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POST, DHL, DPD, UPS, GLS: Onlinebestellungen florieren, doch im Test wurde nur jedes zehnte Paket anstandslos zugestellt. Die Qualitätsunterschiede zwischen den Zustellern sind zum Teil groß.
Diese Paketdienste haben wir getestet:
- GLS
- DHL
- DPD
- POST
- UPS
In der Testtabelle finden Sie Infos und Bewertungen zu: Anzahl Test-Zustellungen, Hinterlegung (Nachbar, Haustür, Grundstück, Paketshop, ...), (keine) Benachrichtigung hinterlassen, (keine) persönliche Übernahme, Tester nicht anwesend, ... Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.
210 Millionen Pakete
An die 210 Millionen Pakete wurden im vergangenen Jahr quer durch Österreich geschupft, dank boomendem Onlinehandel kommen jedes Jahr ein paar Millionen mehr dazu. Es ist klar, dass da hin und wieder etwas schieflaufen kann. Aber wer gern online bestellt, hat sicher schon die Erfahrung gemacht, dass eine reibungslose Zustellung eher die Ausnahme als die Regel ist.
Beschwerde-Dauerbrenner
Auch bei uns gehen fast täglich Beschwerden zu Zustelldiensten und abenteuerliche Geschichten über den Hürdenlauf zum Erhalt der Pakete ein. Zum Beispiel der Dauerbrenner, dass die Empfänger hundertprozentig im Zustellzeitraum anwesend waren und trotzdem eine Benachrichtigung über den erfolglosen Zustellversuch vorfanden.
Dass das Paket in einem weit entfernten Paketshop hinterlegt wurde, dass der Zusteller, der Abholshop oder beide telefonisch nicht oder nur nach schier ewigen Wartezeiten zu erreichen waren. Dass trotz Versprechens keiner zurückrief. Dass Pakete vollkommen eingedrückt waren und deren Inhalt zerstört ankam. Dass trotz beworbener Paketversicherung nicht das geringste Entgegenkommen gezeigt wurde, und so weiter und so fort.
Test: Zufall oder Methode?
Wir wollten wissen, ob es sich angesichts der riesigen Menge an Paketzustellungen um bedauerliche Schnitzer handelt, die allen Paketdiensten unterlaufen, oder ob der Wahnsinn Methode hat. Anders ausgedrückt: Gibt es Zustelldienste, die ihre Aufgaben durchgehend besser meistern als die anderen?
Im Auftrag der Arbeiterkammer Steiermark wurden daher im heurigen Frühjahr fünf Paketzustelldienste auf Trab gehalten: Die Testpersonen aus Graz und Wien sowie aus kleineren Ortschaften in der Steiermark und in Salzburg führten bei umsatzstarken Onlineshops 150 Bestellungen durch.
Testperson zu Hause
Im ersten Szenario war die Testperson zu Hause, um die Pakete persönlich zu übernehmen. Im zweiten Szenario waren die Empfänger ebenfalls zu Hause, beobachteten aber nur, wie der Zusteller auf die Nichtanwesenheit reagierte. Und im dritten Szenario waren die Testpersonen während der Zustellzeiten ganztägig außer Haus.
In der Tabelle finden Sie:
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Kommentare
3.12.2019 "Das Paket konnte nicht zugestellt werden, da der Empfänger nicht angetroffen wurde."
Die ganze Wahrheit ist, dass der Paketzusteller gar nicht in unserer Gasse war.
4.12.2019 "Das Paket wurde erfolgreich zugestellt."
Das ist gelogen. Das Paket wurde abgeholt.
Eine ähnliche Erfahrung hatten wir schon mit DPD.
Dieses Problem ist schon seit vielen Jahren bekannt, wie aus ihren Tests ersichtlich ist. Beschwerden der Empfänger bei den Paketdiensten sind zwecklos. Ich habe mich entschlossen, meinen Ärger über die Shops an die Paketdienste weiterzugeben. Die Auftraggeber des Versands haben mehr Macht als die Empfänger. Sie können mit dem Entzug weiterer Aufträge reagieren.
Schlampereien müssen für die Verursacher unbequeme Folgen haben, damit die Chance auf Besserung besteht.
Man bedenke bei dieser immer attraktiver werdenden Praktik der Paketdienste, dass insbesondere in ländlichen Regionen die Paketsendung den Witterungsverhältnissen, im schlimmsten Fall dem Regen, ungeschützt ausgesetzt sind. Darüber hinaus kann das herausragende Paket ohne jeglicher Anstrengung aus dem Postfach wieder herausgezogen und somit entwendet werden.
Ich werde bezüglich dieser Praktiken immer mehr verärgert, weil der Kunde am Schluss des Paketsendungsablaufes steht und die meisten Unannehmlichkeiten zu erwarten hat, obwohl er i.d.R. die Sendung bereits via Kreditkarte, Vorauskasse oder PayPal noch vor dem Erhalt bezahlt hat.
Ich habe daher auf Grund der zunehmenden Schlampigkeiten und Nachlässigkeiten der Paketdienste keine Lust mehr, mich insbesondere mit den Zustellern noch herumzustreiten.
Wenn eine Lieferung via Einschreiben an mich ergeht, so haben Zusteller zwingend und ohne Ausnahme eine Unterschrift vom Empfänger einzuholen.
Machen sie das nicht und das Paket geht verloren oder es macht sich dieses Paket jemand anderer zu eigen ( Pakete werden ungeachtet deren Inhalte und deren Werte wie bereits erwähnt immer öfters einfach vor die Türe gestellt oder schlampig in Briefkästen eingeschoben, so dass gut die Hälfte aus der Brieffach-Öffnung noch herausschaut [ man denke dabei an die Folgen eines Regens oder an Entwendungen anderer ] ) , so haben aus meiner Sicht die Paketdienste im vollen Umfang die Verantwortung zu tragen !
Ich erwarte mir auf Sicht eine gesetzliche Regelung, sodass Pakete anstandslos und so rasch wie möglich den Kunden / Konsumenten erreichen.
Ich habe den Auftraggeber in meiner Beschwerde-Email auf cc gesetzt, so dass er sieht wie auf der letzten Meile ein positiver Gesamteindruck des Einkaufserlebnis flöten geht.
Wenn die Nachbarn nicht zufällig das Paket gefunden hätten, wäre dies eine Woche lang in Regen und Schnee gelegen.
Herbert