der Tierarzt Futtermittel bewirbt, die er selber vertreibt, oder ob er neutral informiert.

Sorgen des Tierhalters

Uns interessierte zudem, ob auf Sorgen und Bedenken des Tierhalters eingegangen wird. So ersuchte unsere Testerin um Rat, inwieweit zum aktuellen Zeitpunkt und Impfstatus des Hundes der Besuch einer Hundeschule bedenklich sei. Sie gab sich sehr besorgt und ängstlich, dass ihrem Liebling eine Infektion drohen könnte. Die Testerin gab an, dass der Welpe Kontakt zu gesunden, geimpften Hunden habe und dabei Sozialverhalten üben könne. Angesichts des noch unvollständigen Impfschutzes, der Sorge der Besitzerin und der Möglichkeit des Kontaktes mit Artgenossen hätte der Arzt vorerst vom Besuch einer Hundeschule abraten sollen.

Haltung und Erziehung

Gerade bei größeren Hunden sollte ein Tierarzt den Besitzer zu Haltung und Erziehung beraten. Ein Testkriterium war deshalb, ob die Tierbesitzerin auf die Bedürfnisse ihres Hundes aufmerksam gemacht wurde. Auch sollte der Arzt Tipps zur Unterbringung und Versorgung des Hundes während des Urlaubs geben. Ebenfalls erhoben haben wir Service, Ambiente und Freundlichkeit in den Ordinationen. Diese subjektiven Parameter hatten jedoch nur einen geringen Einfluss auf die Bewertung.

Vier Mal „sehr gut“

Die Tierärzte zeigten sich unserem Test mehr oder weniger gewachsen. Vier Mal konnten wir ein „sehr gut“, fünf Mal ein „gut“ vergeben. Vier Veterinäre machten ihre Arbeit „durchschnittlich“ und zwei Mal mussten wir ein „weniger zufriedenstellend“ attestieren.

Kleintierklinik Breitensee, Dr. Anita Achleitner

Unser Testsieger ist die Kleintierklinik Breitensee, die behandelnde Ärztin war Dr. Anita Achleitner. Im Rahmen der sehr ausführlichen Beratung wurden auch Hinweise zu Seminaren und Kursen gegeben, die für einen frischgebackenen Hundebesitzer von Interesse sein könnten. Dr. Achleitner hat als einzige alle unsere Anforderungen an eine klinische Untersuchung erfüllt. Ebenso top waren die Ernährungsberatung sowie die Informationen zu Haltung und Erziehung. Lediglich der Meinung, einem Besuch der Hundeschule stehe nichts im Wege, konnten wir uns angesichts des unvollständigen Impfschutzes unseres Testhundes nicht anschließen. Und wie bei allen anderen Ärzten auch vermissten wir Tipps zur Unterbringung des Tieres während der Urlaubszeit.

Tierarztpraxis Dr. Christian Sebernegg

Auch in der Tierarztpraxis Dr. Christian Sebernegg wurden fast alle Testkriterien erfüllt. Hier nahm der Arzt die Impfberatung besonders genau. Er meinte, dass die erste Impfung des Welpen zu früh erfolgt sei, da zu diesem Zeitpunkt noch ein Schutz durch von der Mutter übertragene Antikörper vorlag und die Impfung daher nichts bewirkt habe. Die Tatsache, dass dies bei den für Junghunde vorgesehenen Impfungen für das Tier keinen Schaden zur Folge hat, erwähnte er nicht. Vom Besuch einer Hundeschule riet er nicht ab. Bei der klinischen Untersuchung wurden Puls- und Fiebermessung versäumt.

Herwig Islitzer und Kapaun & Scherr/Michael Kapaun

Ebenfalls mit der Note „sehr gut“ schnitten die beiden Ordinationen Dipl. Tzt. Herwig Islitzer und Kapaun & Scherr/Dr. Michael Kapaun ab. In beiden Ordinationen wurden allerdings sowohl Puls- als auch Fiebermessung versäumt. Bei Herwig Islitzer unterblieb weiters der Hinweis auf das störende Halsband, zudem wurden keine Informationen zum Heimtierausweis gegeben. Bei Kapaun & Scherr vermissten wir noch das Abhören von Herz und Lunge sowie das Abtasten des Bauches.

Fünf Mal „gut“

Knapp ein „sehr gut“ verfehlte die Tierarztpraxis Rankgasse/Dipl. Tzt. Nina Jung. Beim klinischen Untersuchungsgang wurden Puls und Fieber nicht gemessen und die Augen des Tieres nicht begutachtet, zudem klärte die Tierärztin nicht über das störende Halsband auf. Bei der Impfberatung fehlte die Information über die notwendigen Entwurmungen. Ebenfalls mit „gut“ konnten wir die Ordinationen von Dr. Klaus Gsodam, Dipl. Tzt. Thomas Voracek, Mag. Birgit Kopschar sowie Dipl. Tzt. Clarissa Udvardi bewerten.

Zunehmende Lücken

Bei den restlichen Ordinationen konstatierten wir zunehmend Lücken. Mit einem bizarren Erlebnis sah sich unsere Testerin in der Tierarztpraxis Gasperl konfrontiert. Der Veterinär machte sie darauf aufmerksam, dass eine Schlange aus der Aufbewahrungsbox entwichen sei und im Nebenraum herumkrieche. Das Reptil sei zwar nicht giftig, würde aber beißen. In der Tierarztpraxis Köppel erfolgte die gesamte Untersuchung und Beratung gratis, was nicht der tierärztlichen Honorarordnung entspricht. In den beiden letztgereihten und mit „weniger zufriedenstellend“ bewerteten Einrichtungen (Tierarztpraxis Inzersdorf und Tierarztpraxis Scharf ) zeigten sich Defizite in allen Untersuchungsbereichen.

Tipps für den Hundekauf

Sie überlegen, ob er das richtige Haustier für Sie ist. Hunde sind kontaktfreudige Lebewesen, die Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Pflege benötigen. Erziehung und Ausbildung bedeuten zusätzlichen Zeitaufwand.

  • Kosten: Ein Hund kommt nicht billig. Der Anschaffungspreis macht dabei nur einen geringen Anteil an den gesamten Haltungskosten aus; stärker ins Gewicht fallen Futter, Pflege, Hundeschule, Hundesteuer, Versicherung und Tierarzt.
  • Tierheim: Wer sich nicht auf eine ausgefallene Rasse festgelegt hat, kann auf der Suche nach einem geeigneten Hund im Tierheim fündig werden. Der Vorteil: Diese Tiere stehen unter tierärztlicher Kontrolle und sie sind vielfach günstiger als beim Züchter. Tierheimhunde haben allerdings häufig Erfahrungen hinter sich, die eine Eingliederung in die Familie erschweren können. Man sollte sich also bei der Auswahl eingehend beraten lassen.
  • Impfpass: Wer sein Tier beim Züchter oder im Zoofachgeschäft ersteht, sollte darauf achten, dass er einen Impfpass sowie einen Kaufvertrag erhält, bei Tieren aus dem Ausland den Heimtierpass. Von Angeboten wie „reinrassig, aber ohne Papiere“ sollte man Abstand nehmen. Diese Floskel deutet darauf hin, dass Zuchtvorschriften nicht eingehalten wurden.
  • Angebote: Absehen sollten Sie von zweifelhaften Angeboten, etwa dem Hundekauf auf Märkten oder vor Einkaufszentren. Auch bei Zeitungsinseraten ist Vorsicht geboten.
  • Gesetze: Achten Sie darauf, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Welpen müssen zum Zeitpunkt der Abgabe mindestens acht Wochen alt sein. Das Tier muss vor dem Verkauf gechippt werden (gilt ab 30.6.2008) und alle Angaben zur Identität müssen in einem Impfpass eingetragen sein. Eingriffe wie das Kupieren des Schwanzes oder der Ohren sind in Österreich verboten. Tiere, die aus dem Ausland stammen und älter als 12 Wochen sind, müssen über eine mindestens 21 Tage zurückliegende Tollwutimpfung verfügen, die im Heimtierpass eingetragen sein muss.

Rechnungslegung und Kosten

Der Tierarzt ist nicht von sich aus zur Rechnungslegung verpflichtet. Sie können jedoch eine Rechnung verlangen. Darauf sollten Diagnose, verabreichte Medikamente beziehungsweise Impfungen sowie die getätigten Eingriffe vermerkt sein. Die Kosten für einzelne Leistungen sind in der von der Tierärztekammer festgelegten tierärztlichen Honorarordnung aufgelistet. Dabei wird dem Arzt allerdings ein gewisser Spielraum eingeräumt. Im Folgenden einige aktuelle Beispiele mit Honorarunter- und -obergrenzen (Hund):

Untersuchung und Diagnose 16,48 bis 37,67 Euro
Blutprobenentnahme 7,06 bis 23,55 Euro
1 Röntgenbild 16,48 bis 37,67 Euro
Kotuntersuchung (parasitologisch)

4,16 bis 28,26 Euro

Injektion ohne Medikament (subkutan, intrakutan oder intramuskulär) 2,90 bis 6,59 Euro
Kastration Rüde (exklusive Narkose und Medikamente) 82,41 bis 329,64 Euro
Kastration Hündin (exklusive Narkose und Medikamente) 206,03 bis 470,92 Euro

  Alle Kosten verstehen sich zuzüglich Umsatzsteuer.

Diese Tierärzte haben wir getestet:

Dr. Anita Achleitner
Breitenseer Straße 16
A-1140 Wien
01 982 61 96

Dr. Christian Sebernegg
Gymnasiumstraße 66
A-1190 Wien
01 369 80 80

Dipl. Tzt. Herwig Islitzer
Simmeringer Hauptstraße 93
A-1110 Wien
01 749 33 03

Dr. Michael Kapaun
Petrusgasse 11/5
A-1030 Wien
01 714 91 84

Dipl. Tzt. Nina Jung
Rankgasse 20/3
A-1160 Wien
01 493 54 83

Dr. Klaus Gsodam
Am Schöpfwerk 29/6/1/1
A-1120 Wien
01 667 03 64

Dipl. Tzt. Thomas Voracek
Seckendorff-Gudentweg 6
A-1130 Wien
01 877 20 01

Dipl. Tzt. Birgit Kopschar
Brigittagasse 13
A-1200 Wien
01 334 33 99

Dipl. Tzt. Clarissa Udvardi
Czerninplatz 5
A - 1020 Wien
01 925 29 97

Dr. Manfred Hochleithner
Mühlweg 5
A-1210 Wien
01 292 22 23

Dipl. Tzt. Martin Gasperl
Millergasse 40
A-1060 Wien
01 596 28 97

Dipl. Tzt. Charlotte Köppel
Dornbacher Straße 4a
A-1170 Wien
01 486 01 04

Dr. Tanja Tham
Schrankenberggasse 5
A-1100 Wien
01 604 65 70

Dr. Gertrude König
(wurde von einer jungen Kollegin vertreten)
Draschestraße 91
A-1230 Wien
01 615 56 31

Dipl. Tzt. Johann-Christoph Scharf
Wagramerstraße 81/II/3
A-1220 Wien
01 203 73 66

Tierärzte: Kompetent mit „Konsument“

  • Tierarztsuche. Suchen Sie sich Ihren Tierarzt bereits, bevor die erste Untersuchung für Ihren Hund ansteht. Idealerweise liegt die Ordination in der Nähe Ihres Wohnortes und es wird ein Notdienst angeboten. Bei der ersten Konsultation sollten Sie darauf achten, dass sich der Arzt Zeit nimmt, alle Ihre Fragen zu beantworten.
  • Kompetenter Tierarzt. Zu jeder Konsultationgehört auch ein kompletter Untersuchungsgang. Ihr Arzt sollte zudem über Impfungen und Entwurmen informieren und sich nach Befinden, Sozialverhalten und Ernährung Ihres Hundes erkundigen.
  • Hundeschule. Für Welpen ist der Kontakt zu anderen Hunden besonders wichtig, um Sozialverhalten zu üben. Bevor Ihr Tier eine Hundeschule besucht, sollte es jedoch über einen ausreichenden Impfschutz verfügen. Lassen Sie sich vom Arzt beraten, wann der Impfschutz ausreicht.

Testkriterien Tierärzte

15 Tierärzte im Test

In Wien gibt es 360 Tierärzte. Gemäß geographischer Verteilung auf die Bezirke haben wir aus diesem Pool mittels Zufallsgenerator 15 Tierärzte ausgewählt. Unsere Testerin hatte ihren 8 Wochen alten Welpen soeben von der Züchterin übernommen. Der Hund hatte bereits einige Impfungen bei der Züchterin erhalten (entsprechender Impfpass wurde den Tierärzten vorgelegt – der Impfpass war so gestaltet, dass der Welpe derzeit keine Impfung benötigte, jedoch der Impfschutz noch nicht vollständig bestand). Die Tierarztpraxen wurden mit der Bitte um eine ausführliche Erstberatung und Untersuchung aufgesucht. Bewertet wurden die Beratung zu Ernährung, Impfung, Entwurmung, Haltung und Erziehung sowie die Qualität der durchgeführten klinischen Untersuchung. Service, Ambiente und Freundlichkeit wurden ebenfalls erhoben, spielten jedoch bei der Bewertung eine untergeordnete Rolle.

Allgemein

Unsere Testerin versuchte einen Termin telefonisch zu vereinbaren. Wir wollten abklären, ob eine ausführliche Beratung, wie sie von unserer Testerin gewünscht wurde, in der „normalen“ Ordinationszeit durchgeführt wird oder ob der Tierarzt hier gesonderte Termine vorsieht. Ebenso wurden die Wartezeit und die Beratungszeit erhoben sowie die Freundlichkeit des Tierarztes (bzw. des Assistenten) sowie das Ambiente beurteilt.

Klinischer Untersuchungsgang

Der klinische Untersuchungsgang ist ein standardisiertes Vorgehen, um sich bei der Untersuchung ein exaktes Bild vom Zustand des Tieres verschaffen zu können. Wir haben für diesen Test den klinischen Untersuchungsgang verkürzt – jedoch wollten wir sehen, ob zumindest die wichtigsten Parameter erhoben werden. Unsere Testerin wurde eingeschult und konnte somit beurteilen, ob diese Parameter eingehalten wurden.

Wir wollten auch herausfinden, inwieweit die Tierärzte auf die Sorgen von Hundehaltern eingehen. Unsere Tierbesitzerin gab deshalb an, dass sich der Welpe vermehrt am Hals kratze. Dies ist ein typisches Verhalten von Junghunden, die sich erst an das Tragen des Halsbandes gewöhnen müssen. Wir wollten überprüfen, ob die Tierärzte über dieses Verhalten aufklären.

Ernährungsberatung

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu einem gesunden Hundeleben. Gerade neue Hundebesitzer sollten deswegen über ihre Fütterungsgewohnheiten befragt werden und eine eingehende Beratung erfahren. Diese sollte von der Fütterungshäufigkeit über den richtigen Fütterungszeitpunkt bis zur Information über die altersgerechte Zusammensetzung von Futtermitteln reichen (Welpenfutter, Junior, Adult, Seniorfutter). Wir überprüften auch, ob Futtermittel, die der Tierarzt selber vertreibt, beworben werden.

Impfberatung/Entwurmung

Um eine individuelle Impfberatung durchführen zu können, muss als erstes der Impfstatus erhoben werden. Danach sollte die Herkunft des Hundes, der Umgang des Hundes und die Befindlichkeit des Besitzers (unsere Testerin ist besorgt und ängstlich, dass ihr Hund sich anstecken könnte) erhoben werden. Der Impfbeginn wird je nach Infektionsrisiko und voraussichtlicher Versorgung des Welpen mit maternalen Antikörpern im Alter von 6 bis 8 Wochen empfohlen. Gemäß neuen Richtlinien soll die Impfserie nach 15 bis 16 Wochen abgeschlossen sein, die dazwischen liegenden Impfabstände sind individuell anzupassen (Abstände jeweils 2 bis 4 Wochen). Die Grundimmunisierung gilt mit der Impfung ein Jahr später, im Alter von 15 bis 16 Monaten, als abgeschlossen.

Außerdem wollte unsere Besitzerin wissen, ob der Besuch einer Hundeschule für ihren Hund derzeit im Hinblick auf ein Infektionsrisiko empfehlenswert sei. Da unser Testhund bisher nur zwei Teilimpfungen erhalten hatte und noch keine 15 bis 16 Wochen alt war, bestand zu diesem Zeitpunkt noch kein vollständiger Impfschutz. Da der Hund Kontakt zu gesunden, geimpften Hunden hat (in diesem Alter wichtig für das Erlernen des Sozialverhaltens), ist von einem Hundeschulbesuch zu diesem Zeitpunkt abzuraten.

Ebenso wollten wir klären, ob unsere Testerin über den EU-Heimtierausweis (Kosten 15 €) und das Chippen (Kennzeichnung des Tieres, Kosten ca. 60 €) informiert wird. Der Heimtierausweis ist ein amtliches Dokument, das eine eindeutige Kennzeichnung des Tieres voraussetzt. In diesem Ausweis sind die Tollwutimpfungen zu attestieren. Dieser Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung wird benötigt, wenn man mit dem Tier eine Reise – auch innerhalb der EU – machen möchte und er wird auf bestimmten Veranstaltungen (Ausstellungen, Wettbewerben) sowie in vielen Hundeschulen verlangt.

Haltung und Erziehung

Da es sich bei unserem Testhund um einen großen Hund (Australian Shepherd) handelte, sollte ein Tierarzt den Besitzer bezüglich Haltung und Erziehung beraten. Wir wollten testen, ob unsere Tierbesitzerin auf die Bedürfnisse des Hundes aufmerksam gemacht wird (3 x täglich Auslauf, Sozialkontakt mit anderen Hunden). Auch sollte auf die Notwendigkeit der Hundeerziehung hingewiesen werden – hierzu gehört einerseits Beratung zum Thema Stubenreinheit (positive Bestärkung, sofort nach dem Schlafen hinausgehen), andererseits auch der Hinweis, dass ein Besuch einer Hundeschule ratsam sei. Auch sollte eine gute Beratung Tipps zur Versorgung des Hundes während des Urlaubes beinhalten.

Bewertung

Die Bewertungen wurden wie folgt vorgenommen:

Sehr gut:                                          80-100 %

Gut:                                                  60-79 %

Durchschnittlich:                              40-59 %  

Weniger zufriedenstellend:              20-39 %

Nicht zufriedenstellend:                     0-19 %

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