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Spak: Ketchup - Leichtgewicht

   Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Ein Ketchup von Spak. Ein Drittel des Flascheninhalts besteht allerdings aus Luft.

Spak Ketchup: das obere Drittel ist Luft. (Bild: K.M./Konsument-Leserin)
Spak Ketchup: das obere Drittel ist Luft. (Bild: K.M./Konsument-Leserin)

Spak Ketchup: das obere Drittel ist Luft. (Bild: K.M./Konsument-Leserin)

Überdimensioniert

Das steht drauf: Spak Ketchup

Gekauft bei: Merkur

Das ist drin

Auch wenn die Grillsaison inzwischen vorbei ist: Ketchup hat in vielen Haushalten, vor allem wenn Kinder da sind, praktisch das ganze Jahr über Saison. Ein bekannter österreichischer Anbieter ist die Wiener Traditionsfirma Spak. Leitspruch: "Ketchup von Spak, macht clever und stark". Clever ist man in diesem Betrieb auf jeden Fall, wenn auch zum Ärger mancher Kunden. Eine Konsumentin nahm aus dem Supermarkt eine voluminöse Standtube Ketchup mit nach Hause. Dort stellte sie fest, dass die Flasche im Vergleich zum Inhalt reichlich überdimensioniert ist.

Nur zwei Drittel Ketchup und ein Drittel Luft, so die ärgerliche Bilanz. In den Augen der Kundin schlicht eine Mogelpackung. Das finden wir auch. Die am Etikett korrekt deklarierten 650 Gramm passen problemlos in eine kleinere Flasche. Das verwendete übergroße Gebinde führt die Verbraucher in die Irre, weil damit geschickt mehr Inhalt vorgetäuscht wird, als tatsächlich enthalten ist.

Reaktionen

Was Spak, der Wiener Feinkostmacher dazu sagt, dass er viel Flasche, aber nur wenig Ketchup verkauft:

"Der beanstandete Artikel ist eine Grammatur, die nur bei wenigen Kunden in Österreich gelistet ist. Es war der Wunsch eines Kunden, eine Größe zwischen 500 g und 900-1000 g zu bekommen. Dies nicht nur für Ketchup, sondern auch für Mayonnaise und Sauce Tartare. Diese Produkte haben verschiedene Dichten und damit bei gleicher Grammatur unterschiedliche Volumen.

Deshalb hat man aus dem Verpackungsportfolio jene kleinstmögliche Flasche genommen, in die das Volumen für 650 g hineinpasst. Unsere 500 g Flasche war zu klein, die vorliegende Flasche die nächste schnell greifbare Größe. Eine eigene Flaschenform, die exakt dieses Volumen inklusive der Abweichungen für Mayo und Sauce Tartare darstellt, zu entwickeln, ist an den Formenkosten gescheitert. Eine eigene Flaschenform beim Kunststoff-Flaschenlieferanten zu entwickeln ist eine außerordentlich teure Sache und ist nur für Formate machbar, bei denen hohe Stückzahlen verkauft werden können.

Als Kompromiss hat man die tatsächliche Grammatur – also 650 g – entsprechend ‚fett’ und deutlich am Etikett angedruckt. Man war der Meinung, dass, wenn ein Konsument oder eine Konsumentin ‚650 g’ am Etikett liest, auch davon ausgeht, dass 650 g drinnen sind – auch wenn die Flasche größer erscheint.

Eine Verbesserung, die relativ rasch umgesetzt werden kann, ist, die IST-Grammatur von 650 g größer und noch plakativer am Etikett anzubringen. Das könnte bei der nächsten Etikettenauflage bereits umgesetzt werden. Eine Änderung der Flaschengröße ist aus Kostensicht eher schwer möglich."

Peter Spak GmbH, Wien
24.8.2011

Wir meinen:

Bei Lebensmitteln gehen die meisten Kunden davon aus, dass der Inhalt einer Verpackung in etwa ihrer Größe entspricht. Dass man sich nicht darauf verlassen kann, zeigt dieses Beispiel. Beim Produktvergleich daher genau auf das angegebene Gewicht achten und sich nicht von der Größe einer Flasche beeindrucken lassen.

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