Hausverstand einsetzen
Es ist lobenswert wenn auf diesen Missstand aufmerksam gemacht wird, jedoch ist es nicht nur beim Obst und Gemüse so, sondern auch bei Fleisch und Wurst. Wenn man durch die Märkte von Rewe geht, glaubt man, die haben einen Sponsorvertrag mit der Plastikfolienindustrie.
Europa wird es nur schwer schaffen aus dieser Tragödie auszusteigen. In Ruanda, einem sogenanten Dritte-Welt-Land, gibt es schon seit 2008 ein Plastikverpackungsverbot. Das wäre für Europa vielleicht ein Anstoß, bei manchen Entscheidungen etwas mehr Hausverstand dahinterzusetzen statt immer nur die Geldbörse.
Gerfried F.
Linz
Hygienische Lösung
Verpackung ist unbedingt notwendig aus hygienischen Gründen, da Obst oder Gemüse von Kunden gedrückt oder beschnuppert wird – ekelhaft. Ich kaufe keine unverpackten Obst- oder Gemüseprodukte, die mit Schale gegessen werden.
Manfred U.
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Kein direkter Kontakt
Mir sind Beeren in Plastikbehältern (Papiersackerln sind nur bedingt geeignet, da die Möglichkeit des Zerquetschens besteht) wesentlich lieber als offene Ware. Bei der verpackten Ware kann ich sicher sein, dass sie nicht jemand vor mir „testete“ – Ähnliches gilt auch für Gurken, Zucchini, Äpfel usw., die gerne einem Drucktest unterzogen werden, durch die Folie aber vor direktem Kontakt geschützt sind.
Franz K.
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Kein schlüssiges Konzept
Es gibt tatsächlich viele unnötige Plastikverpackungen, folierte Bananen sind ein solches Beispiel. Anders ist es jedoch bei Beeren in Behältern. Einerseits sind diese sehr empfindlich, andererseits gewogen. Wie sollen denn diverse Beeren in einem Selbstbedienungsladen angeboten werden? Wie sollen benötigte Mengen vom Konsumenten aus einem großen Behälter entnommen werden? Nach spätesten 5 oder 10 Kunden kann man den Rest der Beeren nur mehr als Mus entsorgen.
Es müsste eine komplett andere Verkaufsstrategie entwickelt werden, wollte man solche Verpackungen vermeiden. Auf einem Bauernmarkt werden solche Obstsorten ebenfalls in Plastikbechern angeboten, denn die Ware muss auf dem Weg zum Konsumenten sehr viele Arbeitsschritte einigermaßen unbeschadet überstehen.
Auch viele Gemüsesorten kommen nur durch Folierung vom Produzenten ohne Beschädigung zum Käufer, Brokkoli ist dafür ein gutes Beispiel. Ähnliches gilt z.B. auch für Chinakohl, denn viele davon sind so groß und schwer, dass eine einzeln lebende Person froh ist, dass Mitarbeiter in einer Filiale diese halbieren oder vierteln und dann foliert als eine Portion abgewogen anbieten.
Fazit: Würde man derzeit (abgesehen von folierten Bananen) auf Folierung verzichten, gäbe es noch viel mehr Obst und Gemüse, das als Gatsch unverkäuflich wird, sodass man dadurch noch mehr mit viel Aufwand produzierte Lebensmittel wegwerfen muss, was weder nachhaltig noch wünschenswert ist.
Will man tatsächlich Plastikverpackungen vermeiden, muss eine neue Logistik und Strategie erfunden werden, und die bieten leider auch Sie nicht an. Ich habe auch noch nie irgendein durchgehend schlüssiges Konzept dafür gesehen. Die paar einzelnen Versuche, „offene Waren“ anzubieten, sind kaum mehr als ein Feigenblatt und ein Werbegag, oft auf ganz wenige Sorten beschränkt – die wissen natürlich auch, welche Produkte kritisch sind.
Manche Bioläden bieten ja einige Waren derart an, doch würden die dasselbe Sortiment wie ein Lebensmittelsupermarkt anbieten, würde man erkennen, dass es so nicht umsetzbar ist. Die würden dann sicherlich die mehrfache Verkaufsfläche benötigen und entsprechend viel Verkaufspersonal, das es bekanntlich nicht gibt.
Peter G.
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Optimale Verpackung gesucht
Was ich nicht verstehe ist, dass so getan wird, als ob unser größtes Ziel sein muss, Kunststoffverpackungen zu reduzieren. Ginge es nicht darum, generell so wenig Verpackung wie möglich und so viel wie nötig zu verwenden? Egal ob Metall, Glas, Papier oder Kunststoff? Sollte es nicht darum gehen, für unsere wertvollen Lebensmittel die optimale Verpackung zu finden? Optimal im Sinne von nachhaltig – ökologisch, sozial und ökonomisch?
Mir ist klar, dass das viel komplexer ist als die einfache Botschaft „Plastik ist böse“ und wenn wir kein Plastik verwenden, dann sind wir gut. Es gibt genügend Studien und Ökobilanzen, die zeigen, dass in vielen Fällen Kunststoffe die optimale Verpackung sind und die Alternativen – auch keine Verpackung – unsere Umwelt stärker belasten.
Hat jemand schon berechnet, was die Reduktion von Plastikverpackungen für Auswirkungen auf unsere Umwelt hat? Plastikvermeidung scheint oft nur ein Marketinggag der Unternehmen zu sein, um den KonsumentInnen vorzugaukeln, man tue etwas für die Umwelt, obwohl die Umwelt gerade durch diese Maßnahmen geschädigt wird!
Ich denke, der VKI sollte hier eine kritischere und umfassendere Einstellung zeigen und nicht nur die üblichen Plastikbashing-Argumente. Eines ist jedenfalls klar: Mit Plastikvermeidung leisten wir – wenn überhaupt! – einen äußerst geringen Beitrag zur Bekämpfung der Klima- und Umweltkrise, und andererseits ist genauso klar, dass ohne Kunststoffe nicht wirkungsvoll die Klima- und Umweltkrise bekämpft werden kann.
Clemens H.
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