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Wir schrauben selbst Möbel zusammen, zahlen per Onlinebanking und drucken Gebrauchsanleitungen selbst aus. Arbeiten, die früher Unternehmen erbrachten, erledigt nun der Kunde. Unbezahlt.
Am Anfang war‘s noch cool. Möbel selbst heimtransportieren und mit Freunden zusammenbauen – das festigt Freundschaften und vertieft die Markentreue. Seit aber die ÖBB Fahrkartenautomaten einsetzen, helfen freundliche Bahnreisende geduldig Mitreisenden, die sich nicht auskennen; führen sie am Automaten durch das Menü, helfen beim Zahlen und ersetzen so ganz nebenbei den Mitarbeiter am ÖBB-Schalter. Ähnlich das Bild bei den Banken: Filialen zu, Mitarbeiter raus und Automaten rein. Wer als Kunde den Weg zum Automaten scheut, macht zu Hause Onlinebanking. - Lesen Sie auch
Selbstbedienungskassen im Supermarkt 12/2018
Kunde König: Schattenarbeit - Do it yourself 1/2016
Arbeiten für Bank und Fast-Food-Kette
Noch gibt es keinen anerkannten Begriff für diesen Trend. Crowdsourcing, Crowdfunding sind freiwillig und treffen es nicht; Crowdworking passt schon eher, ist aber ungebräuchlich. Dieses neue Do-it-yourself sickert wie eine große, stille Flut in viele Lebensbereiche der Kunden. Egal ob Banken, Fast-Food-Ketten, Institutionen des Gesundheitswesens, Transport- und Reiseunternehmen – allerorten darf, soll, ja muss sich der Kunde an Automaten, Hotlines oder mit Video-Tutorials abmühen, sich durch FAQ ackern und in Foren informieren. Nicht zu vergessen die Selbsthilfegruppen im Gesundheitssystem. Er lernt: Mach es selbst, es hilft dir keiner. Oder er muss für Leistungen bezahlen, die früher inkludiert waren.
Schattenarbeit und Zeitfresser
Der amerikanische Autor Craig Lambert hat ein Buch verfasst mit dem Titel " Shadow Work – the unpaid, unseen jobs that fill your day “. Darin beschreibt er, wie in den USA zunehmend diverse Zusatzjobs dem Kunden die Freizeit verkürzen. Der Titel der deutschen Übersetzung ist noch schärfer formuliert: " Zeitfresser: Wie uns die Industrie zu ihren Sklaven macht ." Es geht aber nicht allein um die Industrie; der Trend betrifft viele Wirtschaftsbereiche, Firmen und Organisationen.
Kommentare
bei a1 schenken sie dir 500 mobilpunkte damit ich mir meine rechnungen selbst ausdrücke,und sie sparen sich 12 postsendungen im jahr. super vergleich.
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A1 schickte uns zu diesem Kommentar folgende Stellungnahme:
"Derzeit sind etwa 2,4 Millionen KundInnen von den Vorteilen der A1 Online-Rechnung überzeugt. Im Vergleich mit der Papierrechnung hat die A1 Online Rechnung jede Menge Vorteile:
- Alle Rechnungen der letzten 18 Monate auf einen Blick
- Als PDF herunterladen und abspeichern
- Übersichtliche Einzelverbindungsnachweise – für bis zu 6 Monate rückwirkend abrufen
- Kosten- und Freieinheiten abfragen
- Sofort nach Rechnungserstellung erhalten Kunden eine Nachricht per SMS oder E-Mail
- Verfügbarkeit der Rechnung ab dem Tag der Erstellung – keine langen Postwege
- Uneingeschränkte Akzeptanz vom österreichischen Finanzamt beim Vorsteuerabzug
Mit der Online-Rechnung leisten Kunden und A1 außerdem einen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Weil sich die Kunden für die Online Rechnung entschieden haben, konnten wir im Jahr 2015 die Co2 Emissionen 2015 um 46.109 kg CO2 senken und so 0,46 Hektar Wald (fast ein ganzes Fußballfeld) retten. Natürlich gibt es auch weiterhin die Möglichkeit, die Papierrechnung zu erhalten."
Anm. der Redaktion:
Wir baten A1 am 4.4.2016 auch noch folgende Frage zu beantworten: Wie hoch sind die Einsparungen pro Jahr, die das Unternehmen durch den Wegfall von Porto, Papier und Arbeitsaufwand erwirtschaftet?