Halbwegs objektiv
Danke für diese sachliche, umfassende und leicht verständliche Übersicht über die geplante elektronische Gesundheitsakte. Und soweit ich den KONSUMENT kenne, ist diese Info auch halbwegs objektiv.
User "dokrauch"
Licht und Schatten
Sie haben das sehr gut auf den Punkt gebracht. Natürlich gibt es ein „Datenschutzrisiko“, das aber im Design schon sehr ausführlich berücksichtigt wurde. Daher ist das tatsächliche Risiko wohl deutlich gesenkt worden. Dass mit ELGA tausende Menschenleben – pro Jahr – gerettet werden können, sollte das Restrisiko beim Datenschutz wohl mehr als deutlich aufwiegen. Auch wenn es nur 100 gerettete Leben sind. Eigentlich ist es eine Sauerei, dass das bei der Diskussion unter den Tisch fallen gelassen wird.
Eine andere Sorge ist wohl, dass mehr Transparenz in unser Gesundheitssystem kommt. Zum Teil sicher berechtigt, wie man aus anderen Bereichen weiß, wenn nur mehr Kennzahlen zählen – aber wie immer, hängt es davon ab, was wir daraus machen. Aber durch mehr Transparenz können wohl die Kosten optimiert und sinnlose Mehrgleisigkeiten reduziert werden. Ganz zu schweigen davon, dass eine sinnvolle Vernetzung der Erkenntnisse erfolgt.
Wie immer, wo es Licht gibt, gibt es auch Schattenseiten. Wir müssen damit umgehen (lernen).
User "luchse"
Zum Vergessen
ELGA ist derzeit zum Vergessen, weil es keine Suchfunktion gibt; ich muss als Arzt daher alle Befunde auf Punkt und Beistrich lesen,
- damit ich sicher bin, keinen Hinweis auf eine Allergie zu übersehen (und dann haftbar gemacht zu werden), das Fragen eines (nicht dementen) Patienten nach Allergien reicht nicht mehr! Wie viel Zeit dann zu Gespräch und Behandlung eines Patienten bleibt, kann man auch in den Spitälern und Pflegeheimen bei den Schwestern sehen – früher betreuten diese Patienten, jetzt Computer.
- weil jeder Patient auch einzelne Medikationen streichen lassen kann aus der Dokumentation und die Interaktionsüberprüfung und die von Ihnen angesprochenen (tödlichen) Behandlungsfehler weiterhin vorkommen werden, weil die Dokumentationen unvollständig sind.
- weil die vielen Millionen in Entwicklung und Erhalt der ELGA-Infrastruktur (die, das sei jetzt schon prophezeit, zu keinen wirklichen Einsparungen führen wird) besser in die Modernisierung der Verrechnungspositionen fließen sollten (es geht dabei NICHT um mehr Geld, sondern um zeitgemäße Betreuung).
- weil die Behauptung der Zuständigen und des Ministers, dass die Daten absolut sicher wären, einfach lächerlich ist.
Dr.med.univ. Merten Gareiß
Arzt für Allgemeinmedizin
Lilienfeld