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Koffer: Reparatur oder Neukauf? - Geld sparen

, aktualisiert am

Kaputte Koffer werden oft viel zu rasch ersetzt. Gerade bei teuren Modellen rentiert sich eine Reparatur allemal.

Schön war er, der Urlaub. Nach Wochen des Shutdowns war er auch bitter nötig. Der Koffer hat den Urlaub allerdings nicht unbeschadet überstanden. Aber halt! Dem ersten Impuls „Ab in den Müll“ muss nicht nachgegeben werden. „Wenn ein Rad gebrochen ist oder die Schale einen Sprung hat, bedeutet das noch lange nicht das Aus für einen Koffer“, lässt „Die Umweltberatung“ in einer Aussendung wissen. Das können wir nur unterstreichen!

Tatsächlich gibt es in Österreich – zum Glück immer noch – etliche Reparaturwerkstätten, die sich derartiger Eingriffe annehmen. Insbesondere bei teuren Koffern rentiert sich eine Reparatur auch finanziell allemal. In Wien lohnt ein Besuch auf der Homepage reparaturnetzwerk.at, um Reparaturprofis zu finden; in Graz ist es die Seite grazrepariert.at. Auch auf reparaturfuehrer.at könnte man fündig werden.

Tipps für den Neukauf

Wenn der alte Koffer tatsächlich nicht mehr reparabel ist, sollte beim Neukauf auf einige Dinge geachtet werden. Zwillingsreifen sind z.B. wesentlich stabiler als einfache Rollen. Man kann Koffer mit Zwillingsbereifung sowohl hinter sich herziehen als auch neben sich führen, ohne dass sich eine Seite schnell abnutzt. Bei Schalenkoffern sollte das Material leicht und trotzdem stabil sein. Üblich sind Kunststoffe wie Polycarbonat oder ABS. Dadurch kommen z.B. Handgepäckskoffer teilweise auf ein Gewicht von lediglich 2 bis 2,5 Kilogramm – und sie sind trotzdem sehr stabil. Aber nicht nur das verwendete Material ist ausschlaggebend für eine lange Haltbarkeit, sondern natürlich auch die Verarbeitung.

KONSUMENT-geprüfte Handgepäckskoffer

Handgepäckskoffer haben wir zuletzt vor drei Jahren unter die Lupe genommen, in . Ob die Modelle jetzt noch am Markt erhältlich sind, haben wir nicht geprüft, doch lassen sich immer noch einige allgemeine Schlussfolgerungen vom damaligen Test ableiten. Die günstigsten guten Modelle gab es um etwas mehr als 100 Euro, sie bestanden den Haltbarkeitstest ohne gravierende Mängel. Die Koffer unter 100 Euro (einer um gar nur 28 Euro) konnten unsere Tester hier nur weniger zufriedenstellen. Die Nase vorn beim Test hatten allerdings Markenprodukte, für die man doch deutlich tiefer in die Tasche greifen musste (bis zu 370 Euro). Wer zu einem gängigen Markenprodukt greift, hat den Vorteil, dass die Ersatzteilbeschaffung in der Regel einfacher ist als bei Ware vom Diskonter – auch das kann und sollte man unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit beim Kauf mitbedenken.

Allerdings: Das mit großem Abstand teuerste Produkt beim Test von 2017, ein vermeintlich robuster Aluminiumkoffer, enttäuschte beim Haltbarkeitstest. Nach der Fallprüfung aus einem Meter Höhe waren die Rollenaufhängungen des Markenprodukts tief ins Gehäuse gedrückt.

Leserreaktionen: Interspar

Interspar: keine Ersatzteile

Wir lesen Ihr Heft seit Jahren gern und aufmerksam (weiter so!) und möchten schildern, wie es uns kürzlich ergangen ist: Bei unseren 6 Jahre alten Trolleys „New York“ wurde beim letzten Flug ein Griff ausgerissen, was sich mit einer einfachen Niete wieder beheben lässt, und auch die Laufrollen bleiben stecken. Die Fluggesellschaft zahlt nicht, weil die Koffer zu alt sind.

Wir verreisen 1- bis 2-mal pro Jahr, sodass diese Koffer wirklich nur sehr wenige „Betriebsstunden“ aufweisen und wir diese deshalb sicher nicht entsorgen wollen, also habe ich Interspar als Verkäufer angeschrieben wegen Ersatzteilen. Die erste Antwort war „wenden Sie sich an den Hersteller“ – echt super, wenn kein Hersteller bekannt ist, weil es sich um eine Eigenmarke handelt.

Nach meiner Bitte, mir den Hersteller zu nennen, erhielt ich die Antwort (Zitat): „Da der Einkauf schon länger zurückliegt, haben wir laut unserer Fachabteilung keine Herstellerdaten mehr gespeichert.“ – so weit zu Nachhaltigkeit und Kundenservice.

Simone Weitzer, Helmut Buchauer
Kufstein
(aus KONSUMENT 12/2020)

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