Arzt-Patient-Beziehung entscheidet
Es sollte klar sein, dass die getestete, damit fiktive ärztliche Beratung mit der in einer Kassenpraxis üblichen Konsultation gar nicht verglichen werden kann. Es ist ein großer Unterschied, ob jemand privat zu einem Arzt oder einer Ärztin geht mit dem konkreten Wunsch, Gewicht abzunehmen, oder von einem Arzt gesundheitlich betreut sein will, wie es in einer Allgemeinpraxis oder beim Internisten der Fall ist.
Natürlich ist es interessant, wie gehen Praktiker mit Patienten um, die abnehmen wollen oder sollten. Welche Diagnostik erfolgt überhaupt, wenn jemand zunimmt? Welche Faktoren bei den gegebenen kassenärztlichen Rahmenbedingungen spielen eine Rolle?
Aber selbst wenn es sich hier um eine privat bezahlte Beratung handelt, gilt sicher noch kein Vorgehen als vorgeschrieben, auch wenn es die angeführte Leitlinie suggeriert. So finde ich es nicht gerechtfertigt, fixe Schulnoten zu vergeben. Viel wichtiger für den Erfolg beim Abnehmen und Gewicht-Halten als die im Test verlangten Punkte ist eine gute Arzt-Patient-Beziehung. Und bei diesem Problem muss sie über Monate, ja Jahre gepflegt werden.
MR Dr. Waltraud Fink
Straning
Irreführend
Mein kostenloses Informationserstgespräch wurde irrtümlicherweise mit den Behandlungs-/Beratungssitzungen anderer Ärztinnen/Ärzte verglichen (daher auch die irreführende Honorarangabe von 0 Euro). Mein Honorar liegt für eine Behandlungssitzung von unter 90 Minuten bei 60 Euro und bei einer über 90 Minuten bei 100 Euro. Die angegebene Telefonnummer ist lediglich eine Faxnummer, ich bin unter der Mobiltelefonnummer 0699 12 15 91 63 erreichbar.
Dr. Karmen Elcic-Mihaljevic
Ärztin für Allgemeinund Ernährungsmedizin
Wien
Mühsames Abnehmen
Auch auf mich trifft die Diagnose Adipositas zu, und natürlich würde ich gerne abnehmen. Haben Sie schon einmal versucht, sich im Internet über das Thema zu informieren oder Unterstützung zu suchen? Sofort landen Sie bei Beratungsstellen oder Institutionen, die sich in erster Linie mit Adipositas-Chirurgie beschäftigen. So interdisziplinär kann sich die jeweilige „Beratungsstelle“ gar nicht darstellen, bis sich nach kurzer Recherche herausstellt, dass dabei chirurgische Abteilungen federführend sind.
Ich habe den Eindruck, dass sich die Adipositas-Chirurgie in den letzten Jahren zu einem guten Geschäft entwickelt hat. Es ist sehr erfreulich, dass Sie im Artikel auf deren Risiken hinweisen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn ein „Dicker“ in relativ kurzer Zeit 30 kg oder mehr abnimmt. Aber ist eine Verstümmelung des Verdauungssystems nicht ein sehr hoher Preis dafür?
Das Grundproblem ist – und ich weiß, wovon ich spreche – eine Essstörung, die durch die OP nicht gelöst wird: Man isst halt nur mehr wenig, weil einfach nicht mehr geht, weil einem sonst übel wird. Und was passiert dann auf längere Sicht? Aus meiner Umgebung kenne ich Fälle, wo (nach einer Magenbypass-OP) zunächst gut abgenommen wurde, aber nach etwa zwei Jahren kam es zum Stillstand. Unser Körper gewöhnt sich an die reduzierte Nahrungsaufnahme, und man nimmt fast nicht mehr ab.
Viel sinnvoller wäre da aus meiner Sicht eine psychologische Beratung, die dem Grundproblem, dem gestörten Essverhalten, auf den Grund ginge. So müht man sich ohne professionelle Unterstützung halt selbst ab – mit wechselndem Erfolg …
Name der Redaktion bekannt