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Der Anbieter liest mit und ...
Das geschlossene System ist der Hauptkritikpunkt an Amazon. Es funktioniert zwar zugegebenermaßen gut und bietet eine reiche Buchauswahl. Aber: Der Anbieter kann aufgrund der verpflichtenden persönlichen Anmeldung jederzeit nachvollziehen, welcher Kunde zu welchem Zeitpunkt welche Literatur konsumiert, ja sogar welche elektronischen Lesezeichen und Notizen er im Buch anbringt.
... kann Lesegewohnheiten nachverfolgen
Allerdings wäre es unfair, Amazon alleine den Schwarzen Peter zuzuschieben. Auch andere Hersteller betreiben eigene Bookstores und können die Lesegewohnheiten ihrer Kunden problemlos nachverfolgen. In welchem Ausmaß die Anbieter dies tun und wofür sie die erhobenen Daten verwenden, ist unklar. Das geht hin bis zum möglichen Weiterverkauf an Dritte. Von Amazon ist jedenfalls bekannt, dass die Kunden auf Basis dieser Daten regelmäßig personalisierte Empfehlungen für den nächsten Einkauf erhalten.
Einschränken des Nachverfolgens mit Komfortverlust
Möchten Sie das Mitlauschen zumindest einschränken, dann müssen Sie die WLAN-Verbindung abschalten und Bücher nicht mehr über den ins Gerät integrierten Browser, sondern über den Computer kaufen und herunterladen. Das bedeutet aber aufgrund des Umwegs wieder eine gewisse Komforteinbuße.
Käufer mit beschränkten Rechten
Ein anderes Phänomen der Digitalisierung ist das Digital Rights Management (DRM), also die Rechteverwaltung seitens des Anbieters, die nichts anderes ist als eine Beschränkung für den Benutzer. E-Books mit DRM sind zwar nicht die Regel, aber man begegnet ihnen – auch, weil manche Verlage damit die Verbreitung unerlaubter Kopien unterbinden möchten. DRM-geschützte E-Books sind an das persönliche Benutzerkonto und einen bestimmten E-Book-Reader gebunden, können dadurch nicht weitergegeben werden und verbleiben sogar im Eigentum des Anbieters. So gesehen ein eher fragwürdiger Ansatz.
Viele kostenlose Bücher
Auf der anderen Seite findet man im Internet eine Vielzahl kostenloser Bücher im ePub- oder im PDF-Format (das alle E-Book-Reader mehr oder weniger gut beherrschen), während andere Formate wenig Marktbedeutung haben. Vereinfacht gesagt endet das Urheberrecht an einem Buch 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Das heißt, dass auch viele Klassiker der Literaturgeschichte mittlerweile als E-Books zugänglich sind, sofern sich jemand die Mühe gemacht hat, sie zu digitalisieren. Ein Projekt, das sich im Dienste der Allgemeinheit dieser Sache angenommen hat, ist das "Projekt Gutenberg".
Was gegen Notebooks, Tablets und Smartphones spricht
Immer wieder ist übrigens die Frage zu hören, wozu man überhaupt einen E-Book-Reader braucht, nachdem E-Books – mit der entsprechenden Software bzw. mit Apps – genauso am Computer wie auch am Tablet oder am Smartphone gelesen werden können. Natürlich ist das eine persönliche Entscheidung, aber hier sind die Argumente für den E-Book-Reader: Desktop-Computer sind nicht mobil. Gegen Notebooks, Tablets und Smartphones sprechen die vergleichsweise kurzen Akkulaufzeiten und die für die Farbdarstellung optimierten LED-Displays mit Hintergrundbeleuchtung, welche die Augen beim Lesen von reinem Text schneller ermüden lassen. Bei den Smartphones kommt dann noch die Kleinheit dazu.
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