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Sonnentor Schlau-Kakao - Viel Luft in der Dose

Lebensmittel-Check

Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Dose Trinkschokoladenpulver mit wenig Inhalt.

 

Sonnentor Schlau Kakao; Bild: VKI
Sonnentor Schlau Kakao; Bild: VKI

Sonnentor Schlau Kakao; Bild: VKI

Sonnentor Schlau Kakao: Die Dose ist nur zu etwa zwei Drittel mit Trinkschokoladenpulver gefüllt. Das merken Kunden jedoch erst nach dem Öffnen. Bild: VKI
Sonnentor Schlau Kakao: Die Dose ist nur zu etwa zwei Drittel mit Trinkschokoladenpulver gefüllt. Das merken Kunden jedoch erst nach dem Öffnen. Bild: VKI

Sonnentor Schlau Kakao: Die Dose ist nur zu etwa zwei Drittel mit Trinkschokoladenpulver gefüllt. Das merken Kunden jedoch erst nach dem Öffnen. Bild: VKI

Dose nur zu zwei Drittel befüllt

Das steht drauf: Sonnentor Schlau-Kakao

Gekauft bei: Sonnentor

Das ist das Problem

Sonnentor Schlau-Kakao ist ein Bio-Trinkschokoladenpulver mit Gewürzen. Das Pulver kann in heiße oder kalte Milch eingerührt werden und eignet sich auch als Zutat für Kuchen.

Schlau-Kakao wird in einer Dose angeboten. Diese ist aber nur zu zwei Drittel mit Pulver gefüllt, ein Drittel der Dose bleibt leer.

Sonnentor argumentiert mit produktionsbedingter Ursache

Sonnentor erklärte auf unsere Nachfrage, dass Packungsleerräume produktions- und erntebedingt seien. Für den Schlau-Kakao würden die verschiedenen Zutaten vermischt und vermahlen. Schwankungen in der Trockensubstanz führten zu unterschiedlichen Volumgewichten und davon abgeleitet zu einer unterschiedlichen Dauer des Mischprozesses. Dabei komme mehr oder weniger Luft in die Mischung. Mit der Zeit setze sich das Pulver ab und es entstehe ein Verpackungsfreiraum. Um mehr Transparenz zu gewährleisten, sei das Etikett durch den Hinweis „Füllräume technisch bedingt“ ergänzt worden. Das auf der Dose angegebene Füllgewicht sei auf jeden Fall eingehalten. 

Lösungssuche zum Vermeiden von Packungs-Leerräumen sinnvoll

Dass das angegeben Füllgewicht eingehalten wird, setzen wir als selbstverständlich voraus.

Wir finden es aber gut, wenn Hersteller mit Angaben wie „Füllräume technisch bedingt“ oder „Füllhöhe technisch bedingt“ auf mögliche Leerräume in der Packung hinweisen. Noch besser wäre es allerdings, Lösungen für das Abfüllen von Lebensmitteln zu finden, bei denen die Packungen nicht zu wesentlichen Anteilen leer bleiben.

 

Reaktion der Firma Sonnentor

Was Sonnentor zur übergroßen Verpackung des Schlau-Kakaos sagt.    

„SONNENTOR stellt höchste Qualitätsanforderungen an seine Produkte. Neben der nachhaltigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Erzeugung achtet SONNENTOR besonders auf eine ausgezeichnete Produktqualität und kontrolliert biologischen Anbau. Alle Rohstoffeingänge erfolgen nur mit gültigem Analysezertifikat und nur unter Einhaltung aller Standards und Qualitätsvorgaben (EU, Zertifizierungsstelle, BNN, internes Qualitätsmanagement). Jeder Rohstoff wird von SONNENTOR dahingehend analysiert. Nur wenn dies der Fall ist, werden die Rohstoffe zu den erstklassigen SONNENTOR Produkten weiter veredelt.

Bei der Entwicklung des ,SONNENTOR Schlaukakao‘ wurden vorab Probeabfüllungen durchgeführt, um die optimale Füllmenge festlegen zu können. Es ist keinesfalls unsere Absicht die Kundinnen und Kunden durch die Verpackung zu irritieren. Packungsleerräume entstehen produktions- und erntebedingt. Das Volumen der Kräuter & Gewürze variiert von Ernte zu Ernte. Da wir mit Standardverpackungen arbeiten, ist es uns nicht immer möglich, die Verpackung genauestens an die Füllhöhe anzupassen. Es wäre ansonsten notwendig, nach jeder Ernte zu prüfen, ob eine neue Verpackung angefertigt werden muss. Das ist organisatorisch nicht umsetzbar und würde auch unserem ökologischen Anspruch an Verpackungen nicht gerecht werden – da Reste immer entsorgt werden müssen. Je nach Kraut und Gewürz, haben wir daher die Füllmenge bei der Entwicklung an unsere Standardverpackung angepasst.

Für den SONNENTOR Schlaukakao werden die verschiedenen Zutaten vermischt und vermahlen. Schwankungen in der Trockensubstanz führen zu unterschiedlichen Volumgewichten und davon abgeleitet zu einer unterschiedlichen Mischdauer. Dabei kommt mehr oder weniger Luft in die Mischung.

Die Abfüllung selber erfolgt dann per Hand. Durch die Volumen-Schwankungen kann es sein, dass sich die vorgegebenen 300 g gerade noch ausgehen. Mit der Zeit setzt sich aber das Pulver und es entsteht ein Verpackungsfreiraum – wie im Fall der Kundin.

Im Anhang haben wir Ihnen Bilder von ähnlichen Rohstoffen angefügt. Hier kann man diese Veränderung sehr gut erkennen.

Sonnentor: Gewürze zum Vergleich, Bild: Sonnentor
Sonnentor: Gewürze zum Vergleich, Bild: Sonnentor

 

Nach Rücksprache mit dem österreichischen Eichamt wurde uns folgendes mitgeteilt: Stimmen die Angaben der Füllmenge am Etikett mit der Nennfüllmenge in der Packung überein, so wurde korrekt gearbeitet.

Um unseren Kundinnen und Kunden mehr Transparenz zu gewährleisten, wurde das Etikett durch folgenden Satz ergänzt: ,Füllräume technisch bedingt‘. Das auf der Dose angegebene Füllgewicht, ist in jedem Fall eingehalten.“

SONNENTOR Kräuterhandels GmbH
9. 4. 2020

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