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Konsument International - Konsument 1/2001

Fixgehalt statt Provision

Außendienstmitarbeiter in der Versicherungsbranche stehen ständig unter Druck, weil die Provisionen für Neuabschlüsse einen wichtigen Bestandteil ihres Gehalts ausmachen. Die Kunden werden aggressiv umworben, aber die Nachbetreuung leidet. Eine starke Fluktuation ist die Folge. Die Mehrzahl der in der Schweiz tätigen Versicherungsunternehmen hat sich nun zu einem begrüßenswerten Schritt entschlossen: Das Grundgehalt für die Mitarbeiter wird angehoben, sie sollen sich verstärkt um die Kundenbetreuung kümmern, und Provisionen gibt’s für Vertragsverlängerungen!

Brüder und andere Damen

„Tun Sie sich was Gutes!“, fordert ein deklariertes Frauen-Fitnessstudio („Ladies only“) potenzielle Kundinnen in einer Werbeaussendung auf. „Und bringen Sie kostenlos jemanden mit: eine Freundin, Ihre Mutter, Ihre Tochter, Ihre Schwester, Ihren Bruder – wen auch immer!“ Ob man mit dem Bruder im Schlepptau tatsächlich eingelassen wird, ist vielleicht einen Versuch wert.

Schlanke Gorillas

Irgendwo im südamerikanischen Regenwald: Eine Gruppe von dicken Gorillas streunt täglich um ein Forschungscamp herum. Plötzlich sind sie verschwunden, um wenige Tage später, deutlich schlanker und verjüngt, zurückzukehren! Das Geheimnis ist eine Pflanze aus den Tiefen des Waldes, die dasselbe Forscherteam umgehend geerntet hat und nun Gewinn bringend als Schlankheitsmittel an die Frau bringen möchte – mit garantiertem Erfolg, für umgerechnet läppische 1000 Schilling. Etwas nachdenklich stimmt an der Geschichte nur, dass Gorillas nicht in Südamerika, sondern in Westafrika leben.

Transparente Handykosten

Einen Vorstoß hat ein britischer Mobiltelefonieanbieter unternommen: Er verkauft Handys zum Vollpreis, die Kunden bezahlen danach keine Grundgebühr, sondern nur die Kosten für die geführten Gespräche. Vor dem Zugreifen sollte man dennoch gut überlegen. Denn abhängig vom Gerätepreis dauert es unterschiedlich lange, bis sich die Kosten im Vergleich zu einem Angebot mit Grundgebühren amortisieren. Wer alle eineinhalb Jahre auf ein neues Modell umsteigt, wird mit dem gewohnten System besser bedient sein.

(Fast) koffeinfreier Tee

In der Nahrungsmittelbranche macht sich die unschöne Sitte breit, gewisse Dinge von hinten herum, und somit für die Konsumenten irreführend, zu beschreiben. Immer mehr Produkte tragen Aufschriften wie: „85 Prozent fettfrei“ – was die verbleibenden 15 Prozent bewusst verschleiert –, und nun wurde in Australien auch noch ein Tee entdeckt, der „zu 97 Prozent koffeinfrei“ ist. Übrig bleibt ein Koffeingehalt von drei Prozent – genauso viel, wie die meisten Tees durchschnittlich enthalten. Wir meinen: 100 Prozent inakzeptabel!

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