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Rot-Weiß-Rot auf der Verpackung sagt nichts über den Ursprung eines Produktes aus. Wir erklären, wie man erkennen kann, woher ein Lebensmittel kommt.
Eine Auswahl unserer Beispiele, wo unserer Meinung nach Verpackungsdesign und/oder -aufschrift für den Konsumenten Verwirrung auslösen kann.
Woher unsere Lebensmittel kommen, spielt für immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten eine Rolle. Das spiegelt sich auch in unserer Rubrik Lebensmittel-Check wider. Kaum etwas regt Kunden mehr auf als falsche Herkunftsangaben.
Kein Interpretationsspielraum
Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der AgrarMarkt Austria (AMA) zufolge ist den Konsumenten hierzulande besonders bei Milch , Brot , Fleisch und Wurst wichtig, dass sie aus Österreich kommen. Voraussetzung, um das erkennen zu können, wäre allerdings eine eindeutige Kennzeichnung des Ursprungs, die keinen Interpretationsspielraum zulässt.
Ursprungskennzeichnung
Doch genau hier liegt der Teufel im Detail. Lediglich bei Honig, Obst und Gemüse, Fisch, Olivenöl, Rindfleisch sowie in jüngerer Zeit auch bei weiteren Fleischarten ist eine eindeutige Ursprungskennzeichnung verpflichtend. Kompliziert wird es, wenn ein Lebensmittel mehrere Zutaten enthält. In diesem Fall schreibt die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) vor, dass der Ursprung der sogenannten primären Zutat – also der Hauptzutat bzw. der Hauptzutaten, die ein Produkt ausmachen – angegeben werden muss, wenn ohne diese Angabe eine potenzielle Irreführung der Verbraucher gegeben wäre.
Mangelhafte Vorschriften
Der Fall wäre dies etwa, wenn dem Produkt beigefügte Informationen, Etikett oder Aufmachung auf ein Ursprungsland schließen ließen, das nicht mit dem Ursprungsland seiner primären Zutat bzw. seiner primären Zutaten identisch ist. Wie diese Kennzeichnung zu erfolgen hat, konkretisiert die Durchführungsverordnung (DVO). Doch die Umsetzung erweist sich als alles andere als einfach und scheitert vielfach an komplexen und nach wie vor nicht bis ins letzte Detail geklärten Anforderungen.
Lebensmittel-Check
Melden Sie uns, wenn Sie auf Produkte stoßen, die Ihrer Meinung nach nicht korrekt ausgezeichnet sind, oder auf Produkte, die irreführend ausgelobt sind. Auf der Plattform www.lebensmittel-check.at stellen wir dazu ein Meldeformular bereit.
Der Lebensmittel-Check ist eine Kooperation mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Sie können uns Produkte auch über Facebook melden: www.facebook.com/lebensmittelcheck.at.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit "AgrarMarkt Austria" (AMA).
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Kommentare
Ehrlich gesagt halte ich das für wesentlicher als Produktionsstandards von anderen Kennzeichnungssystemen oder Produktionsstandards (wie BIO). Haben Sie schon einmal in BIO Märkten nachgesehen woher die Produkte kommen.? Geschätzt 50% aus DE, vieles aus Drittländern. Was ist jetzt wichtiger.
Regional = meine Definition aus AT oder BIO von irgendwo und fragwürdigen Zertifizierungen.
Checken Sie einmal BIO Kontrollen. Da rede ich noch gar nicht über BIO Knoblauch aus China!
bei den Ketten fällt mir auch auf: gekennzeichnet als produziert für ..., in EU oder nicht EU!?
Jeder der bereits in der Lebensmittelindustrie tätig war, weiß, dass so eine Zutat z.T. aus mehreren Ländern stammen kann (je nach Verfügbarkeit und Preis)
Ein Hersteller wird also kaum schreiben "Erdbeeren können aus Ungarn, Polen, Tschechien, China oder Peru" stammen....
es würde sogar ausreichen aus EU / nicht EU anzugeben