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Neuerungen im Onlinebanking versprechen mehr Sicherheit bei Geldtransfers. So löst eine App z.B. die SMS-TAN ab. Wer kein Smartphone besitzt, könnte es künftig schwerer haben.
Lesen Sie auch: Neuerungen im Onlinebanking: FAQ 8/2019
Umstellung in vollem Gange
Eine groß angelegte Umstellung im Onlinebanking ist derzeit im Gange. Hintergrund ist die neu gefasste EU-Richtlinie PSD II (Europäische Zahlungsdiensterichtlinie), die u.a. Sicherheitsoptimierungen beim Onlinebanking verlangt: dahingehend, wie sich Nutzer beim Log-in und bei der Authentifizierung von Aufträgen ausweisen. Die Neuerung liegt also auf einer Verbesserung der Sicherheit von Zahlungsvorgängen im Internet. Das ist grundsätzlich zu begrüßen.
Der europaweite Umstellungstermin ist der 14.9.2019. Bis dahin müssen Onlinebanking-Kunden die Aktivierung des Push-TAN-Verfahrens vollzogen haben.
Push-TAN: verschlüsselte Kommunikation
Aber was ist diese Push-TAN? Vereinfacht gesagt ist es eine App, die auf Smartphone oder PC installiert werden muss. Das Onlinekonto und die App werden in weiterer Folge gekoppelt. Bei der Beauftragung einer Zahlung erhält der Verbraucher eine Push-Nachricht an diese App, die ihn auffordert, zu bestätigen, dass die Aktion auch wirklich durchgeführt werden soll. Die Übertragung erfolgt bei der Push-TAN-App, anders als bei einer SMS, vom Bankrechner bis zur App verschlüsselt – also tatsächlich sicherer. Die App selbst ist mit Passwort oder auch biometrischem Verfahren (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) geschützt.
Nachteile ohne Smartphone
Kunden ohne Smartphone werden bisweilen im Regen stehen gelassen, wie uns zugetragene Reaktionen von Verbrauchern zeigen. Ein Rundruf bei den heimischen Banken, den wir Ende Juli durchgeführt haben, bestätigt dieses Bild: Wer kein Smartphone besitzt, für den haben nicht alle Banken eine Alternative parat. PC-gestützte App-Versionen werden vielfach nicht angeboten. Ob sich dies in den kommenden Wochen noch ändert? Wir bleiben am Thema dran und werden berichten.
Die Push-TAN-App von Erste Bank und Sparkassen (s Identity-App) haben wir uns übrigens schon in KONSUMENT 5/2019 genauer angeschaut: Zahlungsverkehr online: neue Produkte 5/2019
Kommentare
Not.
Die Unterschiede zwischen bisherigem Online-Banking bei der ERSTEN und dem neuen Verfahren:
. Handy bereitlegen
. 4-ziffrigen Code vom SMS ablesen und am PC eintippen
. fertig
. DebitCard bereitlegen
. CardTan-Generator bereitlegen
. Lupe bereitlegen
. DebitCard in CardTan-Generator fummeln
. 5-ziffrige PIN in CardTan eintippen
. CardTan-Generator an Monitor halten
. Flicker-Feld mit +Button vergrössern
. Mit Lupe die blasse TAN ablesen
. 7-ziffrige PIN am PC eintippen
. 3 Gegenstäde statt 1 Handy wegräumen
. fertig
Die ERSTE bietet sogar eine Desktop-App an - dumm nur, dass ich weder Windows noch Mac habe.
All das ist die Strafe dafür, dass ich auf meinem Smartphone keinerlei sensible Daten spazieren tragen will.
Schöne neue Zeit ...
ca 2 Wochen keine Konto Einsicht oder Überweisung möglich.
Wer kennt eine Bank die weiterhin PC+Handy Gratis anbietet ?
Es ist auch sicherzustellen, dass ein Nutzung nur mit PC möglich bleibt. Auch die Nutzung auf PC mit offenen Betriebssystemen (d.h. ohne WIN xx) muss weiterhin möglich sein wird.
Ich ersuche den VKI mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diesen neuerlichen Anschlag der Banken auf die Freiheit der Kunden vorzugehen.