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Ethisch konsumieren - Ein Anfang ist gemacht

Als weltweit erstes Konsumentenmagazin haben wir im Rahmen von Warentests auch Urteile für die Unternehmens-Ethik veröffentlicht.

Das Echo darauf war enorm: Etwa 80 E-Mails, Briefe und Telefonanrufe erreichten uns nach der Premiere in Heft 10/2000, als wir beim Laufschuh-Test erstmals Bewertungen für die soziale Verantwortung von Nike, Reebok & Co veröffentlichten. Tendenz der Reaktionen: äußerst positiv. (Eine Auswahl können Sie auch auf der Leserbriefseite nachlesen.) Grundsätzliche Sympathie für unser Vorhaben hegen erfreulicherweise auch jene, die kritische Anmerkungen machten. Zum einen wurde die Ausweitung der Kriterien auf Tierschutzaspekte gefordert, vereinzelt skeptisch wurde die (zu) positive Bewertung einiger Laufschuh-Produzenten kommentiert.

Ganz ähnlich waren auch die Reaktionen während eines Symposiums, zu dem wir Ende Oktober internationale und nationale Experten aus Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Vertreter anderer Verbraucherorganisationen einluden, um Fragen der Unternehmens-Ethik und Bewertungsmodelle dafür zu diskutieren.

Politik versagt

Auch aus anderen Ländern ist bekannt, dass Konsumenten sich zunehmend dafür interessieren, unter welchen Umständen Produkte erzeugt werden. Diesem neuen Informationsbedürfnis müssen Verbraucherorganisationen Rechnung tragen, wurde auch beim Symposium festgestellt. Dies umso mehr, als sich die Politik zunehmend aus der Verantwortung stiehlt, wie es VKI-Geschäftsführer Hannes Spitalsky begründete.

Auch in Belgien und den Niederlanden bereiten Konsumentenorganisationen die Veröffentlichung von Ethik-Urteilen vor. Ein großes Thema für alle, die sich damit beschäftigen, ist die Art und Weise, wie Kriterien der Unternehmens-Ethik zu bewerten sind. Brisanter Stoff für eine lebendige Debatte: Mit welchen Methoden und mit welcher Sicherheit lassen sich relevante Aussagen über ein Unternehmen treffen? Nicht zu übersehen ist das Risiko, dass Unternehmen lediglich mit geschicktem Ethik-Marketing eine neue Käuferschicht ansprechen wollen, ohne in ihrem gesamten Handeln verantwortungsvollen Prinzipien zu folgen. Ziel unserer Veranstaltung war daher auch, einen regen Erfahrungsaustausch aller beteiligten Organisationen einzuleiten.

Unser Grundanliegen

Unwidersprochen blieb freilich das Grundanliegen unserer Aktivitäten: Konsumenten sollen in die Lage versetzt werden, Politik mit dem Einkaufskorb machen zu können. Viele Initiativen aus den Bereichen Entwicklungshilfe, Gewerkschaft, Kirche verfolgen mit Kampagnen und anderen Aktivitäten ebenfalls dieses Ziel und rücken damit auch ins Blickfeld einer Verbraucherzeitschrift. „Konsument“ wird daher nicht nur die Idee der Ethik-Tests weiterverfolgen, sondern in Zukunft verstärkt über solche Initiativen und Aspekte der Unternehmens-Ethik berichten.

Unsere ersten Tests mit Bewertung der Unternehmens-Ethik:

  • Laufschuhe (siehe dazu: Weitere Artikel - "Laufschuhe"),
  • Waschmaschinen (siehe dazu: Weitere Artikel - "Waschmaschinen") und
  • Marillenkonfitüre (siehe dazu: Weitere Artikel - "Marillenkonfitüre").

Eine Dokumentation zum Symposium verschicken wir kostenlos als Service für Abonnenten: Tel: (01) 588 77 0.

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