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Im Internet und in Zeitschriften liest man immer wieder, dass Vitamin D das Immunsystem stärken und auch zur Prävention sowie zur Therapie einer Covid-19-Erkrankung hilfreich sein soll.
Gesundheitliche Verbesserung nicht belegt
Unsere Kooperationspartner von medizin-transparent.at haben die Studienlage recherchiert. Ob Vitamin D bei der Behandlung von Covid-19 wirksam ist, wurde bislang in drei Studien untersucht. Die Ergebnisse lassen keine Schlüsse darauf zu, ob eine Vitamin-D-Behandlung zu einer gesundheitlichen Verbesserung führt, ob sie wirkungslos ist oder eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes nach sich zieht.
Studien zur Prophylaxe in Planung
Offen bleibt auch, ob eine Behandlung Todesfälle verhindert. Ein Grund für die enttäuschende Datenlage ist die geringe Anzahl der Studienteilnehmer. Zudem wurden die Studien mangelhaft durchgeführt. Ob die Einnahme von Vitamin D als Prophylaxe tauglich ist, wurde bislang überhaupt nicht untersucht. Studien dazu sind erst in Planung.
Vorteil nur bei schwerem Vitamin-D-Mangel
Bisher vorliegende Arbeiten zur Vorbeugung von Erkältungen und herkömmlichen Atemwegsinfekten durch die Einnahme von Vitamin D zeigen im Übrigen kaum positive Effekte. Lediglich bei schwerem Vitamin-D-Mangel (unter 25 nmol/l Blut) bringt eine Einnahme einen Vorteil. Immerhin konnten in diesen Studien keine auffälligen unerwünschten Wirkungen beobachtet werden. Sehr große Vitamin-D-Mengen (mehr als 120 nmol/l) sind allerdings sehr wohl gesundheitsschädlich.
Niedriger Vitamin-D-Spiegel bei Covid-19-Erkrankung
Die Vermutung, dass Vitamin D bei Covid-19 helfen kann, geht darauf zurück, dass ein schwerer Krankheitsverlauf häufig mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel einhergeht. Dieser könnte allerdings auch lediglich eine Begleiterscheinung sein. Denn einige Personengruppen mit erhöhtem Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung, etwa ältere und stark übergewichtige Menschen, haben öfter einen erniedrigten Vitamin-D-Spiegel, weil sie sich seltener in der Sonne aufhalten oder sich einseitig ernähren.
Sonnenlicht hilft
Damit der Körper ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, genügt während der Sommerzeit ein täglicher Aufenthalt von 5 bis 15 Minuten im Sonnenlicht. Im Frühling und im Herbst sind es 10 bis 25 Minuten. Wenn Gesicht und Hände unbedeckt sind, bildet sich in der Haut genügend Vitamin D, damit der Körper auch im Winter ausreichend versorgt ist.
Kommentare
Beim Schreiben meiner Kündigung ist mir der Gedanke gekommen, dass der Untertitel des Artikel "Wissenschaftliche Belege fehlen" sich auf den abdruckten Artikel selbst beziehen könnte. Ich halte das für möglich.
Geringe Aussagekraft
Die Aussagekraft der von Ihnen angesprochenen 30 Studien ist gering, da sie nicht den strengen Kriterien für verlässliche klinische Studien entsprechen. Laut Impressum steht hinter dieser Seite eine Einzelperson mit unklarer wissenschaftlicher Qualifikation. Die Covid-NMA-Initiative - ein internationaler Zusammenschluss von 14 Forschungsinstituten - fasst alle streng wissenschaftlich durchgeführten Studien in einer Meta-Analyse zusammen, analysiert ihre Aussagekraft und aktualisiert dies in regelmäßigen Abständen unter
https://covid-nma.com/living_data/index.php?comparison=164
Nur drei gute Studien
Demnach gibt es derzeit 3 aussagekräftige Studien zum Thema. Diese deuten bisher nicht auf eine Wirksamkeit von Vitamin D bei Covid-19 hin. Wie Medizin-transparent.at erklärt, werden jedoch derzeit weitere Studien dazu durchgeführt, die in Zukunft eine klarere Antwort geben könnten. Den vollständigen Medizin-transparent-Beitrag finden Sie unter
https://www.medizin-transparent.at/vitamin-d-corona/
Ihr KONSUMENT-Team