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Gentechnik
Ein immer wiederkehrender Aufreger ist das mögliche Vorhandensein von gentechnisch veränderten Zutaten in Lebensmitteln. Hier ist vor allem Soja zu nennen, das in fünf Produkten enthalten ist. Unsere Untersuchung ergab, dass die beiden Produkte von Veggie Life und Next Level Meat kein gentechnisch verändertes Soja enthalten. Im Sensational Burger von Garden Gourmet sowie im Burger von Rügenwalder Mühle konnten wir gentechnisch verändertes Monsanto-Soja in geringen und nicht kennzeichnungspflichtigen Mengen nachweisen. Der Befund zum Veganen Burger von Garden Gourmet war nicht eindeutig. Hier fanden wir zwar DNA-Sequenzen, die auf gentechnisch verändertes Material hinweisen, allerdings konnten wir die Spuren keiner bestimmten Pflanze zuordnen.
Kennzeichnung
Mit zwei Ausnahmen erfüllten alle Proben, was die Kennzeichnung anbelangt, die gesetzlichen Anforderungen. Beim Fan Burger von Veggie Life war die vorgeschriebene Mindestschriftgröße etwas zu gering. Beim Sensational Burger von Garden Gourmet wich der analysierte Wert an gesättigten Fettsäuren stark vom auf der Verpackung deklarierten Wert ab. Diese Probe entspricht damit nicht der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Bezeichnungen "Burger" oder "Wurst"nur für Fleischprodukte?
Die Kennzeichnung von veganem Fleisch- ersatz ist allerdings noch in anderer Hinsicht umstritten. Agrarverbände und Fleischindustrie betreiben auf EU-Ebene und auf nationaler Ebene starkes Lobbying, um Bezeichnungen wie „Burger“ oder „Wurst“ ausschließlich für Fleischprodukte zu reservieren. In einer Presseaussendung der österreichischen Wirtschaftskammer war sogar davon die Rede, dass die Freigabe von Wurst- und Fleischbezeichnungen für vegetarische Imitate Österreichs strengen Lebensmittel-Codex aushebeln würde. Die Konsumenten sehen dies offenbar anders.
Keine Fantasienamen
Umfragen des Europäischen Verbraucherverbandes (BEUC) in mehreren EU-Mitgliedstaaten wie auch eine sehr umfangreiche Erhebung der deutschen Verbraucherzentrale zeigten, dass Verbraucher sich durch die Verwendung der Bezeichnungen „Burger“ oder „Wurst“ für vegetarische Produkte nicht getäuscht fühlen. Darüber hinaus lehnen sie Fantasienamen für derartige Produkte ab. Das EU-Parlament zog am 23. Oktober diesen Jahres einen vorläufigen Schlussstrich und sprach sich gegen ein Verbot der Vermarktung von Fleischersatzprodukten unter Begriffen wie „Veggie- Burger“ oder „vegane Wurst“ aus.
Nachhaltigkeit
Was den Umweltschutz angeht, sind die veganen Burger gegenüber den Fleischprodukten allerdings klar im Vorteil. Während bei der Produktion von 100 Gramm texturiertem Soja nur 0,17 Kilogramm CO2-Äquivalente anfallen, sind es laut der Zeitschrift ÖKO-TEST bei 100 Gramm Rindfleisch 1,23 Kilogramm CO2-Äquivalente, also fast das Zehnfache. Das gilt aber nur für Soja, das in Europa angebaut wird und nicht auf gerodeten Regenwaldflächen. Das „Burger- Soja“ stammt in der Regel aus Europa. Regenwald-Soja landet in Österreich dagegen typischerweise im Tierfutter.
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