Konsument 7/2000:
Test ÖBB
Per Bahn zum Radausflug
Wir (sprich 9 Personen) wollten mit Zug & Rad (Abfahrt in Linz) in die Wachau. Ich habe immer angenommen, dieses sei ein leichtes Unterfangen (siehe Werbung!!!). Aber ich bin schon bei der telefonischen Reservierung eines Besseren belehrt worden – bis alles unter Dach und Fach war, hat es gut 11¼4 Stunden gedauert. Am Schalter vor der Abreise nochmal zirka eine Viertelstunde. Eine Person war am Mitfahren verhindert, so fragte ich wegen der Rückerstattung (Wissensstand von mir: Bearbeitungsgebühr öS 100,–). Die Antwort war, dass bei Gruppenreisen der ganze Betrag rückerstattet wird (Fehler: Ich hab’s nicht schriftlich!!!). Umsteigen in Amstetten: Der Bahnhofsvorsteher teilt uns mit, dass es statt unserer Zugverbindung zurzeit einen Schienenersatzverkehr mit Bussen gibt, und dieser nimmt keine Räder mit. Irgendwann bei einer Auskunft war schon die Möglichkeit angeführt worden, dass es keinen Zug gibt. Doch weder bei der konkreten Reservierung noch beim Abholen der Karten wurde darauf verwiesen. Dank des sehr freundlichen Bahnhofsvorstehers in Amstetten kamen wir dann doch zu unserem Ziel. Er hat uns einen leer fahrenden Zug organisiert, der uns in Melk absetzte. Nochmals herzlichen Dank – unser Vertrauen in die ÖBB ist damit wieder gestiegen. So sind wir dann doch am Ziel gewesen.
Zurück in Linz habe ich beschlossen, mir gleich das Geld rückerstatten zu lassen. Jetzt die böse Überraschung: „Des geht net, da ist Ihnen a G’schichtl erzählt worden.“ Ganze öS 20,– waren meine Ausbeute. Als Resümee haben wir festgestellt, dass wir es uns sehr genau überlegen werden, nochmals mit Rad & ÖBB zu verreisen.
Birgit Eidenberger
Internet
Auf Engpass nicht reagiert
Obwohl unsere Familie aus überzeugten Bahnfahrern besteht, haben uns die ÖBB nun die Lust aufs Reisen für lange Zeit vergällt. Am 1. Juli fuhren wir mit dem IC 533 nach einer Familienfeier von Wien nach Zeltweg zurück. Obwohl wir bereits um 8.40 Uhr am Bahnsteig waren, konnten wir nur mehr Stehplätze ergattern und mussten in dichtem Gedränge mit unzähligen anderen verärgerten und müden Fahrgästen bis Zeltweg stehen. Ich weiß, dass ich mit dem Kauf einer Fahrkarte kein Anrecht auf einen Sitzplatz erwerbe. Was uns aber – so wie viele andere Fahrgäste – sehr verärgerte, war der Umstand, dass zirka drei Viertel aller Wagons im Ganzen reserviert waren und im restlichen Viertel noch viele Einzelsitze. Die ÖBB haben also gewusst, dass es hier einen extremen Engpass geben würde, und nicht kundenorientiert reagiert (Einschub zusätzlicher Garnituren), sondern es offenbar darauf angelegt, die Schmerzgrenze der Kunden auszuloten. Das ist es nicht, was ich mir unter einem modernen Dienstleistungsbetrieb vorstelle!
DI Bernhard Dröscher
Zeltweg
Höflich betreut
Zuerst einmal möchte ich Ihnen zu Ihrem Heft, das ich seit Jahren abonniert habe, gratulieren. Auch dem Beitrag über die ÖBB-Auskünfte im Juli-Heft kann ich im Prinzip nur zustimmen, da ich in Wien vor Jahren ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Ich wohne aber seit über zehn Jahren in Stockerau, dessen Bahnhof im Artikel ebenfalls angesprochen wurde, und habe bereits einige Male den Bahnhofsschalter bezüglich verschiedener Auskünfte, Reservierungen etc. kontaktiert und wurde meistens sehr höflich und kompetent betreut (vor allem im Dezember 1999 beriet mich ein ausgesprochen netter Bahnbeamter ausgezeichnet). Auch als ich meine Jacke im Zug vergessen hatte, war man sehr bemüht am Bahnhofsschalter und hat mich zu Hause angerufen, als diese gefunden wurde.
Kathrin Kronsteiner
Stockera