Konsument 10/2000:
Scheinwerfer
- Implanon
Verhütungsmittel
Erst ein Experiment
Beim Verhütungsmittel „Implanon“ mit dem Wirkstoff Etonogestrel handelt es sich um ein Gestagenhormon, das in den Antibabypillen der so genannten dritten Generation enthalten und für sein erhöhtes Thromboserisiko bekannt ist. Es ist ein Langzeitverhütungsmittel, zu dem Langzeituntersuchungen fehlen; das heißt, Frauen nehmen an einem Experiment teil. Eingepflanzte Verhütungsmittel entziehen Frauen die Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit. Bei Nebenwirkungen, die in Akne, Depressionen, Kopfschmerzen, Blutungsveränderungen, Gewichtszunahme und Libidoverlust bestehen können, braucht eine Frau einen weiteren operativen Eingriff, um das Verhütungsmittel wieder loszuwerden. Sollte das Implantat „verrutscht“ oder mit den Muskelfasern verwachsen sein, ist das dringend erforderliche sofortige Absetzen nicht möglich. Bis zu 30 Prozent der Frauen brechen vorzeitig ab, was für sie aber teuer ist. Unverständlich ist, warum ein veraltetes Gestagen einen neuen Kunstnamen erhält – soll die Anwenderin nicht erfahren, was enthalten ist?
Frauengesundheitszentrum
Graz